Alternativmedizin
Akupressur bei Sodbrennen (Schwangerschaft)
Sodbrennen zählt zu den häufigen Schwangerschaftsbeschwerden. Ursachen hierfür sind der veränderte Hormonhaushalt bei Schwangeren und der Druck durch die wachsende Gebärmutter auf den Magen. Letzterer macht sich vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft bemerkbar [1][2].
Die Beschwerden des Sodbrennens bei Schwangeren können mittels Akupressur gemildert werden. Bei dieser Methode werden mit einer Massage spezifischer Akupunkturpunkte sogenannte Energieblockaden gelöst. Das Aufheben der Blockaden soll mit einem Nachlassen der Schmerzsymptomatik bei Sodbrennen einhergehen. Die Akupressur kann von eigens geschulten Therapeuten empfangen oder auch als Selbstbehandlung durchgeführt werden [3][4].
So wirkt die Akupressur
Die Akupressur ist eine 4000 Jahre alte Behandlungsmethode, die im asiatischen Raum entwickelt und praktiziert worden ist. Heute findet sie auch in der restlichen Welt Anerkennung. Was ihre Wirkung betrifft, zeigen sich Parallelen mit der bekannteren Akupunkturmethode: Sowohl Akupressur als auch Akupunktur bedienen sich der Lehren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Nach den Vorstellungen dieser Heillehre ist der Körper von mehreren Leitbahnen durchzogen. Das ungehinderte Fließen von Energie in diesen Leitbahnen kennzeichnet das Stadium der Gesundheit und des Wohlbefindens. Kommt der Energiefluss ins Stocken, macht sich dies in Form von Beschwerden und Unwohlsein bemerkbar. Energieblockaden können laut der traditionellen chinesischen Medizin an spezifischen Punkten, den sogenannten Akupunkturpunkten, beeinflusst werden. Bei der Akupunktur wird versucht, den Energiefluss durch Setzen von Nadeln an diesen Punkten wiederherzustellen. Bei der Akupressur werden die Akupunkturpunkte mit den Fingern massiert [2][3][4].
Im Gegensatz zur Akupunktur kann die Akupressur auch zur Selbstbehandlung eingesetzt werden.
Die Selbstbehandlung mit der Akupressur
Ein wichtiger Teil der traditionellen chinesischen Medizin sind Konzepte zur Selbsthilfe, mit denen kleinere Beschwerden selbst behandelt werden können. Bei Sodbrennen in der Schwangerschaft kann eine Selbstbehandlung mittels Akupressur hilfreich sein. Vor der Durchführung der Behandlung sollten folgende Hinweise berücksichtigt werden:
- Die Fingernägel sollten kurz sein.
- Die Behandlung sollte - wenn möglich - nicht unmittelbar nach dem Essen erfolgen.
- Das Tragen bequemer Kleidung ermöglicht die Bewegungsfreiheit.
- Die Behandlung am besten in einer ruhigen Umgebung durchführen.
- Nach der Behandlung ist eine kurze Ruhepause ratsam. Warme Decken schützen dabei vor dem Auskühlen [3].
Die Durchführung der Akupressur bei Sodbrennen
Die Behandlung von folgenden Akupunkturpunkten hat sich bei Sodbrennen bewährt. Die in Anführungszeichen gesetzten Bezeichnungen stehen für je einen Akupunkturpunkt. Die genaue Lage dieser Punkte ist der beigefügten Grafik zu entnehmen. Zur Durchführung der Behandlung eignen sich die Fingerkuppen des Daumens, des Mittel- oder Zeigefingers [3][4]. Die aufgeführten Punkte werden kurz mit der jeweils beschriebenen Methode behandelt.
- Streichbewegungen von „Ren 13“ zu „Ni 20“ und von „Ren 14“ zu „Ni 21“. Die „Ren“-Punkte liegen alle zwischen den Rippenbögen auf der oberen Hälfte einer gedachten Linie zwischen unterer Brustbeinspitze und Bauchnabel. Die „Ni“-Punkte liegen auf gleicher Höhe neben den „Ren“-Punkten.
- Leichte Massage des „Ren 12“ mittels leichtem Drücken, vibrierenden und rotierenden Bewegungen. Der Punkt „Ren 12“ findet sich genau in der Mitte zwischen unterer Brustbeinspitze und Bauchnabel.
- Wiederholte kräftige Massage folgender Punkte mittels Drücken, Kneten und Reiben: „Ren 21“, „Ren 22“, „Ma 12“, und „Gb 23“. Das Auffinden dieser Punkte gelingt meist, wenn mit dem Mittelfinger mit leichtem Druck über das entsprechende Areal gefahren wird. Die Punkte liegen entweder in kleinen Mulden oder machen sich durch ein angenehmes Gefühl oder Schmerz bemerkbar [3].
Wichtige Hinweise
Wenn die Beschwerden trotz Akupressur anhalten, sich verschlimmern oder wiederkehren, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Der Druck auf einen Akupunkturpunkt ist dann richtig, wenn sich ein angenehmes Gefühl im behandelten Areal bemerkbar macht [5]. Es darf niemals so viel Druck ausgeübt werden, dass es zu Schmerzen kommt [4]!
Während einer Schwangerschaft sollten folgende Punkte nicht behandelt werden: „Pe 6“, „Ma 44“ und „Ma 45“. Ihre Behandlung könnte den normalen Verlauf einer Schwangerschaft beeinflussen [5].
Quellenangaben
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„Schwangerschaft“, http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/glex/konzepte/l8056.htm, 06.02.2016
-
N. Tietze, „Auf den Magen geschlagen“,http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5335, 06.02.2016
-
„Akupressur/Jin Shin Do“, http://neurologie.uni-bonn.de/..., 04.02.2016
-
Ch. Mildt: Praxis Akupressur. Haug Verlag, 2. Auflage, 2012, S. 2, 25, 228, 280–281.
-
A. Eckert: Das Tao der Akupressur und Akupunktur, Haug Verlag, 2005, S. 44–45.
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A. Römer, W. Ziegler, F. Melchert: „Verbotene Akupunkturpunkte in der Schwangerschaft – überholte Tradition oder beachtenswerter Existenznachweis? Ergebnisse der retrospektiven Studie der Universitätsfrauenklinik Mannheim“, Deutsche Zeitschrift für Akupunktur, 3/ 2013, S. 11–14.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 28.07.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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