Sodbrennen beim Kind: Ursachen

Bei Säuglingen sind Schluckakt und Koordination des Speiseröhrenschließmuskels häufig noch unreif [1][4]. Zudem ist bei Neugeborenen der Magen sehr klein und der Winkel zwischen Speiseröhre und Magen noch nicht spitz genug [2][3]. Diese Kombination führt bei Säuglingen zu gelegentlichem Rückfluss von Mageninhalt, der als Spucken beobachtet wird [2]. Durch die beigemischte Magensäure kann, bei regelmäßigem Reflux, auch die Speiseröhrenschleimhaut gereizt werden [1]. Dies macht sich schmerzhaft als Sodbrennen bemerkbar [1].

Jedoch ist dieses Spucken bei Säuglingen normal und muss in der Regel nicht behandelt werden [2]. In den meisten Fällen verschwindet der Reflux von alleine während des ersten Lebensjahres [3]. Wenn das Kind allerdings vermehrt nach dem Trinken schreit, der Reflux mehrmals täglich auftritt, das Baby nicht mehr trinken will oder nicht richtig zunimmt ist unbedingt ärztlicher Rat gefragt [2][4]. Denn die zurückfließende Magensäure kann mit der Zeit die Schleimhaut schädigen und zu einer Entzündung führen. Spätfolgen sind eine Verengung der Speiseröhre, Blutungen und eine bösartige Umwandlung der Schleimhautzellen [1].

Neuere Studien zeigen, dass stark übergewichtige Kinder ein im Vergleich zu Normalgewichtigen um 40 Prozent erhöhtes Risiko haben, unter Sodbrennen zu leiden [6]. Fast ein Drittel der übergewichtigen Kinder ist davon betroffen [6]. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Im Mittelpunkt stehen aber ein durch das Übergewicht erhöhter Druck im Bauch und eine ungesunde Ernährungsweise, denn auch sehr fettige, frittierte Speisen und Fast Food können Sodbrennen begünstigen [5].

Das Sodbrennen ist dabei nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch von Symptomen wie Husten, Heiserkeit, Asthma und Kehlkopfentzündung begleitet werden [6]. Bei längerem Bestehen kommt es zudem zu einer Veränderung der Schleimhautzellen, die Speiseröhrenkrebs begünstigt [6].

In der Regel gehen die Beschwerden nach einer Ernährungsumstellung, in Form kleinerer, fettarmer Mahlzeiten und einer Gewichtsreduktion, zurück [5]. Ansonsten ist eine medikamentöse Therapie angebracht[1][5].