Ursachen
Ist Sodbrennen ein Symptom von PMS?
Sobald die fruchtbaren Tage vorüber sind, beginnt die zweite Zyklushälfte des Menstruationszyklus. Viele Frauen leiden während dieser Zeit unter dem sogenannten Prämenstruellen Syndrom (PMS). Symptome wie Brustschmerzen, Bauchweh, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und Kopfschmerzen sind typisch für diese Zyklusphase. Insgesamt werden in den Fachbüchern etwa 150 verschiedene PMS-Symptome aufgelistet. Eine der selteneren Beschwerden, die in diesem Zusammenhang auftreten, ist Sodbrennen. Dieses bezeichnet einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein, der bis in den Oberbauch ausstrahlen kann [1][2]. Aber wie hängen Sodbrennen und PMS zusammen?
Was ist PMS?
Als PMS oder Prämenstruelles Syndrom bezeichnen Mediziner ein Störungsbild, das bei vielen gebärfähigen Frauen in der zweiten Zyklushälfte auftritt. Obwohl etwa 75 % der geschlechtsreifenFrauen daran leiden, konnte die Entstehung dieses Symptomkomplexes noch immer nicht abschließend geklärt werden. Vermutlich hängt das Syndrom mit der Veränderung des Hormonhaushaltes nach dem Eisprung zusammen. Der Serotoninspiegel – Serotonin ist ein Glückshormon – sinkt in der zweiten Zyklushälfte stetig ab. Der Körper produziert weniger Östrogen, stattdessen aber Progesteron (Gelbkörperhormon) und Prolaktin. Das Gelbkörperhormon regt die Bildung der Gebärmutterschleimhaut an und Prolaktin ist für die immer stärker werdenden Brustschmerzen verantwortlich [1]. Darüber hinaus hängt das Auftreten eines PMS wahrscheinlich auch mit der aktuellen Lebenssituation der Betroffenen zusammen. Frauen, die unter einem mangelnden Selbstwertgefühl leiden oder narzisstische Züge aufweisen, klagen besonders häufig über die typische Symptomatik [3][4]. Auch Ernährung und Bewegung spielen eine Rolle bei der Krankheitsentstehung. Symptome eines PMS sind unter anderem Bauchschmerzen, Rückenschmerzen,Völlegefühl, Heißhungerattacken und Hautunreinheiten. Aber auch Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Ruhelosigkeit,unbegründete Ängste und Stimmungsschwankungen bis hin zuDepressionen können auftreten [1]. Einige Frauen leiden so stark unter den psychischen Veränderungen innerhalb dieser Zyklusphase, dass sie ihr Familienleben oder ihre Karriere mit wiederholten unkontrollierbaren Ausbrüchen gefährden. Man spricht dann von einer Prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS)[3][4]. Spätestens am zweiten Tag der Menstruation sind die Beschwerden normalerweise wieder verschwunden [1].
Wie hängen PMS und Sodbrennen zusammen?
Sodbrennen ist eines von den insgesamt 150 Symptomen, die im Zusammenhang mit PMS beobachtet werden können [1]. Das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein, das bis in den Oberbauch ausstrahlen kann, wird durch einen sogenannten Säurerflux ausgelöst. Dabei fließt saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Sodbrennen während der zweiten Zyklusphase kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die Heißhungerattacken, die dazu führen, dass die Betroffenen besonders fettige oder süße Nahrungsmittel bevorzugen, sind eine mögliche Ursache. Fett und Zucker reizen die Magenschleimhäute, lähmen den Speiseröhrenschließmuskel und führen zu einer verstärkten Säureproduktion. Darüber hinaus können auch Ängste, Depressionen und Stimmungsschwankungen Auslöser von Sodbrennen sein. Das Symptom tritt besonders häufig im Zusammenhang mit Stress und starker, seelischer Belastung auf [2]. Es handelt sich allerdings nur dann um ein Symptom eines PMS, wenn die Beschwerden in der zweiten Zyklushälfte gemeinsam mit anderen Anzeichen für das Syndrom auftreten. Ein immer wiederkehrender Säurereflux sollte auf jeden Fall durch einen Arzt abgeklärt werden.
Was hilft?
Wenn Sodbrennen im Zusammenhang mit PMS auftritt, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine leichte, magenfreundliche Ernährung mit mehreren kleinen, über den Tag verteilten Mahlzeiten kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern. Alkohol, Nikotin, Koffein und Süßigkeiten verstärken die Beschwerden in der Regel. Daher sollte auf einen übermäßigen Konsum verzichtet werden. Bewegung und Entspannungsübungen können helfen, das PMS langfristig zu bekämpfen. Auch die Einnahme der Pille kann unter Umständen das Auftreten des Syndroms verhindern. Bei besonders schweren Fällen raten Mediziner zu einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva [1][3][4].
Quellenangaben
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„Prämenstruelles Syndrom“, http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_preamenstruelles-syndrom-was-ist-das-praemenstruelle-syndrom-pms-_1092.html, 11.04.2016
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T. Lüscher, J. Steffel (Hrsg.), Magen-Darm-Trakt, Springer 2014, S.48ff.
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A. Rhode, A. Dorn, Gynäkologische Psychosomatik und Gynäkopsychiatrie, Schattauer 2007, S. 84ff.
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W. Neuhaus, Psychosomatik in Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme 2000, S. 27f.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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