Sodbrennen durch Magenleiden: Ursachen
Ungefähr ein Zehntel aller Menschen entwickelt im Laufe des Lebens ein Magenleiden. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Eines der häufigsten Symptome von Magenerkrankungen ist Sodbrennen, das sich als brennender Schmerz hinter dem Brustbein bemerkbar macht. Der Magen produziert sauren Magensaft, um Krankheitserreger abzuwehren und einige Nahrungsbestandteile zu zersetzen [1]. Im Rahmen von Erkrankungen wie Magenentzündungen (Gastritis), Magengeschwüren (gastrales Ulcus), Reizmagen oder Magenkrebs kann es durch die aggressive Säure zu Beschwerden kommen [1][2]. Dieser Artikel informiert über Sodbrennen durch Magenleiden.
Sodbrennen wird häufig durch eine Magenentzündung ausgelöst. Diese Erkrankung kann im Grunde in jedem Lebensalter auftreten, ist jedoch bei Kinder insgesamt seltener anzutreffen [1][2]. Ursache für eine Magenentzündung ist oftmals Stress. Auch häufiger und ausufernder Alkoholgenuss sowie Schmerzmittelkonsum (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac) können die Ursache sein. Darüber hinaus sind manche Magenentzündungen durch Bakterien bedingt. Häufige Erreger sind Helicobacter pylori oder Salmonellen. Auch Erkrankungen des Immunsystems können eine Magenentzündung hervorrufen, die sich mit Sodbrennen zeigt (Autoimmungastritis). Das entzündete Gewebe des Magens zeigt sich bei einer Magenspiegelung gerötet und geschwollen. Es können auch feine weiße Eiweißablagerungen auf der angegriffenen Magenwand in Erscheinung treten und dem untersuchenden Arzt einen Hinweis auf die Diagnose liefern. Wenn die Entzündung unbehandelt voranschreitet, kann sich ein tiefer Schaden in der Magenwand bilden (Magengeschwür) [2].
Ein Magengeschwür wird medizinisch auch Ulcus genannt. Hierbei handelt es sich um einen tiefen, schmerzhaften Schaden an der Schleimhaut des Magens. Das Geschwür kann die Folge einer anfangs noch oberflächlichen Magenentzündung sein. Die Beschwerden einer Magenentzündung beziehungsweise eines Magengeschwürs ähneln sich mit Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Unwohlsein und Übelkeit. Das Magengeschwür tritt häufiger bei älteren Personen jenseits des 50. Lebensjahres auf. Männer sind mehr als doppelt so häufig betroffen. Wenn das Ulcus nicht behandelt wird, kann sich der Schaden bis auf den anschließenden Zwölffingerdarm ausweiten (gastroduodenales Ulcus) [2].
Der Reizmagen wird fachsprachlich auch als funktionelle Dyspepsie bezeichnet und ist ein Magenleiden mit bedeutender psychischer Komponente. In der Regel findet sich beim Reizmagen kein organischer Schaden im Magen. Die psychisch bedingten Beschwerden durch einen Reizmagen sind jedoch oft nicht minder stark ausgeprägt im Vergleich zur Magenentzündung. Männer und Frauen sind gleich oft betroffen; nur etwa die Hälfte aller Patienten suchen einen Arzt auf. Der Krankheitsverlauf ist oft langwierig. Die Prognose hängt von einer interdisziplinär orientierten Therapie unter Berücksichtigung biologischer wie auch psychologischer Aspekte ab [3].
Sodbrennen kann in sehr seltenen Fällen auch durch eine bösartige Wucherung im Magen ausgelöst werden. Der Magenkrebs wird auch Magenkarzinom genannt und kommt am ehesten nach dem 50. Lebensjahr vor. Bei 100 000 Personen treten jährlich etwa 10 Fälle von Magenkrebs auf. Gehäuft kommt dieses Krankheitsbild mit bakteriell bedingten Magenentzündungen vor. Männer sind häufiger betroffen. Bekannte Risikofaktoren sind geräucherte und stark gesalzene Speisen sowie Tabakrauch. Eine Vitamin-C-reiche Ernährung mit Fisch und frischem Gemüse soll dagegen schützend wirken. Die Prognose des Magenkrebses hängt von der frühzeitigen Erkennung ab. Bei Erstdiagnose im späten Krankheitsstadium hat die bösartige Wucherung oft schon auf andere Organsysteme übergegriffen. Es handelt sich um ein in Europa immer seltener werdendes Krankheitsbild. Mögliche hinweisende Symptome wie anhaltendes Sodbrennen sollten jedoch ernst genommen werden und gegebenenfalls eine Magenspiegelung veranlassen [2].
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Quellenangaben
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John del Valle: Harrisons Innere Medizin. Band 3, ABW Wissenschaftsverlag, 2012, S. 2633 ff.
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2015, S. 434 ff.
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Marko Lehmann: „Erkrankungen des Magens“, http://www.kim4.uniklinikum-jena.de/kim4_media/GHI/Vorlesung/VL2_Magen+2012-p-92.pdf, 31.03.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 18.07.2016 |
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