Häufig gestellte Fragen

Dauer von Sodbrennen: Wie ist der normale Verlauf?

205 Faq 02

Sodbrennen (Pyrosis) ist das klassische Symptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit (gastroesophageal reflux disease, GERD) und zählt zu den häufigsten Beschwerden in der westlichen Bevölkerung [1]. Fast jeder Dritte empfindet im Laufe von 6 bis 12 Monaten mindestens einmal Sodbrennen. Während 6 bis 27 Prozent zumindest einmal pro Woche Beschwerden haben, leiden 4 bis 12 Prozent der Bevölkerung sogar täglich unter den typischen brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein [1].
Meist dauern die Refluxbeschwerden über einen längeren Zeitraum an. Bis zu 89 Prozent der Betroffenen mit Sodbrennen bleiben über Jahre hinweg symptomatisch [1].


Welche Einflussfaktoren stehen im Bezug zur Dauer von Sodbrennen?

Es ist relativ einfach nachzuvollziehen, dass Sodbrennen länger anhält und auch häufiger auftritt, wenn immer wieder ein Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre stattfindet [1]. Das bedeutet, dass Patienten, die mit Sodbrennen zu kämpfen haben, länger und häufiger unter Beschwerden leiden, wenn sie Reflux fördernde Gewohnheiten regelmäßig ausüben. Dazu zählen beispielsweise Rauchen, Alkoholkonsum, Kaffee oder das Verzehren großer fettreicher Mahlzeiten [2].

Weiterhin konnte gezeigt werden, dass es bei wiederholter Reizung der Speiseröhrenschleimhaut durch aggressive Magensäure zur Sensibilisierung der dort befindlichen Schmerzrezeptoren kommt. Dadurch werden diese Rezeptoren nach jeder einzelnen Refluxepisode etwas schmerzempfindlicher, sodass die Schmerzintensität über Monate oder Jahre hinweg nach und nach ansteigt [1]. Greift man in diese Kaskade therapeutisch unzureichend oder überhaupt nicht ein, werden die Beschwerden also immer stärker und dauern über einen längeren Zeitraum an.

Außerdem haben auch individuelle Faktoren einen Einfluss auf das Empfinden von Sodbrennen. Patienten mit empfindlicher Speiseröhre werden schneller und länger unter Symptomen leiden, als Patienten mit vergleichsweise unempfindlichem Ösophagus [1]. Auch das Alter spielt vermutlich eine gewisse Rolle. Ältere Menschen scheinen bei gleichem oder sogar stärkerem Reflux unter geringeren Beschwerden zu leiden als jüngere Betroffene [1]. Auch Stress und psychische Gesichtspunkte können Einfluss auf die Beschwerdeintensität oder –dauer ausüben [1]. Dies erklärt, warum manchmal schon einfache Entspannungsübungen helfen können, eine Refluxsymptomatik zu reduzieren.

Auch unter einer etablierten Therapie von Sodbrennen mit Säureblockern (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) können Symptome in geringerem oder sogar gleich starkem Ausmaß andauern [3]. Nur bei etwa 60% der Patienten kommt es zum vollständigen Verschwinden des Sodbrennens [3]. Bei den Patienten ohne Ansprechen einer Therapie, kann es sich teilweise um andere Formen der Refluxerkrankung handeln. Beispielsweise kann Sodbrennen auch durch den Rückfluss von Gallensaft oder Sekreten der Bauchspeicheldrüse in die Speiseröhre auftreten [4]. Hier kann eine Senkung der Magensaftsekretion durch Protonenpumpeninhibitoren verständlicherweise nur in geringem Ausmaß oder überhaupt nicht helfen.

Nach welcher Dauer der Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen?

Sodbrennen kann gelegentlich auch bei Gesunden auftreten und wird als physiologischer Reflux bezeichnet. Insbesondere nach fettreichen Mahlzeiten oder dem Trinken von Wein, können die klassischen Beschwerden auftreten, ohne dass Grund zur Sorge bestehen sollte [2]. Leiden Betroffene aber länger als einen Monat unter den typischen Symptomen des Sodbrennens, sollte die Ursache abgeklärt werden und gegebenenfalls eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Dazu sollte der Hausarzt oder ein Gastroenterologe aufgesucht werden [5].



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?