Husten durch Sodbrennen: Prävention

204 Praevention 01

Wenn es zu einem Rückfluss (Reflux) von Magensaft in Richtung Speiseröhre kommt, kann die Reizung der Schleimhaut von Speiseröhre, Kehlkopf oder Atemwegen Husten auslösen. Bei ersten Anzeichen einer Entstehung von Reflux sollten Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, um ein Fortschreiten der Erkrankung und des dadurch verursachten Hustens zu verhindern. Der folgende Artikel wird erläutern, welche Anzeichen auf eine Entwicklung der Beschwerden hinweisen und welche vorbeugenden Maßnahmen ergriffen werden können.


Sodbrennen beim Husten
Ursache 1: Speiseröhrenreizung
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Saures Aufstoßen, Schluckbeschwerden bzw. Schmerzen beim Schlucken, Sodbrennen, Hustenreiz

Die spezifische Zusammensetzung des Magensafts macht ihn zu einer sehr aggressiven Flüssigkeit. Tritt er aus dem Magen in die Speiseröhre über, so reizt er die dortige Schleimhaut. Anzeichen hierfür sind ein brennendes Gefühl in der Magengegend und hinter dem Brustbein (Sodbrennen) und eine eventueller Hustenreiz. Der Hustenreiz dient anfänglich als Schutzreflex, um ein Eindringen der Säure in die Atemwege zu vermeiden. Auf lange Sicht kann dieser hilfreiche Reflex jedoch in einen chronischen Husten übergehen. Um einem Husten durch Sodbrennen vorzubeugen, muss dementsprechend dem Rückfluss des Magensafts (Reflux) vorgebeugt werden. 

Eine gesunde Lebensführung ist bekanntlich die beste Prävention für zahlreiche Erkrankungen – so auch für Reflux. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung, der Verzicht auf Rauchen und Alkohol sowie Stressreduktion können das Entstehen von Husten durch Sodbrennen verhindern. Dies ist einfach nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass der Konsum von Zigaretten und Alkohol, Übergewicht und üppige sowie fettige Speisen zu den wichtigsten Risikofaktoren einer Refluxkrankheit zählen [1]. 

Weitere Präventionsmaßnahmen ist der Verzicht auf Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen oder vor sportlicher Aktivität, da eine liegende Position sowie Sport den Rückfluss von Mageninhalt begünstigen. Außerdem kann es hilfreich sein, die täglichen Mahlzeiten auf mehrere kleine Speisen über den Tag zu verteilen. Der Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke kann ebenso vorbeugend wirken, da diese den Druck im Magen erhöhen und ein Aufstoßen fördern.

Besteht Übergewicht, zählt eine Gewichtsreduktion zu einer der wichtigsten Präventionsmaßnahmen. 

Da Tabakrauchen sowohl Sodbrennen als auch Husten begünstigt, sollte dem Verzicht auf Zigaretten besondere Beachtung geschenkt werden, wenn man Husten durch Sodbrennen vorbeugen möchte.

Schwangere Frauen sind besonders häufig von Reflux und dessen Begleiterscheinungen betroffen und nicht selten kommt es während der Schwangerschaft zusätzlich zu einer Verstopfungsproblematik, die wiederum zu einem erhöhten Druck im Bauchraum beiträgt. Es sei daher erwähnt, dass besonders Schwangere auf eine gute Verdauungsfunktion achten sollten. Die besten Maßnahmen, um der Entstehung einer Verstopfung zuvorzukommen, sind eine ausreichende Trinkmenge (2 Liter pro Tag), körperliche Bewegung sowie eine ballaststoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte).

Anzeige:
Sodbrennen beim Husten
Ursache 2: Kehlkopfreizung/Laryngitis
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Heiserkeit, Räusperzwang, Schluckbeschwerden

Fließt der Magensaft bis in den Bereich des Kehlkopfs (Larynx), führt die Reizung der dortigen Schleimhaut zu einem Hustenreiz. Ist das Sodbrennen ein chronisches Problem, kann die dortige Reizung zu einer Entzündung des Kehlkopfs führen (Laryngitis gastrica). Dementsprechend gilt auch hier, dass dem Husten durch Sodbrennen vorgebeugt werden kann, indem dem Reflux vorgebeugt wird. 

Siehe hierzu obigen Abschnitt „Speiseröhrenreizung: Präventionsmöglichkeiten“. 

Sodbrennen beim Husten
Ursache 3: Lungenentzündung durch Mikroaspiration
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Je nach Einzelfall.
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Fieber, Husten

Eine Lungenentzündung durch Mikroaspiration ist eine sehr seltene Ursache für Husten durch Sodbrennen und betrifft in der Regel bettlägrige Patienten, Komapatienten, Menschen nach einer Operation oder Patienten mit chronischen Schluckstörungen. Normalerweise kommt es beim Eindringen von reizender Magensäure in die Atemwege zu einem Hustenreiz, der hier als Schutzreflex dient. In Situation wie Koma oder Narkose kann dieser Reflex ausfallen. Wichtigste Präventionsmaßnahmen liegen daher in den Händen des Gesundheitspersonals. Unter anderem spielt hierbei die erhöhte Lagerung des Oberkörpers eine entscheidende Rolle [2].

Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen

Menschen die rauchen leiden oftmals unter Sodbrennen und Husten, wobei hierbei kein Zusammenhang zwischen den beiden Beschwerdebildern bestehen muss. Das gleichzeitige Auftreten erklärt sich durch die Tatsache, dass Rauchen sowohl Husten als auch Sodbrennen verursachen kann. Beste Präventionsmaßnahme ist hier der Verzicht auf Zigaretten. Um dem Griff zur Zigarette vorzubeugen, kann der Gebrauch von Nikotinpflastern oder eine Verhaltenstherapie  in Erwägung gezogen werden.

Des Weiteren ist es möglich, dass Sodbrennen durch einen chronischen Husten ausgelöst wird, da Husten Druck auf den Magen ausübt. Ist also Husten und nicht Sodbrennen der primäre Auslöser der Beschwerden, so gilt es der spezifischen Art von Husten (z.B Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, COPD) vorzubeugen. Wichtigste Präventionsmaßnahmen eines asthmatischen Hustens sind die Patientenaufklärung und das Vermeiden der Asthma-Auslöser (z.B. Hausstaub, Pollen, Stress, Tabakrauch) [3]. Eine COPD (chronisch-obstruktive Lungenkrankheit) lässt sich am effektivsten vorbeugen indem auf Rauchen verzichtet wird [4].



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?