Ursachen
Sodbrennen durch Übersäuerung
Viele unterschiedliche Symptome deuten auf eine Übersäuerung des Organismus hin. Die unterschiedlichsten Krankheiten können darin ihren Ursprung haben und viele Teile des Körpers betreffen [1]. In Deutschland leidet ungefähr ein Viertel der Bevölkerung unter Sodbrennen. Darunter werden brennende Schmerzen hinter dem Brustbein verstanden. Warum Sodbrennen mit einer Übersäuerung zusammenhängt und welche Gründe das hat, wird in diesem Artikel genauer erläutert. Weiterhin werden Tipps zur Linderung gegeben und Informationen darüber, wenn ernsthafte gesundheitliche Risiken bestehen.
Sodbrennen durch Übersäuerung: Wie hängt das zusammen?
Ein wesentlicher Unterschied zwischen der Ernährung in der Steinzeit und der Gegenwart besteht darin, dass sie unterschiedlich viele säure- und basenbildende Lebensmittel enthalten. Die moderne Ernährung weist im Durchschnitt einen Säureüberschuss auf [2]. Dies passiert durch eine hohe Zahl an sauren Lebensmittel (sogenannte Säurelocker) in den Mahlzeiten und wenig Ausgleich durch gesunde basische Lebensmittel. Durch Säurelocker wird Magensäure im Überschuss produziert. Außerdem nimmt der Spannungszustand des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen durch Alkohol, fettreiche Speisen, Koffein und andere saure Stoffe ab, was die Durchlässigkeit von Magensäure in Richtung Speiseröhre erhöht [3]. Die Speiseröhrenschleimhaut ist empfindlicher als die des Magens. Trifft Magensäure darauf, erfolgt eine Reizung und kann ein brennendes unangenehmes Gefühl direkt hinter dem Brustbein auslösen.
Die Reizung der Speiseröhre und somit die Stärke des Sodbrennens korrelieren mit der Verminderung der Spannung des Schließmuskels und der Überproduktion an Magensäure. Die Übersäuerung steht somit in direktem Zusammenhang mit dem Sodbrennen.
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Um das Sodbrennen zu bekämpfen, muss die Übersäuerung beendet werden. Der Körper muss ein Säure-Basen-Gleichgewicht aufweisen, um vor einem Säureüberschuss geschützt zu sein. Die wichtigste Maßnahme, um die Beschwerden zu lindern, stellt die richtige Ernährung dar. Sie sollte auf jeden Fall basenreich und magenschonend sein, um ein adäquates Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen zu erreichen und Magen und Speiseröhre zu schonen. Es sollten unbedingt viermal so viel Basenspender wie Säurebildner gegessen werden. Das entspricht in etwa dem Verhältnis in einem gesunden Körper. Wird dieses Verhältnis eingehalten, kann der übersäuerte Körper wieder ins Lot gebracht werden. Der Körper benötigt keine zusätzlichen Säuren, da sie sowohl von außen zugeführt als auch von unserem Körper produziert werden. Basen jedoch müssen regelmäßig über die Ernährung aufgenommen werden. Deshalb kommt es fast nie vor, dass der Körper zu basisch wird. Doch wie schmecken basische und saure Lebensmittel? Nicht das, was sauer schmeckt, muss zur Übersäuerung führen, sondern das, was im Verdauungsprozess in unserem Körper zu Säure verstoffwechselt wird. So macht zu viel Zucker den Körper sauer. Zitronen oder Essig jedoch agieren basenbildend [1][2].
Zu den Basenbildner gehören unter anderem Gemüse, Obst, Kartoffeln und Kräuter. Diese Nahrungsmittel sollten so oft wie möglich in die Mahlzeiten integriert werden. Um die Beschwerden zu bessern, eignet sich auch stilles Wasser ohne Kohlensäure [5]. Um die Reizung der Speiseröhre etwas zu lindern, kann eine Teemischung aus Eibisch und Königskerze versucht werden, da sie die Schleimhaut schützt [4].
Um den Magen nicht zusätzlich zu reizen, empfiehlt es sich, auf regelmäßige und kleine Mahlzeiten zu achten. Die letzte Mahlzeit des Tages sollte unbedingt einige Stunden vor dem Schlafen eingeplant werden, um nächtliche Säureattacken zu verhindern. Außerdem sollte eine Schlafposition mit einer erhöhten Oberkörperlagerung von etwa 30 Grad eingenommen werden. Übergewicht kann durch eine Druckerhöhung im Bauchraum ebenfalls Sodbrennen verstärken. Daher sollte eine Reduzierung in Richtung Normalgewicht angestrebt werden.
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Sodbrennen ist normalerweise kein beunruhigendes Symptom. Tritt es jedoch immer öfter auf und kann auch mit einer richtigen Ernährung nicht gelindert werden, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Reizung der Speiseröhre kann in eine Entzündung übergehen, die sich über eine Krebsvorstufe bis zu einem Krebs der Schleimhaut entwickeln kann. Dies ist eine sehr seltene Komplikation des Sodbrennens, sollte aber nicht unbeachtet bleiben. Daher gilt es unbedingt Maßnahmen zu ergreifen, um das Sodbrennen zu lindern [6].
Quellenangaben
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Hermann Straubinger: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Jürgen Vormann, Karola Wiedemann: Säure-Basen-Kochbuch: Mit basischen Rezepten jeden Tag genießen und in der Balance bleiben. Gräfe und Unzer, 2015, S. 9, S. 10–11.
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Beatrice R. Amann-Vesti: Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 793.
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Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Berthold Block, Guido Schachschal, Hartmut Schmidt: Der Gastroskopie-Trainer: Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Ösophago-, Gastro- und Duodenoskopie. Georg Thieme Verlag, 2005, S. 68–71.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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