Hausmittel
Natron gegen Sodbrennen (Schwangerschaft)?
Natron ist ein altbewährtes Hausmittel, das zur schnellen Linderung bei Sodbrennen eingesetzt wird. In der Schwangerschaft tritt Sodbrennen vermehrt auf. Da gerade Schwangere sehr vorsichtig mit der Einnahme von Medikamenten sein müssen, sind Hausmittel wie Natron (Kaisernatron, Speisenatron) eine beliebte Alternative. Natron ist in jedem Supermarkt zu erwerben und bringt bei den meisten Menschen eine schnelle und effektive Linderung der Beschwerden, da es neutralisierende Eigenschaften besitzt. Doch hilft Natron bei Sodbrennen in der Schwangerschaft ohne Nebenwirkungen für Mutter und Kind [1]?
Wie und warum hilft Natron bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?
Besonders während der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Sodbrennen, da das stetig wachsende Kind zunehmend Platz einnimmt und so Druck auf den Magen ausübt. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel wird der Magensäurerückfluss stärker begünstigt. Dies kommt unter anderem durch die hormonellen Veränderungen, die eine Schwächung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre bewirken. Chemisch gesehen handelt es sich bei dem weißen Pulver um Natriumhydrogenkarbonat (Natriumbikarbonat). Dieser Stoff ist mild alkalisch und hat daher die Eigenschaft Säuren teilweise zu neutralisieren und diese in Salze umwandeln zu können. Genau dies passiert mit der Magensäure, wenn Natron eingenommen wird. Beim Schlucken des gelösten Natrons tritt ein sofortiger Linderungseffekt ein, da Reste der Magensäure in der Speiseröhre neutralisiert werden. Ein erneuter Rückfluss des Magensaftes ist weniger schmerzhaft, da dieser durch das Natron generell weniger sauer ist. Aufgrund seiner Säure ausgleichenden Eigenschaften wird Natron auch zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, die durch einen Säureüberschuss im Körper hervorgerufen werden.
Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?
Natron, auch Kaisernatron genannt, ist ein Mittel zur gelegentlichen Anwendung. Es sollte bei wiederholtem Sodbrennen nicht dauerhaft eingesetzt werden, da es bei zu häufiger Anwendung die Magensäureproduktion erst recht ankurbelt. In der Schwangerschaft ist die Anwendung von Natron erlaubt, wird von Frauenärzten und Apothekern jedoch nur in geringen Mengen und nur bei Bedarf empfohlen. Natron sollte erst zum Einsatz kommen, wenn andere Hausmittel oder die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten keine Abhilfe schaffen. Schwangere sollten statt Natronpulver besser natronhaltige Tabletten einnehmen. Diese sind leichter zu dosieren und so kann eine Gefahr der Überdosierung vermieden werden.
Bei Einnahme von Natron sollte die Dosierung etwa einen ungehäuften Teelöffel Speisenatron oder alternativ zwei natronhaltige Tabletten auf ein Glas Wasser umfassen. Das Sodbrennen sollte nach der Einnahme dann zeitnah nachlassen [2][3][4][5].
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Von einer längerfristigen Einnahme von Natron ist in der Schwangerschaft dringend abzuraten. Der Säure-Base-Haushalt des ungeborenen Kindes gerät eventuell aus dem Gleichgewicht. Durch ein Absinken des Kaliumspiegels im Blut ist die Gefahr von Herzrhythmusstörungen und Lähmungen des Ungeborenen nicht ganz auszuschließen. Darüber hinaus kann der Natriumspiegel im Blut der Mutter ansteigen und der Kalziumspiegel sinken. Ein zu hoher Natriumwert begünstigt eventuell die Entstehung von Bluthochdruck. Ein zu niedriger Kalziumwert wiederum begünstigt oftmals Muskelkrämpfe, zum Beispiel Wadenkrämpfe, die in der Schwangerschaft ohnehin schon häufiger auftreten. Sowohl eine Überdosierung als auch eine längerfristige Anwendung fördern unter Umständen das Risiko für Nierensteine und stören den Wasserhaushalt des Körpers.
Schwangeren ist also von der Einnahme von Kaisernatron abzuraten, obgleich das Natriumhydrogenkarbonat in geringer Dosierung und bei gelegentlicher Anwendung keine Gefahr für das Baby darstellen sollte. Im Falle von akutem Sodbrennen sollten Schwangere lieber auf andere Hausmittel ausweichen (z. B. Haferflocken). Der behandelnde Arzt kann über andere Mittel beraten, die für Schwangere geeignet sind. Um Sodbrennen längerfristig vorzubeugen, ist es für Schwangere wichtig, auf die richtige Ernährung zu achten. Durch das Meiden von sehr sauren oder fettigen Speisen und dem Verzicht auf gehaltvolles Essen am Abend kann oft schon viel erreicht werden [2][3][4][5].
Quellenangaben
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Gerald Herold et al.: Innere Medizin. Herold, 2015, S. 433-35.
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„Was ist Natron?“ http://www.gesundheit.de/wissen/haetten-sie-es-gewusst/ernaehrung/was-ist-natron ; 17.09.2015
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„Natron gegen Sodbrennen“ http://www.wundermittel-natron.info/natron-gesundheit/innerliche-anwendung/natron-gegen-sodbrennen ; 17.09.2015
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„Natron in der Schwangerschaft“ http://www.wundermittel-natron.info/natron-schwangerschaft ; 17.09.2015
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Axel M. Gressner et al.: Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik, Springer, 2013, S. 45
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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