Behandlung

Sodbrennen + Magenschleimhautentzündung: Tipps zur Ernährung

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Viele Menschen in Deutschland leiden unter Sodbrennen und einer entzündeten Magenschleimhaut. Häufig ist eine Überproduktion von Magensäure ursächlich für die Erkrankungen. Diese entsteht durch den übermäßigen Verzehr säurehaltiger Lebensmittel. Mit Hilfe der richtigen Ernährung, der passenden Auswahl an Lebensmitteln und einer schonenden Zubereitung ist eine Beschwerdelinderung in vielen Fällen möglich. Dieser Artikel erläutert die Wichtigkeit der richtigen Ernährung bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündungen und gibt Tipps zu ihrer Umsetzung. Außerdem werden Heil- und Hausmittel genannt, die eingesetzt werden können, um Reizungen in der Speiseröhre und im Magen durch die Magensäure zu vermindern.


Warum muss bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung auf eine richtige Ernährung geachtet werden?

In der westlichen Welt wird die Ernährung von säurehaltigen Lebensmitteln dominiert. Dadurch steigt die Produktion der Magensäure in den Belegzellen des Magens. Die Überproduktion reizt einerseits die Schleimhaut des Magens und kann zu Entzündungen der empfindlichen Schleimhaut führen. Andererseits nimmt Reflux mit der Menge an Magensäure zu und führt zu Sodbrennen. Somit bekommt die individuelle Ernährungsweise eine große Bedeutung für die Entstehung des Sodbrennens und von Magenschleimhautentzündungen. Fett- und zuckerreiche Mahlzeiten können durch eine Störung der Säure-Basen-Balance den Spannungszustand des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen um 30 Prozent reduzieren. Eine erhöhte Ausschüttung an Magensäure kann durch besonders kalte, heiße oder scharf gewürzte Mahlzeiten begünstigt werden [4].
Der Verzehr einer großen Anzahl an basischen Lebensmitteln ist wichtig, um eine Überproduktion der Magensäure einzuschränken. Basische Lebensmittel können nicht am Geschmack erkannt werden, sondern werden über einen Index, den sogenannten „PRAL-Index“, definiert. Dabei handelt es sich um eine Zahl mit negativem oder positivem Vorzeichen, die die potentielle Säurebelastung eines Lebensmittels für den Körper beziffert. Ist von einer hohen Säurebelastung auszugehen, besitzt die Zahl ein positives Vorzeichen und steht für ein saures Lebensmittel. Basische Lebensmittel haben negative Vorzeichen und sollten den sauren Lebensmitteln vorgezogen werden. Eines der basenreichsten Lebensmittel stellt Spinat mit einem Wert von -14,0 dar [3][4].

Wie sieht die richtige Ernährung aus?

Die richtige Zubereitung der Nahrungsmittel spielt eine wichtige Rolle. Magenschonende Verfahren sind beispielsweise Dünsten oder Dämpfen. Sie sollten dem Braten oder Frittieren vorgezogen werden [2]. Frisches Gemüse ist stets basenreich. Allen voran befinden sich Spinat, Blumenkohl, Feldsalat, Fenchel, Grünkohl, Ruccola, und Zucchini als die basenreichsten Lebensmittel. Beim Obst besitzen besonders Aprikosen, getrocknete Feigen, Kirschen, Rosinen und schwarze Johannisbeeren sehr hohe Basenwerte. Außer Obst und Gemüse zu den Mahlzeiten sind auch Säfte wie Tomatensaft, Traubensaft, Zitronensaft oder Rote-Rüben-Saft sehr wertvolle Basenquellen. Grüne Bohnen sind der einzige basische Vertreter der Hülsenfrüchte und sollten an der Stelle von Erbsen und Linsen verzehrt werden. Als süßer Brotaufstrich sind Honig und selbstgemachtes Fruchtmus basische Alternativen [2][4]. Oft fällt es schwer, ein gutes Gleichgewicht zwischen basischen und sauren Lebensmitteln zu finden. Als Hilfestellung gilt die Regel, dass viermal so viele Basenspender wie Säurebildner verzehrt werden sollten [1]. Saure Lebensmittel wie Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Wurstwaren und Butter sollten vermieden werden. Aber auch jegliche Getreide- und Mehlsorten, Nudeln, Brot und Milch wirken sauer [4].

Gibt es Heil- und Hausmittel, die bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung angewendet werden können?

Süßholz zählt zu den Schmetterlingsblüten und wirkt mit seiner Gylcyrrhizinsäure wachstumshemmend gegen die Erreger der Magenschleimhautentzündung. Süßholz wird als Tee eingenommen und kann jederzeit zu den Mahlzeiten getrunken werden. Knoblauch und Brokkoli wirken ebenfalls nachweislich gegen den Erreger Helicobacter pylori, der die Magenschleimhautentzündung in den meisten Fällen auslöst. Eine weitere Möglichkeit zur Selbstbehandlung stellt die Kamillenrollkur dar. Dabei werden zwei Tassen zwei- bis dreifach starker Kamillentee früh nüchtern im Bett getrunken und sich danach jeweils 5-10 Minuten auf den Rücken, dann auf die linke Seite, den Bauch und zum Schluss auf die rechte Seite gerollt. Das Ziel ist die Benetzung der Magenschleimhaut von allen Seiten mit den wertvollen Wirkstoffen der Kamillenblüten. Bei starken Beschwerden kann der Tee auch mit 250 ml Leinsamenschleim zu sich genommen werden [5].



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