Ursachen
Sodbrennen durch Essen?
Bei vielen Patienten tritt Sodbrennen im Zusammenhang mit den Mahlzeiten auf. Einerseits können bestimmte Speisen zu Sodbrennen und Schmerzen führen. Andererseits können auch große Portionen einen Reflux auslösen. Sodbrennen per se ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auch bei Gesunden gelegentlich vorkommt [1]. Wenn die Begleiterscheinungen jedoch zwei- bis dreimal wöchentlich auftreten, sollten die Beschwerden durch einen Arzt abgeklärt werden. Bei einer chronischen Refluxkrankheit kann die Speiseröhre durch den sauren Mageninhalt geschädigt werden. Das kann zu gesundheitlichen Problemen oder zu einer verminderten Lebensqualität führen [2].
Sodbrennen und Essen: Wie hängt das zusammen?
Der untere Speiseröhrenschließmuskel stellt die Barriere zwischen Magen und Speiseröhre dar. Er verhindert das Zurückfließen von Magenbrei in die Speiseröhre. Bestimmte Nahrungsbestandteile und Genussmittel können den Druck im Speiseröhrenschließmuskel herabsetzen, wodurch ein Reflux leichter ausgelöst wird. Zu diesen Nahrungs- und Genussmitteln gehören unter anderem Fett, Schokolade, Pfefferminze, Alkohol und Nikotin [3]. Auch säurehaltige Getränke wie Wein und Obstsäfte oder kohlensäurehaltige Getränke können Sodbrennen auslösen. Zudem berichten Patienten oft, nach dem Verzehr sehr üppiger oder hektischer Mahlzeiten Refluxbeschwerden zu bekommen [1]. Bei großen Portionen verweilt der Nahrungsbrei länger als gewöhnlich im Magen. Der Druck im Bauchraum kann dadurch erhöht und der Speiseröhrenschließmuskel gedehnt werden. Häufig kommt es dann zu brennende Schmerzen in der Magengegend und saurem Aufstoßen [4].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Durch das Meiden von refluxauslösenden Genussmitteln wie Schokolade, Wein Süßigkeiten oder Nikotin kann die Refluxhäufigkeit verringert werden. Die Patienten reagieren auf die verschiedenen Nahrungsmittel jedoch unterschiedlich. Jeder Betroffene muss selbst herausfinden, welche Speisen er nicht gut verträgt. Viele Patienten meiden gewisse Lebensmittel auch unbewusst. Eine eiweißreiche Ernährung kann den Druck im Speiseröhrenschließmuskel erhöhen und dadurch das Sodbrennen verringern [3][5]. Um den Verdauungstrakt nicht zu stark zu belasten, sollten kleine, fettarme Mahlzeiten und wenig gesüßte Speisen bevorzugt werden. Zudem raten Experten, abends nicht zu spät zu essen beziehungsweise sich direkt nach den Mahlzeiten nicht hinzulegen. Im Liegen, beim Bücken und Pressen können die Refluxbeschwerden verschlimmert werden [1].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Bei gelegentlichem Sodbrennen können die Betroffenen versuchen, einige Ernährungsgewohnheiten und den Lebensstil zu verändern. In vielen Fällen können eine Gewichtsreduktion und das Meiden bestimmter Lebensmittel helfen, dem Reflux vorzubeugen. In Akutfällen können Antazida oder H2-Blocker das Sodbrennen lindern. Eine chronische Refluxkrankheit kann die Speiseröhre reizen und zu einer Entzündung führen (Ösophagitis). Aufgrund der Reizung durch Magensäure können Schleimhautschäden und Geschwüre entstehen. Durch die chronische Reizung besteht zudem die Gefahr einer Gewebeumwandlung in eine Krebsvorstufe (Barrett-Ösophagus). Tritt der Reflux gehäuft auf, wird deshalb geraten, einen Arzt aufzusuchen. Auch bei Symptomen wie Blutungen, Fieber, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust sollte ärztlicher Rat eingeholt werden [1]. Unspezifische Beschwerden, wie chronischer Reizhusten, Globusgefühl, Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder gar ein Asthmaanfall, können Hinweise auf eine chronische Refluxerkrankung sein [6].
Quellenangaben
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435.
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„Regelmäßiges Sodbrennen ist keine Befindlichkeitsstörung“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=22301, 10.12.2015
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Robert F. Schmidt, Florian Lang: Physiologie des Menschen. Springer, 2007, S. 870–871.
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Wolfgang Piper: Innere Medizin. Springer, 2007, S. 337.
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Verena Ruß, „Schleimhaut im Stress“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=58050, 10.12.2015
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Elke Wolf, „Husten ohne Erkältung“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=39653, 10.12.2015
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.06.2016 |
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