Ursachen
Sodbrennen durch Banane
Bananen gelten als möglicher Auslöser für Sodbrennen. Hierbei muss jedoch zwischen unreifen und reifen Bananen unterschieden werden: Während unreife Bananen Sodbrennen verursachen können, werden überreife Bananen als Hausmittel zur Vermeidung oder Linderung von Sodbrennen verwendet. Das einmalige Auftreten von Sodbrennen gilt als ungefährlich. Kommt es aber öfter und über längere Zeit zu Sodbrennen, wird von einer Refluxkrankheit gesprochen. Diese äußert sich in den meisten Fällen durch brennende Schmerzen hinter dem Brustbein und saures oder bitteres Aufstoßen. Im schlimmsten Fall kann chronisches Sodbrennen eine Speiseröhrenentzündung mit Blutungen und bösartigen Tumoren hervorrufen [2][3].
Sodbrennen und Banane: Wie hängt das zusammen?
Wie bereits erwähnt kann der Verzehr von unreifen Bananen mit noch teilweise grünen Stellen zu Sodbrennen führen. Bananen sind reich an Kalium, das in unreifen Bananen in gebundener Form mit Nitrat vorliegt. Dieses Kaliumnitrat wird während der Passage durch den Mund und die Speiseröhre chemisch verändert. Die daraus entstehenden neuen Verbindungen können Sodbrennen hervorrufen. Des Weiteren besitzen unreife Bananen einen hohen Anteil an unverdaulicher Stärke (resistente Stärke Typ 2). Diese ist für den Dünndarm nicht zersetzbar und wird erst durch die Darmbakterien im Dickdarm verstoffwechselt. Neue Studien haben gezeigt, dass die Zersetzung unverdaulicher Kohlenhydrate durch die Bakterien im Dickdarm einen Einfluss auf den unteren Speiseröhrenschließmuskel hat. Die Aufgabe des unteren Speiseröhrenschließmuskels ist es, den Magen mit seinem sauren Speisebrei von der Speiseröhre zu trennen, damit es nicht zu einem Rückfluss der Säure kommen kann. Im Falle einer übermäßigen Belastung des Magens durch Kaliumnitrat oder einer Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels durch unverdauliche Kohlenhydrate kann der saure Speisebrei jedoch in die Speiseröhre aufsteigen und Sodbrennen auslösen. Reife Bananen hingegen reizen den Magen nicht und verursachen kein Sodbrennen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Kalium hier in freier Form vorliegt, viele Ballaststoffe enthalten sind und die schützende Schleimproduktion des Magens anregt wird [1][2][3].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Es existieren verschiedene Hausmittel, um die Beschwerden des Sodbrennens zu lindern. Unter anderem können Weißbrot, Haferflocken, Natron, Haselnüsse oder Heiltee den übersäuerten Magen beruhigen und das Sodbrennen beenden. Manche Betroffene schlafen besser mit erhöhtem Kopf, da der Speisebrei einfacher seinen natürlichen Verlauf in den Dünndarm folgen kann.
Wer auf den Genuss von Bananen nicht verzichtet möchte, sollte darauf achten, ausschließlich reife oder überreife Bananen zu sich zu nehmen. Bananen gelten als reif, wenn braune Punkte auf der Schale zu erkennen sind. In reifen Bananen liegt das Kaliumungebunden vor. Kalium gehört zur chemischen Gruppe der Alkalielemente, die alkalisierende Eigenschaften aufweisen und die Magensäure teilweise ausgleichen können. Dies bedeutet, dass der Speisebrei im Magen nach dem Verzehr von reifen Bananen weniger sauer ist. Darüberhinaus enthalten reife Bananen keineunverdauliche Stärke, weshalb reife Bananen bedeutend süßer schmecken als unreife Bananen. Um dem Sodbrennen entgegen zu wirken, können Bananen auch zusammen mit fettarmem Joghurt verzehrt werden, da dieser über eine magenschonende Wirkung verfügt.
Zu weiteren Maßnahmen, um Sodbrennen zu vermeiden, zählen Stressreduktion, Rauchentwöhnung, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Alkoholverzicht, ausgeglichene Ernährung und der Verzicht auf zu üppige Speisen [2][3][4].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Einmaliges Auftreten von Sodbrennen stellt im Normalfall keine Gefahr für die Gesundheit dar. Falls Sodbrennen jedoch öfters auftritt, besteht die Möglichkeit, dass eine Refluxkrankheit vorliegt. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass jeder vierte Deutsche unter einer Refluxkrankheit leidet. Dabei weisen zwar weit über die Hälfte der Betroffenen die Beschwerden des Sodbrennens auf, tragen jedoch keine nachhaltigen Schäden davon. Die Krankheit äußert sich durch Symptome wie Sodbrennen, Schmerzen nach und während der Nahrungsaufnahme und Schluckbeschwerden. Eine unbehandelte Refluxkrankheit kann zu Komplikationen wie einer Speiseröhrenentzündung, Blutung, Verengung der Speiseröhre und im schlimmsten aber seltensten Fall zu einem bösartigen Tumor führen. Falls der Verdacht auf chronisches Sodbrennen besteht, sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine mögliche Therapie einzuleiten [1][2].
Quellenangaben
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„Refluxkrankheit/Sodbrennen“,http://gastro.charite.de/patienten/wissenswertes/krankheitsbilder/erkrankungen_von_speiseroehre_und_magen/refluxkrankheitsodbrennen/, 02.09.2015
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Gerald Herold: Innere Medizin. Herold, Gerd, 2015, S. 434-35.
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Andreas Moritz: Timeless Secrets of Health and Rejuvenation, 2009, S. 221
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„Colonic fermentation influences lower esophageal sphincter function in gastroesophageal reflux disease“, http://www.gastrojournal.org/article/S0016-5085(03)00073-8/abstract, 02.12.2015
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"Antioxidant potential of banana", https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26245031, 02.12.2015
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 12.07.2017 |
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