Symptome
Sodbrennen und Erbrechen mit Blut
Das gleichzeitige Auftreten von Sodbrennen und Erbrechen mit Blutbeimengung kommt relativ häufig vor. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine typische Beschwerdekombination, sondern eher um ein Alarmsymptom, welches äußerst ernst genommen werden sollte.
Sodbrennen und Erbrechen mit Blut: Wie hängt das zusammen?
Sodbrennen wird als schmerzhaftes und unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein definiert. Ausgelöst werden die Beschwerden durch die aggressive Magensäure, die zurück in die Speiseröhre fließt. Dieser Magensäurerückfluss wird als Reflux bezeichnet und tritt bei beinahe jedem Erwachsenen mindestens einmal im Leben auf. Hierbei handelt es sich um einen nicht krankhaften Reflux, der sich durch seltenes Vorkommen und geringe Beschwerden kennzeichnet. Diese Art von Sodbrennen gilt in der Regel als harmlos und tritt typischerweise nicht mit gleichzeitigem Bluterbrechen auf.
Im Gegensatz hierzu kann sehr fett- oder zuckerhaltige Ernährung, der regelmäßige Konsum von koffein- oder alkoholhaltigen Getränken sowie langjähriges Rauchen zu immer wiederkehrendem, stark ausgeprägtem Sodbrennen führen. Die Beschwerden können eventuell auch nachts auftreten. In diesem Fall werden die Beschwerden als krankhafter Reflux bezeichnet und gehen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen einher. Grund hierfür ist die aggressive Magensäure, die reizend und schädigend auf die Schleimhaut in der Speiseröhre wirkt. Während sich im Magen eine speziell auf die Magensäure angepasste Schleimhaut befindet, befinden sich in der Speiseröhre Zellen, welche der aggressiven Magensäure ohne Schutz ausgesetzt sind. Besonders bei kontinuierlichem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre werden diese Zellen gereizt und auf Dauer geschädigt. Hierdurch können eine Schleimhautentzündung, Schleimhautdefekte oder bösartige Zellentartungen in der Speiseröhre auftreten. Da die Schleimhaut in der Speiseröhre sehr gut durchblutet ist, kann es im Rahmen solcher Schleimhautschädigungen zu Blutungen kommen. Diese machen sich typischerweise durch Bluterbrechen bemerkbar. Hierbei hat das Erbrochene meist ein kaffeesatzartiges Aussehen. Darüber hinaus kann ein Teil des Blutes aus der Speiseröhre auch in den Magen abfließen und weiter in den Darm gelangen. Dort wird es in den Speisebrei aufgenommen und führt zu einer klassischen Schwarzfärbung des Stuhls [1][2].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Das gleichzeitige Auftreten von Sodbrennen und Erbrechen mit Blutbeimengung sollte immer und zeitnah ärztlich abgeklärt werden!
In der Regel wird mittels einer Magenspiegelung die Schleimhaut von Speiseröhre, Magen und Zwölffinderdarm untersucht, um das Ausmaß der Schädigung beurteilen zu können. Stärkere Blutungen können hierbei direkt gestillt werden, indem beispielsweise Adrenalin in die Schleimhaut gespritzt wird. Der Wirkstoff löst sofort eine Verengung der Gefäße aus, wodurch die Blutung reduziert oder gestoppt werden kann. Eine weitere Therapieoption bei starken Blutungen ist der sogenannte Fibrinkleber. Dieser Kleber wird auf die Blutungsstelle aufgetragen und versiegelt sie. Kann eine stärkere Blutung während einer Magenspiegelung nicht gestillt werden, muss notfallmäßig operiert werden [1].
Meistens handelt es sich jedoch um leichte Blutungen mit dementsprechend geringfügig ausgeprägten Schleimhautschädigungen. In diesem Fall ist eine medikamentöse Therapie ausreichend. Mittel der ersten Wahl sind hierbei Protonenpumpeninhibitoren. Sie stellen das effektivste Medikament zur Behandlung von Reflux und hierdurch entstandenen Komplikationen dar [3]. In der Regel wird anschließend ein Kontrolltermin nach wenigen Wochen vereinbart, um den Therapieerfolg mittels erneuter Magenspiegelung beurteilen zu können.
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Das gleichzeitige Auftreten von Sodbrennen und Bluterbrechen stellt bereits ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko dar und sollte aus diesem Grund schnellstmöglich optimal behandelt werden.
Im Falle massiven Bluterbrechens sollte sicherheitshalber sogar ein Notarzt gerufen werden! Eine starke und nicht umgehend gestillte Blutung in der Speiseröhre, im Magen oder Zwölffingerdarm kann mit schwerem Kreislaufversagen einhergehen und in 8–10 % sogar tödlich enden [1].
Quellenangaben
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H. Renz-Polster, S. Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, 2013, S. 483, 487, 487, 570 ff.
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W. Piper: Innere Medizin. 2. Auflage, Springer Verlag, 2013, S. 337.
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M. Freissmuth, S. Offeremanns, S. Böhm:Pharmakologie & Toxikologie. Springer Verlag, 2012, S. 494 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 03.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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