Alternativmedizin
Homöopathie bei Sodbrennen (Schwangerschaft)
Sodbrennen zählt zu den häufigen Beschwerden während einer Schwangerschaft. Dafür sind der veränderte Hormonhaushalt und der durch Ausdehnung der Gebärmutter entstehende Druck auf den Magen verantwortlich [1][2]. Eine homöopathische Behandlung kann Linderung bringen. Bei starken, wiederkehrenden oder anhaltenden Beschwerden sollte sie jedoch in Absprache mit dem Arzt oder der Hebamme erfolgen [3].
Die Wahl des richtigen Präparates
Bei einer homöopathischen Behandlung werden nicht nur die Hauptbeschwerden berücksichtigt.Auch seelische und körperliche Eigenheiten werden mit einbezogen. Bei der Arzneimittelwahl bei Sodbrennen können zum Beispiel Gefühle wie Zorn oder Ärger und persönliche Vorlieben und Abneigungen eine Rolle spielen. Die richtige Arznei wird mithilfe des sogenannten Ähnlichkeitsprinzips gefunden: Eine Arznei ist dann angezeigt, wenn die zu behandelnden Beschwerden durch den Ausgangsstoff der Arznei ausgelöst werden könnten. Die Brechnuss (Nux vomica) führt zum Beispiel zu Erbrechen und Übelkeit. Zustände, die Nux vomica dann auch zu heilen vermag [3][4].
Welche Globuli eignen sich zur Behandlung?
- Das Homöopathikum Nux vomica wird bei Sodbrennen empfohlen, das mit dem Genuss von Kaffee, Tabak, scharfen Gewürzen, Alkohol, Stress oder zügellosem Essen in Verbindung stehen. Die brennenden Schmerzen können zusammen mit bitterem oder saurem Aufstoßen, Übelkeit oder Müdigkeit nach dem Essen auftreten. Das Trinken von Milch oder das Essen von fetten Speisen kann bisweilen Linderung verschaffen. Nux vomica wirkt besonders gut, wenn die Schwangere nervös, reizbar und sehr empfindlich ist [5][6].
- Folgende Symptome verweisen auf das Homöopathikum Chamomilla: Die Schwangere leidet unter saurem und fauligem Aufstoßen, das das Sodbrennen verschlimmert. Die Schmerzen verstärken sich nach dem Essen, am Morgen, durch Ärger, Kaffee, Alkohol, warme Speisen und bei Ansprechen der Beschwerden. Die Schwangere ist sehr durstig, nach dem Essen ist ihr heiß. Sie ist sehr empfindlich, leicht reizbar und verdrießlich [5][6].
- Das Homöopathikum Robinia findet Anwendung, wenn Sodbrennen vom Magen zwischen die Schulterblättern ausstrahlt und Aufgestoßenes so sauer ist, dass davon die Zähne stumpf werden. Der Schweiß und der Stuhl haben oft einen sauren Geruch. Die Beschwerden verschlimmern sich beim Liegen, beim Bücken und nach dem Essen, besonders nach dem Genuss von fetten Gerichten, rohem Obst oder Speiseeis [6].
- Das Homöopathikum Bismutum subnitricum ist bei folgenden Symptomen angezeigt: Die Nahrung im Magen drückt wie eine schwere Last auf eine kleine Stelle. Die brennenden Schmerzen werden durch Trinken von kaltem Wasser zwar gebessert, dieses wird aber meist wieder ausgespien. Die Schwangere klagt über einen metallartigen, süßen Geschmack im Mund, bitteres Erbrechen und eine langsame Verdauung mit übel riechenden Stühlen und Aufstoßen [5][6].
- Der Einsatz von Lycopodium kann bei Sodbrennen hilfreich sein, wenn es von starken Blähungen, lauten Darmgeräuschen und Völlegefühl begleitet ist. Trotz eines guten Appetits ist der Magen der Schwangeren nach ein paar Happen überfüllt. Das Völlegefühl kann nicht durch Aufstoßen gemildert werden. Die Beschwerden verschlimmern sich durch blähende Speisen und unregelmäßiges oder hastiges Essen. Sie verbessern sich durch eine Lockerung der Kleidung oder warme Getränke [5].
Schwangere können sich nach der folgenden Dosierungsempfehlung richten:
- Fünf Globuli der Potenz D 12 dreimal täglich.
Sobald die Beschwerden sich bessern, sollte die Einnahme beendet werden [3].
Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
Um den homöopathischen Heilungsverlauf nicht zu stören, sollten folgende Hinweise befolgt werden:
- Die Globuli werden im Mund zergehen gelassen.
- 30 Minuten vor und nach der Einnahme sollte Folgendes vermieden werden: Nahrungsaufnahme, Genuss von Zigaretten, Alkohol oder Kaffee und der Kontakt mit ätherischen Ölen, insbesondere Menthol [3].
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Der homöopathische Heilungsverlauf kann mit einer Erstverschlimmerung einhergehen: Dabei kommt es zu einer kurzfristigen Verstärkung der Beschwerden [3]. Ein wiederkehrendes oder anhaltendes Sodbrennen erfordert einen Arztbesuch.
Quellenangaben
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„Schwangerschaft“, http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/glex/konzepte/l8056.htm, 24.02.2016
-
Nicole Tietze: „Auf den Magen geschlagen“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5335, 24.02.2016
-
Thomas Genneper, Andreas Wegener: Lehrbuch Homöopathie, Haug, 3. Auflage, 2011, S. 13 – 14, 71 – 75, 108, 172, 179, 222, 384 – 386
-
„Was ist Homöopathie?“, https://www.dzvhae.de/homoeopathie-fuer-patienten/grundlagen-der-homoeopathie/definition.html, 24.02.2016
-
Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2005, S. 490 – 492, 130 – 131, 90 – 195, 385 - 387
-
Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2009, S. 487 – 492, 577, 118 – 120, 193 - 195
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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