Symptome

Sodbrennen (7-12 Schwangerschaftswoche)

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Sodbrennen beschreibt einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein und ist Hauptsymptom des gastroösophagalen Refluxes. Hierbei kommt es durch den Rückfluss (Reflux) von aggressivem Magensaft in die Speiseröhre zu einer Reizung derer Schleimhaut. Er tritt vermehrt gegen Ende der Schwangerschaft auf, kann jedoch bereits im Zeitraum von der 7. bis 12. Schwangerschaftswoche (SSW) auftreten [1]. Gelegentliches Sodbrennen wird dabei als normale Begleiterscheinung der Schwangerschaft angesehen und ist kein Grund zur Sorge [1]. Warum es bei werdenden Müttern vermehrt zu Sodbrennen kommt und was dagegen getan werden kann, wird im folgenden Artikel erläutert.


Sodbrennen (7.–12. Schwangerschaftswoche): Woran kann das liegen?

Zu Beginn der 7. SSW ist der Embryo etwa 16 mm lang [2]. Der Frau ist zu diesem Zeitpunkt die Schwangerschaft noch nicht anzusehen; es kommt jedoch bereits zu einer Reihe hormoneller Veränderungen, die sich im Befinden der Schwangeren bemerkbar machen können. Bereits ab der 1. SSW wird das Hormon Human Chorionic Gonadotropin (HCG) gebildet [3]. Die Konzentration dieses Hormons ist in der 8., 9. und 10. Schwangerschaftswoche am höchsten [4]. Es besteht die Vermutung, dass es unter anderem für die Schwangerschaftsübelkeit verantwortlich ist, die vor allem während dem ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) auftritt [4]. Kommt es durch die Übelkeit zu häufigem Erbrechen, so kann dies die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und zu Sodbrennenführen [1]. Ab der 8., 9. und 10. SSW wird vom Mutterkuchen das Gelbkörperhormon (Progesteron) gebildet [4]. Dieses Hormon scheint zu einer Schwächung des Schließmuskels, der sich zwischen Magen und Speiseröhre befindet, zu führen [1]. Er ist dafür verantwortlich, die beiden Strukturen voneinander abzugrenzen. Kommt es durch die hormonellen Veränderung zu einer Abschwächung, treten Refluxepisoden vermehrt auf.

Außerdem kann es im genannten Zeitraum zu Heißhunger undVerlangen nach bestimmten Speisen kommen [5]. Werden dadurch vermehrt süße, scharfe oder fettige Speisen verzehrt, kann dies einen weiterer Grund für Sodbrennen darstellen. Auch Verstopfung ist ein Symptom, das bereits im ersten Trimenon auftreten kann [5]. Dies führt zu einem erhöhten Druck im Bauchraum, welcher den Druck auf den Schließmuskel erhöht und somit Sodbrennen provozieren kann.

Besonders in der Frühschwangerschaft scheinen außerdempsychische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Sodbrennen zu spielen [1]. Die Tatsache einer Schwangerschaft kann eine emotionale Stresssituationen darstellen. Stress ist dafür bekannt, Sodbrennen zu verstärken [6]!

Ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Sodbrennen während der Schwangerschaft ist vor allem der stetig zunehmende Druck im Bauchraum. Obwohl ab der 11. SSW der Bauchumfang durch den wachsenden Mutterkuchen und das steigende Fruchtwasser zunimmt, spielt dies im ersten Trimester jedoch eine untergeordnete Rolle.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Je nach Schweregrad der Beschwerden können unterschiedliche Maßnahmen nötig sein. Des Weiteren ist zu beachten, welcheUrsachen dem Sodbrennen am ehesten zu Grunde liegen. Besteht häufiges Erbrechen ist dies der wahrscheinlichste Grund für das Sodbrennen. Um dies zu vermeiden, ist es empfehlenswert,regelmäßige und dafür kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen [5]. Jede Frau sollte beobachten, welche Speisen oder Gerüche zu Übelkeit führen und diese so gut es geht vermeiden. Besteht in der Speiseröhre bereits eine Entzündung, so können scharfe Speisen die Schleimhaut zusätzlich reizen und werden somit schlecht vertragen. Um Verstopfung zu vermeiden, ist es ratsam, genügend Ballaststoffe zu essen und sich ausreichende körperlich zu bewegen [5].

Alkohol und Zigaretten sind während einer Schwangerschaft in jedem Falle zu unterlassen, da sie dem Kind Schaden zufügen! Auch in Hinsicht auf Sodbrennen ist deren Konsum abzuraten, da er die Symptomatik verschlimmern kann.

Allgemeine Maßnahmen gegen Sodbrennen ist das Tragen weiter Kleidung um den Bauchraum, der Verzicht auf fettige Speisen und kohlensäurehaltige Getränke sowie das Auslassen von Mahlzeiten drei Stunden vor dem Schlafengehen.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Bestehen Zweifel über die Ursache der Beschwerden oder starkeSchmerzen, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Werden die Beschwerden durch einen Reflux ausgelöst, so sind diese in der Regel nicht mit ernsthaften Folgen für die Frau oder das Kind assoziiert [7]. Das Symptom muss jedoch gut von anderen schmerzhaften Symptomen in der Magengegend unterschieden werden. Diese können auch Anzeichen für ernsthaftere Erkrankungen sein [7].

Kommt es zu häufigem Erbrechen, so verliert der Körper Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte. Schwindel, seltenes Wasserlassen unddunkler Urin können Anzeichen für einen Wassermangel darstellen und sollten auf jeden Fall einem Arzt vorgestellt werden [5]. Kommt es zu Bluterbrechen, ist sofort ärztliche Hilfe zu rufen!



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