Sodbrennen beim Kind: Prävention

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Sodbrennen beschreibt einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein und wird in den meisten Fällen durch den Rückfluss (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre verursacht. Ist das Kind noch zu jung, um die Beschwerden klar zu äußern, kann es schwierig sein, auf das Symptom Sodbrennen zu schließen. Bei Kindern unter zwei Jahren ist ein Reflux normal und verursacht im Normalfall keine Beschwerden [1]. Treten Symptome wie Erbrechen, Würgen, Husten oder Atemnot auf oder besteht der Reflux auch nach dem 14. Lebensmonat, so sollte das Vorliegen eines Refluxes abgeklärt werden [1]. Folgende Präventionsmaßnahmen können bei den verschiedenen Ursachen für Sodbrennen im Kindesalter helfen. 


Sodbrennen beim Kind
Ursache 1: Fehlende Koordination des Speiseröhrenmuskels
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Erbrechen, Schluckstörungen, Bauchschmerzen, Husten, Würgen, Atemnot [1][2]

Der untere Speiseröhrenmuskel dichtet den Übergang zum Magen zwischen den jeweiligen Schluckakten ab. Wird dies nicht ausreichend gewährleistet, so kann saurer Magensaft in die Speiseröhre fließen und dort zu Sodbrennen führen. Der Fehlfunktion des Speiseröhrenmuskels kann zwar nicht direkt vorgebeugt werden; es können jedoch Maßnahmen ergriffen werden, welche das Auftreten von Reflux reduzieren. Hier spielt vor allem die Ernährung eine Schlüsselfunktion. Bei Säuglingen kann das Eindicken des Speisebreis (z.B. mittels Johannisbrotkernmehl, Maisstärke) zu einer Reduktion von Spucken und Erbrechen führen [2]. Bei Kindern, die sich bereits vollwertig ernähren, sollten bei Sodbrennen bestimmte Getränke und Nahrungsmittel vermieden werden. Diese schwächen den Schließmuskel zusätzlich oder regen die Magensäureproduktion an.  Hierzu zählen vor allem fettige und scharfe Speisen, Schokolade, Pfefferminz, Tomaten und Tomatenprodukte [1][3]. Des Weiteren ist es ratsam, dem Kind mehrere kleine Speisen anstelle weniger großer Gerichte anzubieten [3]. Große Mahlzeiten dehnen den Magen und erhöhen so den Druck auf den Speiseröhrenmuskel. Die Nahrungsaufnahme sollte immer in einer sitzenden Position stattfinden [3]. Nach dem Essen sollte nicht direkt eine liegende Position eingenommen werden [2]. Das Anheben des Kopfteils des Bettes kann nächtlichem Sodbrennen vorbeugen. Eine weitere Präventionsmaßnahmen ist das Vermeiden von Passivrauchen [1].

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Sodbrennen beim Kind
Ursache 2: Übergewicht und ungesunde Ernährung
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Verdauungsprobleme, altersspezifisches Übergewicht

Die wichtigste Maßnahme, um Übergewicht im Kindesalter vorzubeugen, ist die richtige Balance zwischen zugeführten Kalorien und Bewegung. Wird mehr Energie in Form von Nahrung aufgenommen als durch Bewegung verbraucht, speichert der Körper den Überschuss in Form von Fettgewebe. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Kinder dabei alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe zu sich nehmen, die für eine gesunde Entwicklung nötig sind. Die Ernährung sollte vor allem auf ausreichend viel Obst, Gemüse undVollkornprodukten basieren und das Kind ermutigt werden, ausreichend viel Wasser zu trinken. Gesüßte Getränke, Zucker und Snacks wie Chips sollten limitiert werden. Es wird empfohlen, dass sich Kinder täglich mindestens eine Stunde lang körperlich betätigen (z. B. Fahrradfahrer, Schwimmen, Seilspringen, Fußballspielen, Tanzen) [4]. Inaktive Zeiten vor dem Fernseher oder Computer sind dagegen zu reduzieren [4]. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass Eltern und andere Familienmitglieder eine besondere Vorbildfunktion haben. Präventionsmaßnahmen für das Kind sind dann erfolgsvorsprechend, wenn sich die gesamte Familie gesund ernährt und regelmäßig körperlich betätigt. 

Präventionmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen

Eine weitere Ursache für Sodbrennen im Kindesalter kann ein Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie) sein. Im neugeborenen Alter handelt es sich meist um einen angeborenen Defekt. Dieser kann mittels einer Ultraschalluntersuchung oft bereits im Mutterleib diagnostiziert werden und stellt meist ein kompliziertes Krankheitsbild dar [5]. Hernien, die erst im Verlauf des Lebens entstehen (erworbene Hernien), sind im Kindesalter sehr selten und meist Folge eines Unfalls oder extremen Übergewichts. Des Weiteren kann eine Störung der Beweglichkeit der Speiseröhre (Motilitätsstörung) ursächlich für die Beschwerden sein. Die Motilitätsstörung kann durch zahlreiche Grunderkrankungen verursacht werden [6]. Es kann daher keine Aussage über gezielte Präventionsmaßnahmen getroffen werden. 



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