Hausmittel

Bullrich Salz gegen Sodbrennen (Schwangerschaft)

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Da geschätzte 40 bis 80 Prozent der Schwangeren unter Sodbrennen leiden [3], sind gute und sichere Behandlungsmöglichkeiten gefragt. Bei Bullrich Salz® handelt es sich um ein beliebtes Hausmittel gegen Sodbrennen und Refluxbeschwerden. Allerdings wird es aufgrund seiner relativ schwachen Wirkung nur bei leichten Beschwerden eingesetzt [4]. Doch sind Sodbrennentabletten von Bullrich Salz® in der Schwangerschaft gefährlich? In den Gebrauchsinformation des Herstellers wird auf die fehlende Datenlage zur Sicherheit des Medikamentes in der Schwangerschaft hingewiesen [2]. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass Bullrich Salz® dem Kind oder der Mutter einen schweren Schaden zufügt, ist die Einnahme von Bullrich Salz® während der Schwangerschaft deswegen nicht zu empfehlen.


Wie und warum hilft Bullrich Salz bei Sodbrennen?

Bullrich Salz ® besteht aus nur einem einzigen Wirkstoff: Natriumhydrogencarbonat [2]. Dabei handelt es sich um ein stark basisches Salz, das auch im Haushalt Verwendung findet. Bekannt ist es auch als Natron, Backsoda oder Kaiser Natron®. Aufgrund seiner Eigenschaft, Säure zu neutralisieren [5], wird es auch bei Sodbrennen eingesetzt. Damit gehört es, wie eine Reihe anderer Medikamente mit ähnlicher Wirkung, zur Gruppe der Antiazida [4]. Durch die Neutralisation der Magensäure wird der Magensaft weniger schädlich für Magen- und Schleimhäute. Nach dem Essen eingenommen, stellt es eine beliebte „Soforthilfe“ gegen Sodbrennen dar.
Allerdings ist zu beachten, dass die Wirkung schnell vorüber geht und die Anwendung nur auf einen kurzen Zeitraum begrenzt erfolgen darf [4]. Weiterhin wird die Wirksamkeit dadurch infrage gestellt, dass starke Basen die Magensäure eventuell zu stark neutralisieren [3]. Als Folge des niedrigen Säuregehaltes wird der Magen dazu angeregt, gegenzusteuern und vermehrt Säure zu bilden.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Die Anwendung von Bullrich Salz® gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft wird nicht empfohlen; die Datenlage zur Sicherheit von Natriumhydrogencarbonat ist in der Schwangerschaft nicht ausreichend [2]. Ebenso verhält es sich mit Kindern unter zwölf Jahren [2]. Grund sind vor allem fehlende Studien zur Gefährdung des Embryos durch das Medikament.

Teilweise gibt es Hinweise auf eine vermehrte Wassereinlagerung bei Mutter und Kind [3]. Zudem sind die Auswirkungen auf den Blutdruck durch die hohe Salzaufnahme nicht restlos geklärt. Besonders bei Schwangerschaftsgestose, bei der ein zu hoher Blutdruck kennzeichnend ist, könnte dies gefährliche Folgen haben.

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Da nicht alle Risiken einer Anwendung von Bullrich Salz® während der Schwangerschaft restlos ausgeräumt werden können, sollte von der Einnahme abgesehen werden, solange kein Arzt diese für ratsam hält [2]. Generelle Nebenwirkungen bestehen in Übelkeit, Aufstoßen und Völlegefühl sowie einem leicht erhöhten Risiko Nierensteine zu entwickeln [2]. Übermäßige Einnahme kann zur einer metabolischen Alkalose führen [3]. Dabei ist das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Blut zu Gunsten der Basen verschoben. Dies führt wiederum zu Störungen des Stoffwechsels der Zellen.

Gibt es Alternativen zu Bullrich Salz® in der Schwangerschaft?

Für manche Medikamente gibt es schon mehr Erfahrungswerte für ihren Einsatz in der Schwangerschaft. So können auch andere Wirkstoffe aus der Gruppe der Antiazida zur Anwendung kommen. Es empfehlen sich allerdings Wirkstoffe, die nicht so stark in den Körper aufgenommen werden. Dazu zählen Sucralfat (Sucrabest®, Sucraphil®, Ulcogant®), Hydrotalcit (Ancid®, Talcid®, Talidat®) und Magaldrat (Gastripan®, Glysan®, Magastron®) [1].

Reichen diese Mittel nicht aus, können auch stärkere Medikamente eingesetzt werden. Empfohlen für die Schwangerschaft werden Ranitidin (Junizac®, Sostril®, Zantic®) [1] und Omeprazol (OMEP®, Micromep®, Antra®) [1].



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