Sodbrennen durch Rauchen: Prävention
Das Beschwerdebild Sodbrennen geschuldet durch Rauchen kann grundsätzlich verbessert werden, indem das Anwenden der giftigen Stoffe reduziert wird. Ist dieses nicht möglich, sind einige Folgen, wie eine muskuläre Fehlfunktion, geringerer Speichelfluss und ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken, nicht abzuwenden. Dann kann dem Symptom Sodbrennen vorgebeugt werden, indem zusätzliche Faktoren, die Sodbrennen begünstigen, beachtet werden. In dem folgenden Text wird hierauf näher eingegangen.
Eine muskuläre Fehlfunktion, entstanden durch das Gift Nikotin, kann nur vermieden werden, wenn auf eine Reduktion von Rauchen geachtet wird [1]. Durch eine Abgewöhnung des Rauchens wird dieser Effekt verhindert. Andernfalls können Raucher Sodbrennen vorbeugen, indem sie auf eine ausgewogene, säurearme und basenreiche Ernährung achten [2]. Eine angemessene Ernährung mit basischen Lebensmitteln wie Bananen, Spinat, Kartoffeln und Kohlrabi neutralisiert den Speisebrei und kann die Beschwerden von Sodbrennen lindern oder einer Entstehung entgegenwirken. Große und fettreiche Mahlzeiten hingegen begünstigen die Entstehung von Sodbrennen [2].
Durch eine Gewichtsreduktion können Raucher die Entstehung von Sodbrennen verhindern. Fettleibigkeit erhöht das Risiko Sodbrennen zu entwickeln. Dies ist durch den hohen Bauchfettanteil verursacht, der den Druck im Bauchraum erhöht [3]. Als Folge steigt der Druck, der auf den Magen wirkt und begünstigt die Entstehung von Sodbrennen.
Schlafmangel bei unter drei Stunden Nachtschlaf erhöht die Empfindlichkeit der Schleimhaut der Speiseröhre für Säure. Dieser Zusammenhang konnte in einer Studie nachgewiesen werden [4]. Daher wird ausreichender und erholsamer Schlaf als Prävention von Sodbrennen empfohlen.
Kauen aktiviert den Parasympathikus, ein Teil des vegetativen Nervensystems. Er ist für die Regulation von Stoffwechselvorgängen zuständig, die dem Aufbau von Energiereserven dienen. Der Parasympathikus aktiviert die Mundspeicheldrüsen und regt sie zur Produktion von Speichel an. Das Kauen von Kaugummi führt über eine vermehrte Speichelbildung zur verbesserten Selbstreinigung der Speiseröhre von aufsteigender Säure. Die bei Rauchern herabgesetzte Speichelproduktion kann durch das Kauen von Kaugummi angeregt werden.
Zudem beinhaltet der Speichel Bicarbonat, eine Base. Er hat somit einen leicht basischen pH-Wert und ist in der Lage kleine Mengen an Säure zu neutralisieren und damit unschädlich zu machen [5]. Durch regelmäßiges Kauen von Kaugummi nach Mahlzeiten wird dem Entstehen von Sodbrennen entgegengewirkt.
Sowohl Rauchen als auch der Verzehr von Alkohol gelten als Risikofaktoren für die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen in der Speiseröhre. Liegen beide Faktoren vor, multipliziert sich das Risiko.
Rauchern und Alkoholikern über 50 Jahren wird häufig empfohlen, als Vorsorgemaßnahme eine Speiseröhrenspiegelung alle zwei Jahre durchführen zu lassen [6].
Eine maßgebliche Präventionsmaßnahme liegt in der Reduktion der Risikofaktoren.
Zur Prävention der Entstehung eines Adenokarzinoms sollte vermieden werden, dass die Schleimhaut der Speiseröhre zu häufig und zu lange in Kontakt mit Säure kommt. Anders als die Schleimhaut des Magens, ist die der Speiseröhre nicht an eine saure Umgebung gewöhnt. Eine Entzündung der Schleimhaut in der Speiseröhre bis hin zu einer chronischen Veränderung der Schleimhaut in diesem Bereich (Barrett-Syndrom) können Folge sein. Das Risiko an Krebs zu erkranken ist dann erhöht [7]. Um dieses zu verhindern, muss bei dem Symptom Sodbrennen frühzeitig gehandelt werden. Als präventive Maßnahmen gelten solche, die das Entstehen von Sodbrennen verhindern (siehe muskuläre Fehlfunktion: Präventionsmaßnahme).
