Ursachen
Sodbrennen durch säurehaltige Lebensmittel
Beschwerden, die sich durch ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein bemerkbar machen, werden Sodbrennen genannt. Sie entstehen aufgrund eines Rückflusses (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre. Die heutige Ernährungsweise wird durch säurehaltige Lebensmittel dominiert, die zu einer Überproduktion an Magensäure führen. Zwischen Sodbrennen und sauren Lebensmittel besteht ein Zusammenhang. In diesem Text werden Informationen darüber gegeben, warum Sodbrennen bei übermäßigem Verzehr von säurehaltigen Lebensmittel aufttreten kann. Des Weiteren wird beschrieben, wie Sodbrennen durch eine geeignete Ernährungsumstellung und einigen zusätzlichen Maßnahmen vermieden werden kann.
Sodbrennen durch säurehaltige Lebensmittel: Wie hängt das zusammen?
Säurehaltige Lebensmittel führen zu einer Übersäuerung des Körpers und einer Verschiebung des Säuren-Basen-Gleichgewichtes. Durch die Übersäuerung wird vermehrt Magensäure gebildet, die eine Ursache von Reflux sein kann. Außerdem führen saure Lebensmittel wie Alkohol, fettreiche Speisen, Back- und Süßwaren und Fertigprodukte zu einer Verminderung der Spannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Dieser Speiseröhrenschließmuskel ist wesentlich für die Barriere zuständig. Wird der Spannungszustand vermindert, ist die Durchlässigkeit gegeben und Magensäure kann in die Speiseröhre hinauffließen und Beschwerden wie Sodbrennen auslösen [2].
Besonders saure Fleischsorten sind Rind-, Kalb- und Schweinefleisch, Kaninchen und Innereien wie Leber. Aber auch Gänsefleisch ist ein hoher Säurelieferant. Hartkäse und Schmelzkäse aus Kuhmilch bilden beim Abbau mehr Säuren als beispielsweise Käse aus Ziegen- und Schafsmilch. Ungeschälter brauner Reis ist ebenfalls saurer als geschälter weißer Reis. Beim Hühnerei wirkt das Eigelb saurer als das Eiweiß. Erdnüsse und Walnüsse beeinflussen durch ihren sauren Charakter den Spannungzustand des unteren Speiseröhrenverschlussmuskels mehr als Haselnüsse oder Mandeln; diese wirken nur leicht sauer [5]. Zwischen Sodbrennen und dem übermäßige Verzehr saurer Nahrungsmittel besteht also ein klarer Zusammenhang, den es zu behandeln gilt.
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Sodbrennen ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch weitreichende Folgen für den Organismus nach sich ziehen. Die Beschwerden können gelindert und die Konsequenzen minimiert werden, indem auf eine basische Ernährung geachtet wird. Diese ist für eine Wiederherstellung des Säuren-Basen-Gleichgewichtes von höchster Bedeutung. Über den Tag verteilt sollten 80 % basische und lediglich 20 % saure Lebensmittel zu sich genommen werden [1]. Basische Lebensmittel wirken über eine Basenbildung bei deren Abbau sehr effektiv gegen die Übersäuerung. Doch welche Lebensmittel sind damit gemeint? Der Geschmack ist kein zuverlässiger Entscheidungsfaktor zwischen basisch und sauer [3]. Gemüse aus Konserven wirkt sauer und sollte gemieden werden. Frische Gemüsesorten, reifes Obst, Kräuter und Gewürze, Salate (vor allem die mit Bitterstoffen), Kartoffeln, grüne Bohnen und Hirsemehl sind gut geeignet. Kohlensäure hat einen sauren Charakter und ist besser durch stilles Wasser und ungesüßten Tee zu ersetzen.
Basische Lebensmittel eignen sich hervorragend für die tägliche Speiseplanung und sollten daher so oft wie möglich integriert werden. Gemüsesuppen sind eine gute Basenquelle, aber auch in Aufläufen oder Eintöpfen können jegliche Gemüsesorten ihren Platz finden. Ein Früchtesalat ist ein basischer Nachtisch und kann jederzeit genossen werden. Kartoffeln eignen sich aufgrund des neutralen Geschmacks perfekt zum Kombinieren mit Kräutern. Beides sind Basenspender und daher gut geeignet.
Zusätzlich zur Wahl der basischen Lebensmittel muss auf jeden Fall auf die richtige Ernährungs- und Lebensweise geachtet werden. Um eine Überproduktion an Säure im Magen zu vermeiden, soll fettarm, dafür eiweißreich gegessen werden. Der Grund liegt darin, dass Fett langsam verdaut wird, lange im Magen liegt und daher eine größere Menge an Säure benötigt. Eiweiß wird schneller verdaut und wirkt magenschonender. Fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten sind besser verträglich als drei große. Die letzte Mahlzeit vor dem Schlafen muss unbedingt einige Stunden davor eingenommen werden [4].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Ist durch eine basische Ernährung keine Besserung der Beschwerden zu erzielen, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Er kann die Beschwerden genauer abklären und eine geeignete Therapie einleiten. Treten zu den genannten Symptomen weitere hinzu, muss auf jeden Fall ein schneller Arztbesuch erfolgen, um weitere Krankheitsbilder auszuschließen.
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2013
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Beatrice R. Amann-Vesti. Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 793
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Herbert Brandstetter: Übersäuerung: Ihr Weg zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt. Books on Demand, 2014
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Anne Iburg: Köstlich essen für Magen & Darm: Über 90 Rezepte: schonend und bekömmlich. Georg Thieme Verlag, 2012
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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