Symptome

Sodbrennen und Halsschmerzen (Schwangerschaft)

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Etwa 40 % bis 80 % der Schwangeren klagen über eine Refluxkrankheit (GERD: Gastro-Esophageal Reflux Disease) [1]. Insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft treten vermehrt Sodbrennen, Oberbauchschmerzen und saures Aufstoßen auf [2]. Weitere mögliche Begleiterscheinungen einer Refluxkrankheit können unter anderem auch eine Rachen- (Pharyngitis) oder Kehlkopfentzündung (Laryngitis) mit Halsschmerzen, chronischem Husten und unspezifischen Schluckbeschwerden sein [3][4]. Die Beschwerden werden tendenziell mit der Dauer der Schwangerschaft stärker, meistens jedoch verschwindet das Sodbrennen nach der Geburt wieder [1]. Die Halsschmerzen können zwar eine Begleiterscheinung einer Refluxkrankheit sein. In den meisten Fällen treten sie aber im Rahmen einer viralen Infektion der Atemwege, beispielsweise einer Erkältung, auf.


Sodbrennen und Halsschmerzen: Wie hängt das zusammen?

Im Laufe einer Schwangerschaft wachsen der Fötus und die Gebärmutter und drücken immer mehr von unten gegen den Magen. Außerdem steigt die Konzentration des Schwangerschaftshormons Progesteron zunehmend an. Progesteron kann den Druck im Speiseröhrenschließmuskel senken und so einen Reflux begünstigen [5]. Dadurch kann saurer Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurückfließen, dort die Schleimhaut reizen und entzünden. Die Patientinnen klagen über typische Beschwerden, beispielsweise über Brennen in der Brust, Oberbauchschmerzen, saures Aufstoßen und Zurückfließen von Speisebrei in den Mund. Der saure Mageninhalt kann aber auch in den Kehlkopf und Rachen aufsteigen. Die Schleimhaut reagiert dort empfindlich auf die Magensäure und kann sich entzünden. Aufgrund der Rachen- oder Kehlkopfentzündung leiden die Betroffenen häufig unter Halsschmerzen, unspezifischen Schluckbeschwerden, chronischem Husten, Heiserkeit, Globusgefühl und Räuspern [6]. Halsschmerzen treten aber meistens im Rahmen einer viralen Erkältung auf. In diesen Fällen dauern die Halsschmerzen jedoch nur kurz an und es fehlen weitere Refluxsymptome. Sehr oft sind Halsschmerzen das erste Symptom einer Erkältung, die aber bald verschwinden. Hinzu kommen weitere Beschwerden wie Schnupfen, Husten und leichtes Fieber [7].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Die Beschwerden können gelindert werden, indem nur kleine Portionen über den Tag verteilt eingenommen werden. Außerdem sollten scharfe, stark gesüßte und gewürzte Speisen vermieden werden. Gewisse Nahrungsmittel, beispielsweise Schokolade, Tomaten, Pfefferminze und Fruchtsäfte, können den Reflux fördern. Leicht verdauliche Speisen, wie mageres Fleisch, Reis oder Kartoffeln, belasten den Verdauungstrakt weniger. Da der Reflux in liegender Position verschlimmert werden kann, sollte darauf geachtet werden, nicht zu spät abends zu essen. Außerdem ist es ratsam, sich nach den Mahlzeiten nicht direkt hinzulegen. Eine Schlafposition mit einem leicht erhöhten Oberkörper kann das Zurückfließen von Magensäure vermindern. Auch Bücken, Pressen, Stress und Anstrengung können den Reflux verstärken [3][4]. Bei Halsschmerzen können zusätzliche Maßnahmen, wie Lutschtabletten oder Inhalationen, lindernd wirken [7].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Treten Beschwerden, wie Sodbrennen und Halsschmerzen, zwei- bis dreimal wöchentlich auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch sehr starke Oberbauchschmerzen und heftiges Brennen hinter dem Brustbein sollten ärztlich abgeklärt werden. Eine Refluxerkrankung kann die Lebensqualität beträchtlich einschränken. Zudem besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Der saure Magensaft kann die Speiseröhre, den Kehlkopf und Rachen reizen und die Schleimhäute angreifen. Das Gewebe kann sich entzünden und in weiterer Folge können sich Schleimhautschäden und Geschwüre bilden. Bei einer länger bestehenden Refluxkrankheit kann sich die Schleimhaut zu einer Krebsvorstufe (Barrett-Ösophagus) umwandeln [8].



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