Symptome
Sodbrennen (25-30 Schwangerschaftswoche)
Mit Beginn der 28. Schwangerschaftswoche beginnt auch das letzteTrimenon für die werdenden Mütter. Dieser Schwangerschaftsabschnitt ist meistens auch derbeschwerlichste. Das Baby wächst nochmal stark und nimmt ordentlich an Gewicht zu. Im Bauchraum werden durch den Platzbedarf des Babys die Organe verdrängt und dieSchwangerschaftshormone führen zu weiteren Umstellungen im Körper. Zu den vielen Schwangerschaftsbeschwerden gesellt sich bei jeder zweiten Frau auch Sodbrennen hinzu. Das Sodbrennen kann neben den anderen Beschwerden zu starken Schmerzen und Einschränkungen im Alltag führen. Wie das Sodbrennen entsteht und weshalb es meist unbedenklich ist, wird im folgenden Artikel erläutert [2][3].
Sodbrennen in der 25.–30. Schwangerschaftswoche: Woran kann das Liegen?
Die 25., 26. und 27. Schwangerschaftswochen gehören noch zum zweiten Schwangerschaftsabschnitt (2. Trimenon). Sie sind vor allem durch die Organentwicklungen des unreifen Babys geprägt. Ab der 28. Schwangerschaftswoche beginnt das dritte und letzteTrimenon. Das Baby wächst nochmal stark und nimmt ordentlich an Gewicht zu, um für das Leben außerhalb der Gebärmutter vorbereitet zu sein. So kommt es, dass der durchschnittliche Fötus in der 25. Schwangerschaftswoche 34,6 cm groß ist und 660 g wiegt. Mit knapp 40 cm Körperlänge und 1313 g Gewicht in der 30. Woche ist der Fötus nicht nur gewachsen, sondern hat sich auch vom Gewicht verdoppelt [4]. Gleichzeitig müssen dieGebärmutter und die Fruchtblase mitwachsen, um dem Baby ausreichend Platz zu bieten. Der Platzbedarf im Bauchraum ist somit zum Ende der 29. und Anfang der 30. Schwangerschaftswoche stark angestiegen, sodass dieBauchorgane eingeengt oder verdrängt werden. Ausdruck hiervon sind nicht nur Verstopfungen , Kurzatmigkeit, vermehrterHarndrang, sondern eben auch Sodbrennen. Ursache für das Sodbrennen ist der erhöhte Druck auf den Magen, wodurch es schnell zu einem Zurückfließen (Reflux) von Mageninhalt in dieSpeiseröhre kommen kann [2]. Normalerweise sind Magen und Speiseröhre durch einen fest verschlossenen Schließmuskelgetrennt, der sich nur während der Nahrungspassage öffnet. Der Schließmuskel bezweckt u.a., die Speiseröhre vor der aggressivenMagensäure zu schützen. Besonders nach dem Essen, wenn der Magen gut gefüllt ist, herrscht dort ein höherer Druck. Kommen nun noch Kindsbewegungen oder generell der Platzmangel im Bauchraum hinzu, kann der Mageninhalt den trennenden Schließmuskel überwinden und in die Speiseröhre fließen. Die Speiseröhre besitzt weniger Schutzmechanismen als der Magen gegen die Magensäure, sodass die dortige Schleimhaut geschädigt wird. Schmerzrezeptoren werden daraufhin aktiviert und die Betroffene verspürt Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein[1]. Darüber hinaus schwächt dasSchwangerschaftshormon Progesteron die Verschlusskraft des Schließmuskels. Auf den ersten Blick unsinnig, doch dieses Hormon bewirkt, dass sich die Muskulatur und der Bandapparat generell lockern und sich der Körper damit auf die Geburt vorbereitet [3].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Sodbrennen ist neben den anderen Schwangerschaftsbeschwerden sehr belastend und auch schmerzhaft. Die gute Nachricht: Sobald das Baby geboren wurde, verschwindet meist auch das Sodbrennen und Spätfolgen sind eher selten. Um während der akuten Sodbrennattacke die Schmerzen zu lindern, können Hausmittel wie ein Esslöffel Haferflocken, ein Stück Weißbrot,Reiswaffeln oder Mandeln Abhilfe verschaffen. Am besten sollten sich diese Lebensmittel immer in Griffreichweite befinden [2][3]. Darüber hinaus gibt es noch einige Tipps, damit Sodbrennen seltener auftritt. Prinzipiell sollten häufiger kleinere Mahlzeiten eingenommen werden, damit der Magen weniger belastet wird. Gutkauen, Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke und stark gewürztes Essen können dem Sodbrennen vorbeugen. Nach dem Essen mindestens für eine Stunde nicht hinlegen und danach miterhöhtem Oberkörper schlafen, hilft dem Speisebrei seinen natürlichen Verlauf in den Zwölffingerdarm zu finden. Bei starken Schmerzen sind auch pflanzliche Präparate in der Apotheke verfügbar. Diese sollten jedoch nur nach Absprache mit dem betreuenden Frauenarzt eingenommen werden. Als letztes Mittel der Wahl stehen dem Arzt auch noch andere Medikamente zur Verfügung [1].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Gelegentliches Sodbrennen, auch in der Schwangerschaft, ist zwar lästig aber ungefährlich. Auch stellt es keine Gefahr für das Wohlergehen des Babys dar. Wenn das Sodbrennen zu stark wird oder die Schwangere bereits vor der Schwangerschaft häufig unter Sodbrennen gelitten hat, sollte ein Arzt zurate gezogen werden. Eine Selbstmedikation ist zum Wohl des Kindes zu unterlassen. In Ausnahmefällen kann sich eine vorbestehende Refluxkrankheitverschlimmern und eine Speiseröhrenentzündungen entstehen [1][2].
Quellenangaben
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Gerald Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 433–35.
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„3. Schwangerschaftsdrittel“, http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_3-schwangerschaftsdrittel-entwicklungen-der-mutter_167.html, 20.01.2016
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„Immer öfter gefährlich“, http://www.pta-aktuell.de/themen/news/8681-Immer-oefter-gefaehrlich/, 20.01.2016
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„Übersicht: Länge und Gewicht des Fötus im Durchschnitt“,http://www.babycenter.de/länge-und-gewicht-des-fötus-tabelle-nach-schwangerschaftswochen, 20.01.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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