Sodbrennen durch Gastritis: Prävention
Die Entstehung einer Gastritis zu vermeiden ist nicht in jedem Fall möglich. Oft geht der Prozess auch vom Patienten unbemerkt vonstatten, sodass bei ersten Anzeichen die Entzündung bereits im Gange ist. Je nach Form der Gastritis kommt es unbehandelt zu einer Intensivierung der Symptome, die dann auch in kürzeren Abständen auftreten können. Hierbei handelt es sich meist um Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Schmerzen in der Magengegend und in seltenen Fällen können auch Magenblutungen auftreten. Um eine Weiterentwicklung zum Magengeschwür zu vermeiden, können unter Betrachtung äußerer Umstände (z. B. bei Medikamenteneinnahme) jedoch präventive Maßnahmen ergriffen werden [1]. Im Folgenden ein Überblick.
Alkohol, Medikamente, Bakterien und Stress sind Faktoren, welche „von außen“ auf den Körper einwirken und daher zum Teil gemieden werden können. Bei Anzeichen von Symptomen sollte Alkohol (vor allem hochprozentige Schnäpse und Brände) nicht konsumiert werden. Vorbeugend empfiehlt sich grundsätzlich der maßvolle Genuss [1]. Eine Gastritis durch dauerhafte Medikamenteneinnahme (NSAR-induzierte Gastritis) sollte grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Dieser kann die Medikation ändern oder zusätzlich Protonenpumpenhemmer verordnen, falls andere Maßnahmen nicht möglich sind [1]. Bei bekannter Neigung zu Magenbeschwerden obliegt es zudem in der Verantwortung des Patienten, im Falle von Medikamentenverschreibungen den Arzt im Vorfeld zu informieren.
Die Infektionsgefahr z. B. durch Staphylokokken, Salmonellen oder Norwalk-Viren kann durch entsprechende hygienische Maßnahmen reduziert, aber dennoch nie gänzlich unterbunden werden. Händewaschen vor dem Essen und ein Handdesinfektionsmittel für Mahlzeiten unterwegs sollten selbstverständlich sein. Ebenso die Einhaltung der Küchenhygiene bei Zubereitung von z. B. rohem Fleisch und frischen Eiern [2].
Als einmaliges Ereignis heilt eine akute Gastritis meist folgenlos aus, es sollte jedoch keine Wiederholung stattfinden. Je öfter eine Gastritis auftritt, desto höher liegt die Gefahr einer Weiterentwicklung zum chronischen Entzündungsprozess. Dies gilt besonders bei dauerhafter Medikamenteneinnahme. Die Prävention einer akuten Gastritis durch die hier genannten Auslöser ist demnach gleichzusetzen mit der Prävention einer chronischen Gastritis (siehe: Chronische Gastritis durch Medikamente).
Der Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Erstinfektion findet meist bereits in der Kindheit statt. Begünstigend für die Infektion sind häufige Durchfallerkrankungen, Fehlernährung und mangelnde Hygiene. Die genauen Vorgänge hierzu sind jedoch noch nicht vollständig erforscht [3]. Daher sind die Präventionsmöglichkeiten in Bezug auf den Helicobacter pylori im Moment auf allgemeine Hygienemaßnahmen begrenzt. Der Erreger ist in der Bevölkerung zwar weit verbreitet, eine Infektion bedeutet jedoch nicht zwangsläufig die Entstehung einer Gastritis [3].
Chronische Gastritis durch Medikamente – siehe: Akute Gastritis durch Medikamente.
Die Gastritis durch Gallensäuren tritt oft bei Patienten nach einer OP im Magen-Darm-Bereich auf, aber auch bei im Grunde gesunden Personen. Hier kommt es zu Symptomen wie Sodbrennen besonders nachts und nach der Nahrungsaufnahme [4]. Um dem entgegenzuwirken, sollten Patienten eine Schlafposition mit leicht erhöhtem Oberkörper wählen. Auch üppige Mahlzeiten speziell auch vor der Schlafenszeit sind zu meiden. Bei Verdacht auf einen Gallereflux bzw. auf eine Gastritis durch Gallensäuren sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Die seltene Autoimmungastritis ist eine erblich bedingte Erkrankung und kann durch keine Maßnahmen im Vorfeld verhindert werden. Forschungen vermuten jedoch Zusammenhänge zu einer gleichzeitig bestehenden Helicobacter-pylori-Infektion, die den Ausbruch der Erkrankung fördern kann [1]. Daher sollte bei familiärer Vorbelastung als Präventionsmaßnahme die Entfernung (Eradikation) des Helicobacter pylori angestrebt werden, falls eine Infektion vorliegt. Zudem empfiehlt sich aufgrund des erhöhten Krebsrisikos die jährliche Untersuchung des Magen-Darm-Traktes auf endoskopischem Wege [1].
Quellenangaben
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H. Renz-Polster, S. Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Elsevier, 2008, S. 573 ff., S. 575 ff.
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„Sicherer Umgang mit Lebensmitteln", http://www.qualitaetssiegel.net/de/verbraucher/haushaltstipps/sicherer_umgang_mit_lebensmitteln_63529.shtml, 22.05.2016
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„Helicobacter pylori", https://www.uniklinik-freiburg.de/mikrobiologie/nrz.html, 22.05.2016
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W. K. H. Kauer, J. H. Stein: „Alkalischer Reflux", http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-60372-3_38, 22.05.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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