Sodbrennen durch Zwerchfellbruch: Ursachen
Viele Menschen leiden unter einem Bruch des Zwerchfelles. Darunter versteht man eine erweiterte Öffnung im Zwerchfell, wodurch es zu einer Lageveränderung des unteren Verschlussmuskels der Speiseröhre kommt. Dadurch ist die Fähigkeit des funktionellen Verschlusses nicht gegeben. Die Folge ist ein Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre hinauf (Reflux) [2]. Durch die Reizung der Speiseröhre durch die Säure können brennende Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen) entstehen. In dem folgenden Text wird erklärt, was die genauen Ursachen für Sodbrennen durch Zwerchfellbruch sind.
Am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen befindet sich eine Barriere, welche das Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre verhindert. Diese Barriere besteht unter anderem aus den beiden Zwerchfellschenkeln, zwischen denen die Speiseröhre durch eine Öffnung vom Brust- in den Bauchraum übergeht. Die Zwerchfellöffnung ist im Normalfall so klein, dass der Magen in der Bauchhöhle festgehalten wird. Bei einem Zwerchfellbruch klaffen die beiden Schenkel des Zwerchfells auseinander und der obere Teil des Magens gleitet in den Brustraum hinauf. Der Zwerchfellbruch wird auch als Hiatushernie bezeichnet, da Hiatus die Öffnung im Zwerchfell darstellt. Somit ist die Barriere zwischen Speiseröhre und Magen funktionsuntüchtig und Magensäure kann in die Speiseröhre zurückfließen. Dies passiert dadurch, dass der Schließmuskel durch die Lageverschiebung nicht mehr adäquat schließen kann. Der Schließmuskel befindet sich in der mittleren Schicht der Wand, genau auf der Höhe des Zwerchfells. Die Säure reizt die empfindliche Schleimhaut und kann Sodbrennen hervorrufen. Dabei handelt es sich um ein brennendes Gefühl, das hauptsächlich hinter dem unteren Brustbeinende spürbar ist. Es tritt vor allem im Liegen oder direkt nach den Mahlzeiten auf. Die Refluxkrankheit wird jedoch nur in 10 % der Fälle durch einen Zwerchfellbruchs verursacht [1][2].
Sonstige Ursachen
Da die meisten Patientinnen und Patienten mit Hiatushernie beschwerdefrei sind und nur bei einem kleinen Teil Sodbrennen auftritt, liegt die Ursache häufig in einer ungesunden Ernährung und falschen Lebensweise bei gleichzeitigem Vorhandensein einer Hiatushernie. Eine überwiegend saure Ernährung stört die Säuren-Basen-Balance des Körpers und führt zu einer Überproduktion an Magensäure. Lebensmittel wie Koffein, Schokolade, Süß- und Backwaren reduzieren die Spannung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre. Zusammen mit der vermehrten Magensäure kann Reflux entstehen und Sodbrennen auslösen oder bei einer stark ausgeprägten symptomatischen Hiatushernie sogar verstärken [3].
Aber auch durch Alkoholkonsum kann Sodbrennen selbst bei symptomlosem Zwerchfellbruch ausgelöst werden. Alkohol wirkt einerseits säurelockend, führt also zu mehr Magensäure, andererseits setzt er die Spannungskraft des Verschlussmuskels am unteren Speiseröhrenende herab. Die Folge ist ein Reflux [4].
Aber auch zu enge Kleidung, Liegen nach dem Essen und zu große fettreiche Portionen können als Auslöser – trotz Bestehen eines Zwerchfellbruches – angesehen werden.
Quellenangaben
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„OP bei Zwerchfellbruch & Sodbrennen“, http://www.drfeil.at/index.php/operationen/information-zu-operationen/op-bei-zwerchfellbruch-and-sodbrennen/, 20.03.2016
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„Zwerchfellbruch“, http://www.dr-franczak.com/de/behandlungsspektrum/2038/2055/27657/zwerchfell-bruch/zwerchfell/, 20.03.2016
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Beatrice R. Amann-Vesti: Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 793.
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Manfred Singer: Kompendium Alkohol. Springer Verlag, 2013, S. 180.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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