Symptome

Ständig Sodbrennen und Hungergefühl

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Ständig bestehendes Hungergefühl und häufig wiederkehrendes Sodbrennen können Anzeichen einer Regulationsstörung des Magen-Darm-Trakts sein. Die Kombination der Beschwerden Hungergefühl und Sodbrennen ist nicht so typisch wie zum Beispiel die Beschwerdekombinationen nächtlicher Husten oder ein stark saurer Geschmack im Mund und Sodbrennen.

Hungergefühl und Sodbrennen können auf eine schon länger bestehende Magenschleimhautentzündung (Gastritis) hinweisen. Es sind jedoch auch andere Grunderkrankungen denkbar, wie eine Schilddrüsenfehlfunktion oder ein Reizmagen-Syndrom. Diese Erkrankungen erfordern die Untersuchung und Therapie durch einen Fach- oder Hausarzt, um schwerwiegende Folgeerkrankungen zu verhindern[1][2].


Ständiges Hungergefühl und Sodbrennen: Wie hängt das zusammen?

Ständiges Hungergefühl ist keine typische, aber eine mögliche Begleitbeschwerde bei Patienten, die unter Sodbrennen (Refluxerkrankung) leiden.

Sodbrennen kann durch verschiedene Ursachen entstehen. Leidet der Betroffene gleichzeitig unter unstillbarem Hunger, ist eine Entzündung der Magenschleimhaut eine wahrscheinliche Ursache beider Beschwerden. Die Magenschleimhaut kleidet den Magen von innen aus und produziert verschiedene, die Verdauung unterstützende Enzyme sowie Salzsäure. Typischerweise kommt es bei einer Entzündung dieses wichtigen Teils des Magen-Darm-Takts zu dem sogenannten „Hungerschmerz“: Die Patienten leiden unter fast unerträglichem Hunger, der besonders häufig morgens auftritt und sehr schmerzhaft sein kann [1].

Bei 95 Prozent aller Magenschleimhautentzündungen kommt es zu einer Überproduktion von Salzsäure. Diese Säure hilft im gesunden Organismus, den Nahrungsbrei zu zersetzte, insbesondere Proteine. Wird sie im Übermaß produziert, treten die oben genannten Beschwerden auf: Sodbrennen entsteht durch das Aufsteigen des Nahrungsbreis in die Speiseröhre. Der durch das Übermaß an Säure sehr aggressive Speisebrei reizt die Speiseröhre und es entstehen die typischen Schmerzen hinter dem Brustbein. Innerhalb des Magens greift die überschüssige Magensäure bei leerem Magen die empfindliche Mageninnenwand an und beginnt sie aufzulösen. Die Entzündung verschlimmert sich und es können durch den Einfluss der Magensäure Defekte und Wunden (Ulzerationen) in der Magenwand entstehen. Dadurch entwickeln sich starke Schmerzen, insbesondere bei leerem Magen, sogenannte Hungerschmerzen, die ähnliche empfunden werden wie ein ständiges, starkes Hungergefühl. Isst der Betroffene, so lindert dies die Beschwerden fast sofort, da die Magensäure von der Nahrung aufgenommen wird. In den meisten Fällen ist der Patient beim Essen dann sehr schnell gesättigt oder fühlt sich übervoll. Da die tatsächlich aufgenommene Nahrungsmenge aber im Verhältnis zur produzierten Magensäure gering ist, kommt es schnell erneut zum Hungerschmerz [2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Die richtige Ernährung bei einer Magenschleimhautentzündung ist eine der wesentlichen Säulen für eine Linderung der Beschwerden. Betroffene sollten auf besonders schonende Kost achten. Schonkost ist alles, was wenig Fett, wenig Zucker, wenig Kohlenhydrate und wenig scharfe Gewürze enthält. Zu heißes oder zu kaltes Essen kann die Beschwerden ebenfalls verschlimmern. Die Nahrungsaufnahme sollte sich außerdem auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag verteilen. So wird der Magen weniger stark belastet. Die überschüssige Magensäure wird von der Nahrung aufgenommen, sodass das ständige Hungergefühl gelindert wird. Die individuell optimale Form der Ernährung herauszufinden, kann jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen [3][4].

Um das Sodbrennen zu lindern, sollte der Betroffene Mahlzeiten am späten Abend meiden sowie auf Kaffee, Alkohol, Nikotin und Fruchtsäfte verzichten. In der Bauchregion locker sitzende Kleidung kann ebenfalls Linderung verschaffen. Um die nächtlichen Beschwerden zu mindern, wird eine Schlafposition mit leicht erhöhtem Oberkörper empfohlen. Für Seitenschläfer wird das Schlafen auf der rechten Seite empfohlen, da der Magen in der linken Körperhälfte positioniert ist [1].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Als Komplikation einer Magenschleimhautentzündung kann ein Magengeschwür (Ulkus) auftreten, das zu einer akuten Magenblutung führen kann. Die überschüssige Magensäure greift die Mageninnenwand an und kann dort Defekte (Ulzerationen) erzeugen, die sehr stark bluten. Dieses Blut fließt innerhalb des Magen-Darm-Traktes ab und wird ausgeschieden. Hinweise darauf können „Verstecktes“ Blut im Stuhl, Teerstuhl oder sogenannter Kaffeesatzstuhl sowie helles Blut in Erbrochenem sein. Wird diese Form der Stuhlveränderung bemerkt, sollte umgehend der Haus- oder Facharzt aufgesucht werden. Weitere Folge dieser „unsichtbaren“ Blutungen kann eine Blutarmut (Anämie) sein, mit nachlassender Leistungsfähigkeit und Müdigkeit. Außerdem kommt es in manchen Fällen zu einer Gewichtsabnahme und blasser Haut.

Die Defekte in der Magenschleimhaut können im schlimmsten Fall so groß werden, dass sie die Magenwand durchbrechen. Es kommt dann zu inneren Einblutungen und für den Betroffenen besteht akute Lebensgefahr.


Durch die andauernde Entzündung und den damit einhergehenden Reizzustand besteht die Gefahr, dass sich die Zellen der Magenwand in ein andersartiges Gewebe umwandeln (Metaplasie). Dieses Gewebe neigt dazu, bösartig zu entarten, und kann somit zu Magenkrebs führen [1][2].



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