Hausmittel
Olivenöl gegen chronisches Sodbrennen
Sodbrennen ist ein Symptom, das gemeinsam mit Aufstoßen, Schluckbeschwerden, Magenschmerzen und einem hinter dem Brustbein gelegenem Druckgefühl auftreten kann. Diese Beschwerden entstehen, wenn Nahrung aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt. Ein derartiger Säurerückfluss (Reflux) kann gelegentlich beim Gesunden nach fettreicher Nahrung oder Weinkonsum auftreten. Aber vor allem im Zuge einer gastrooesophagealen Refluxkrankheit macht sich das Sodbrennen bemerkbar. Die Refluxerkrankung entsteht meist durch einen unzureichenden Schluss des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Dazu kann es durch Übergewicht, einer Schwangerschaft oder einer Magenoperation zu einem erhöhtem Druck im Bauchraum kommen [1].
Wie und warum hilft Olivenöl bei chronischem Sodbrennen?
Wird dem Magen Nahrung zugeführt, schütten Zellen der Magenschleimhaut das Hormon Gastrin aus. Dieser Botenstoff regt wiederum die Zellen an, Magensäure zu produzieren. Es wird vermutet, dass Olivenöl eine hemmende Wirkung auf das Hormon Gastrin ausübt. Deshalb wird bei vermehrter Zufuhr von Olivenöl weniger Magensäure gebildet. Dies führt dazu, dass der pH-Wert im Magen länger im basischen Bereich bleibt, was wiederum vor Sodbrennen schützt. Dazu wird dem Olivenöl eine Wirkung auf das PYY-Peptid zugeschrieben. Dieses Hormon wird nach dem Essen ausgeschüttet. Es verlangsamt die Magenentleerung, damit mehr Zeit bleibt die Nahrung im nachgeschalteten Zwölffingerdarm effektiv zu verdauen.
Die Konzentration des PYY-Peptids kann durch die Zufuhr von Olivenöl erhöht werden. Dadurch benötigt der Nahrungsbrei eine längere Zeit für die Darmpassage. Als Folge bleibt der pH-Wert länger im basischen Bereich. Das schützt vor den Beschwerden eines Säurerückflusses.
Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?
Dosierungsangaben in der therapeutischen Anwendung von Olivenöl zur Behandlung von Sodbrennen fehlen. Die bisherige Datenlage lässt momentan keine eindeutige Aussage zu. Es ist zu erwarten, dass die so genannte mediterrane Ernährung sich hemmend auf die Magensäurebildung auswirkt. Das heißt, der Gebrauch von Olivenöl zeigt sich förderlicher als Zubereitungen mit Sonnenblumenöl. Somit ist eine schützende Wirkung von Olivenöl gegen Sodbrennen anzunehmen. [2]. Wichtig bei der Behandlung des Refluxes ist das Einhalten von Allgemeinmaßnahmen. Dazu gehören Gewichtsnormalisierung bei deutlichem Übergewicht, das Einnehmen kleiner fettarmer Mahlzeiten sowie der Verzicht auf spätabendliche Mahlzeiten. Den Reflux auslösende Noxen sollten vermieden werden. Dazu zählen beispielsweise Schokolade, Süßspeisen und Nikotin, kohlensäurehaltige Getränke, Kaffe und säurehaltige Säfte (Wein, Obstsäfte, Säfte aus Zitrusfrüchten) [1].
Nebenwirkungen und Risiken
Der wiederkehrende Reflux kann zu Entzündungen der Speiseröhre und in Folge zu weiteren Komplikationen führen. Darum sollte bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden, damit eine notwendige Behandlung mit Medikamenten begonnen werden kann [1].
Quellenangaben
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Gerd Herold: Innere Medizin. Herold, 2015, S. 434 ff.
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P. Serrano, M. D. Yago, M. Manas, R. Calpena, J. Mataix, E. Martinez-Victoria: „Influence of Type of Dietary Fat (Olive and Sunflower Oil) upon Gastric Acid Secretion and Release of Gastrin, Somatostatin and Peptide YY in Man“, Digestive Diseases and Sciences, 42/1997, S. 629 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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