Bei bereits bestehendem Sodbrennen sollten lindernde Maßnahmen angewendet werden. Häufig kommen Antazida zur Neutralisation der Magensäure oder Protonenpumpeninhibitoren (PPI) zum Einsatz. Protonenpumpeninhibitoren hemmen die Poduktion von Salzsäure in den Belegzellen der Magenschleimhaut.
Sonstige Ursachen
Ein Herzinfarkt ist Folge einer Durchblutungsstörung in den Herzkranzgefäßen. Die Risikofaktoren für eine Durchblutungsstörung sind neben dem Rauchen u.a. Bluthochdruck, Diabetes, Bewegungsmangel, Übergewicht und zu hohe Blutfettwerte [8]. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, sollten Raucher auf gute Blutdruckwerte und Blutzuckerwerte achten und diese gegebenenfalls medikamentös einstellen lassen. In Deutschland sind Schätzungen zu Folge 60 % der Erwachsenen aufgrund von Bewegungsmangel und schlechter Ernährung übergewichtig [8]. Körperliche Bewegung übt sich positiv auf den Blutdruck, den Blutzuckerstoffwechsel und auf den Blutfettgehalt aus [8]. Raucher sollten auch auf eine angemessene Ernährung achten. Es wird empfohlen, weniger tierische Fette und mehr pflanzliche Fette, außerdem salzarm zu essen. 1–2–mal die Woche Fisch zu essen und viel Gemüse und Obst zu verzehren, gilt als sinnvoll [8].
Bei länger anhaltenden Beschwerden oder regelmäßig wiederkehrenden Symptomen sollte zwingend ein Facharzt aufgesucht werden. Nach gezielter Diagnostik kann eine adäquate Therapie eingeleitet werden.
Quellenangaben
-
C. Stanciu et al.: „The effect of smoking on gastrooesophageal reflux”, Gut, 1972/ 13(4), S. 318.
-
2] „Prävention, Gastroösophagealer Reflux“, http://www.gesundheits-lexikon.com/Schwangerschaft-Stillphase/Refluxkrankheit/Praevention.html, 14.04.2016
-
„Adipositas ist der größte Risikofaktor für dyspeptische Erkrankung“, http://www.adipositas-stiftung.org/2014/09/05/adipositas-ist-der-groesste-risikofaktor-fuer-dyspeptische-erkrankung/, 14.04.2016
-
„Gastroösophageale Refluxkrankkheit", http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-013l_S2k_Refluxkrankheit_2014-05.pdf, 14.04.2016
-
Rainer H. Bubenzer: „Speichel: Das natürliche Antazidum des Menschen“, http://www.sodbrennen-welt.de/gastro/200906-Hintergrund--Speichel--Das-natuerliche-Antazidum-des-Menschen.htm, 14.04.2016
-
„Ösophaguskarzinom (Krebs der Speiseröhre)“, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/OEsophaguskarzinom.4401.0.html, 14.04.2016
-
G. Herold: Innere Medizin, Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434–437.
-
C. Schröter: „Schlaganfall-Vorbeugung“, http://www.schlaganfall-vorbeugung.de/, 20.04.2016
Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:
Wichtiger Hinweis
Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Informationen sowie Kommentare und Diskussionsbeiträge können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung oder Absetzung von Arzneimitteln, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Behandlungsmethoden verwendet werden. Viele Symptome und Beschwerden können bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Für eine sichere Diagnose und Behandlung muss immer ein Arzt aufgesucht werden. Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Inhalte sind sorgfältig erarbeitet und werden in regelmäßigen Abständen auf ihre Richtigkeit überprüft und aktualisiert. Jedoch unterliegen die Erkenntnisse in der Medizin einem ständigen Wandel. Wir übernehmen daher keine Gewährleistung für die Vollständigkeit, Richtigkeit, Genauigkeit und Aktualität sämtlicher Inhalte auf den Webseiten.
Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
Die DeGiN-Redaktion
Redaktions- und Lektoratsleitung: | Lorenz Graubner, Lisa Wunsch |
Lektoren: | Dr. rer. nat. Antje Kronenberg, Cand. med. Lil Meyer-Arndt, Cand. med. Viktoria Palm, Heike Marie Westhofen (Heilpraktikerin), Claudia Sarkady (Fachlektorat) |
Art Director: | Oleg Shmykov B.A. |