Hausmittel

Was trinken bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?

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Sodbrennen ist ein sehr häufiges Symptom in der Schwangerschaft. Mehr als jede zweite schwangere Frau klagt über die typischen stechenden oder brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein. In den allermeisten Fällen beginnen die Beschwerden im zweiten oder im letzten Schwangerschaftsdrittel. Bis zur Entbindung nimmt die Häufigkeit und Stärke der Schmerzen oft weiter zu [1]. Anstelle von Medikamenten eignen sich in der Schwangerschaft einige natürliche Hausmittel zum Trinken zur Linderung der Beschwerden. Dieser Artikel vermittelt einen Überblick, welche flüssigen Hausmittel im Falle von Sodbrennen getrunken werden können.


Was trinken bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Die Pharmaindustrie stellt zahlreiche Medikamente zur Behandlung des Sodbrennens zur Verfügung. Doch insbesondere in der Schwangerschaft sollten diese mit Vorsicht eingenommen werden oder sogar ganz darauf verzichtet werden [2]. Stattdessen können aber pflanzliche Hausmittel in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen.

Ein von Fachleuten empfohlenes Hausmittel zur Behandlung von Sodbrennen in der Schwangerschaft ist der Kartoffelsaft [3]. Kartoffelsaft hilft vor allem dann, wenn der Magen zu viel Magensäure produziert, also eine Übersäuerung des Magens vorliegt. Frischer getrunkener Kartoffelsaft fungiert bei Sodbrennen als Puffer, das bedeutet, die überschüssige Magensäure wird neutralisiert [4]. Zudem wirkt Kartoffelsaft spasmolytisch, also entspannend auf die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes [4]. Auch hierdurch können Magenbeschwerden gelindert werden.

Der entscheidende Vorteil von Kartoffelsaft gegenüber von Medikamenten zur Behandlung von Sodbrennen in der Schwangerschaft ist ersichtlich. Denn die zur Verfügung stehenden Trink-Fertigpräparate enthalten weder Konservierungsstoffe noch andere chemische Hilfsmittel oder sogar Alkohol. In der Schwangerschaft besteht deshalb keine erhöhte Gefahr für das Ungeborene [4].

Die Kartoffelsaft-Fertigpräparate sind rezeptfrei in Reformhäusern oder Apotheken erhältlich. Beispiele für derartige Präparate sind Kartoffelsaft Schoenenberger® 200 ml, Biotta® Kartoffelsaft 500 ml oder Alnavit® Bio Kartoffel Direktsaft 330 ml.

Selbstverständlich kann der Kartoffelsaft auch selber hergestellt werden. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass ausschließlich qualitativ hochwertige Kartoffeln ohne Keim und ohne grüne Stellen verwendet werden [4]. Dies ist wichtig, da die grünen Stellen Steroidalkaloide enthalten, die zu Vergiftungserscheinungen, wie z. B. Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen können [5]. Außerdem sollte selbst gepresster Kartoffelsaft frisch zubereitet werden und möglichst rasch verzehrt werden [3]. Die Fertigpräparate sollten nach dem Öffnen im Kühlschrank gelagert werden und innerhalb von maximal 14 Tagen getrunken werden [4]. Auch über die Tatsache, dass 100 ml Kartoffelsaft nur etwa 16 kcal Brennwert haben, dürften sich viele Schwangere freuen [6]. Bei Sodbrennen wird eine Dosierung von dreimal täglich 5 ml Kartoffelsaft und zur Nacht zusätzlich 10 ml Kartoffelsaft empfohlen [4].

Als Hausmittel zur Behandlung von Refluxbeschwerden wird außerdem Milch genannt [3]. Milch kann zwar kurzzeitig die Beschwerden lindern, diese Wirkung ist aber in den meisten Fällen nicht von allzu langer Dauer [3]. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Milch nach dem Trinken sogar eine verstärkte Bildung von sauren Magensäften auslösen kann [4]. Schwangere können einfach ausprobieren, ob Milch ihnen persönlich eine Verbesserung bringt. Falls die Beschwerden sogar schlimmer werden, sollte auf übermäßiges Trinken von Milch eher verzichtet werden.

Gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft kann oft auch schon eine Umstellung der Trinkgewohnheiten helfen. So sollte erst etwa eine halbe Stunde nach dem Essen etwas getrunken werden, um den Magen nicht zu sehr auszudehnen. Geeignet wären zum Beispiel Fenchel-, Melisse- oder Kamillentee in kleinen Schlucken getrunken [7].

Wann sind Medikamente notwendig?

Eine medikamentöse Therapie von Sodbrennen ist bei Schwangeren gut zu überlegen, da nicht viele Erkenntnisse über die Auswirkungen auf das Ungeborene vorliegen [2]. Beim Auftreten von Refluxbeschwerden, die nicht nur gelegentlich oder nur in milder Form auftreten, sollte eine konsequente Therapie erfolgen [8]. Am ehesten werden in der Schwangerschaft Antazida empfohlen [8], also Substanzen, welche den sauren Magensaft neutralisieren. Zu bevorzugen sind in der Schwangerschaft Kombinationspräparate aus Aluminium-, Magnesium- und Kalziumsalzen mit starker Neutralisationsfähigkeit [8]. Einige dieser Medikamente sind auch als Pulver zum Auflösen erhältlich, sodass sie mit Wasser getrunken werden können.

Trotz der Empfehlungen, sollte vor jeder Medikamenteneinnahme eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Außerdem muss die Packungsbeilage genauestens auf Warnhinweise für die Schwangerschaft durchgelesen werden.



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