Sodbrennen in der Schwangerschaft: Diagnostik
Sodbrennen ist eines der häufigsten Symptome, über das Schwangere während der vorgeburtlichen Periode Beschwerden äußern [1]. Es kann ein Anzeichen für die gastroösophageale Refluxerkrankung sein, eine Erkrankung, bei der ein schmerzhaftes Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre vorliegt, wodurch Schmerzen hinter dem Brustbein entstehen [2].
Sodbrennen tritt vor allem deshalb häufig auf, weil während der Schwangerschaft das Hormon Progesteron die Muskulatur des Speiseröhrenschließmuskels entspannt, der sich am Übergang vom Magen zur Speiseröhre befindet. Dadurch schließt er nicht mehr richtig und saurer Magensaft kann leichter in die Speiseröhre fließen. Deren Schleimhaut ist allerdings nicht vor dessen Aggressivität geschützt [1]. Außerdem kommt es durch das Wachstum des Fetus zu einer Erhöhung des Druckes im Bauchraum, wodurch der Rückfluss von Mageninhalt ebenfalls gefördert wird [2].
Wichtig ist, dass ein schwangerschaftsinduzierter Reflux in den meisten Fällen sowohl für die werdende Mutter als auch für das Kind nicht gefährlich ist. Generell gibt es verschiedene Verfahren, wie ein Reflux diagnostiziert werden kann; hierbei sind die Krankengeschichte und die genaue Beobachtung der Schwangeren am wichtigsten und für jeden, auch den Laien, einfach nachvollziehbar. Sollte dies zu keinem Ergebnis führen, kann unter ärztlicher Aufsicht weitere Diagnostik betrieben werden.
Diagnosemöglichkeiten
Wie beschrieben, ist die Anamnese Hauptbestandteil der Refluxdiagnostik. Wenn der Schwangeren auffällt, dass die Beschwerden vor allem im Liegen in Rückenlage auftreten oder sich durch den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auslösen lassen, deutet dies auch für das ungeschulte Auge auf ein Sodbrennen hin. Vor allem der Genuss von Kaffee, anderen säurehaltigen Getränken oder Süßspeisen kann auslösender Faktor sein. Beobachtet die Patientin zusätzlich Luftaufstoßen, Schluckbeschwerden, brennende Rückenschmerzen oder Reizhusten, ist ziemlich sicher ein Reflux zu vermuten [2].
Weiterführende Diagnostik, die betrieben werden kann, ist unter anderem ein „Medikamentenversuch“. Reflux wird häufig mit Protonenpumpenhemmern behandelt. Das sind Medikamente, welche die Säureproduktion verringern [2]. Beispiele für diese Wirkstoffgruppe sind Omeprazol, Pantoprazol oder Lansoprazol. Bessern sich die Beschwerden nach der Medikamenteneinnahme, liegt höchstwahrscheinlich ein Reflux vor. Allerdings sollten Protonenpumpenhemmer in der Schwangerschaft nur unter strenger Indikation und nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden [2].
Eine andere Möglichkeit wäre, eine pH-Metrie durchzuführen. Dazu wird über 24 Stunden der pH-Wert in der Speiseröhre und im Magen gemessen. Über die Veränderung des pH-Wertes können Rückschlüsse auf die Menge an Magensaft gezogen werden, die innerhalb eines Tages in die Speiseröhre zurückfließen. Dieses Verfahren eignet sich besonders dazu, den Schweregrad der Refluxerkrankung einzuschätzen. Nachteilig ist, dass das Legen einer Magensonde unangenehm ist [3].
Quellenangaben
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Thomas Stauber, Manfred Weyerstahl: Duale Reihe Gynäkologie. Georg Thieme Verlag, 2005, S. 477.
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Gerd Herold et al.: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435.
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Doris Henne-Bruns, Bernd Kremer, Michael Dürig: Duale Reihe Chirurgie. Georg Thieme Verlag 2003, S. 278–279.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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