Sodbrennen durch Speiseröhrenentzündung: Prävention
Um Folgeerscheinungen der Speiseröhrenentzündung zu vermeiden, sollte einer Speiseröhrenentzündung präventiv vorgebeugt werden. Die wichtigste Maßnahme liegt in der Reduzierung und Vermeidung des Refluxes. Die Prävention ist abhängig von der jeweiligen Ursache. In den meisten Fällen ist dies durch die Einhaltung bestimmter Maßnahmen sehr gut möglich. Lediglich bei der Ursache durch den Zwerchfellbruch ist die Prävention, die selbst betrieben werden kann, etwas geringer. Welche Präventionsmöglichkeiten es gibt und wie diese angewendet werden sollten, um Sodbrennen durch eine Speiseröhrenentzündung zu vermeiden, wird in diesem Text erläutert.
Erstes Anzeichen ist die Steigerung der Refluxmenge, die in geringer Menge als völlig unbedenklich und ohne jeglichen Krankheitswert angesehen werden kann. Diese Steigerung wird durch brennende Schmerzen hinter dem unteren Brustbeinende und in der Magengrube gespürt. Die Schmerzen können auch bis in den Hals oder den Rücken ausstrahlen. Eine verstärkte Symptomatik wird häufig direkt nach der Nahrungsaufnahme oder in liegenden Positionen wie beim Schlafen nachts bemerkt.
Die falsche Ernährung sollte durch eine Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht ersetzt werden. Durch diese ist eine bestmögliche Prävention der Speisenröhrenentzündung möglich. Eine Balance zwischen den Säuren und Basen im Körper wird erreicht, wenn die Hauptkomponente der verzehrten Nahrung aus basischen Lebensmitteln besteht. Die Verteilung sollte etwa 8:2 betragen [1].
Empfohlene Lebensmittel sind viele verschiedene Gemüsesorten wie Pilze oder Zucchini. Obst wirkt, wenn es frisch und reif verzehrt wird, sehr basisch und sollte täglich in die Ernährung eingeplant werden. Milde Gewürze und Kräuter sind sehr gut geeignet, um Mahlzeiten basischer zu planen. Schleimhautschützende Lebensmittel, die eine Speiseröhrenentzündung vorbeugen können, sind beispielsweise Kartoffeln. Über ihre reizmildernde Wirkungsweise können sie die aggressive Wirkung der Magensäure in der Speiseröhre etwas abschwächen. Bei ersten Anzeichen eignet sich roher Kartoffelsaft für eine optimale Prävention der Entzündung. Dafür wird eine rohe Kartoffel gerieben und der Saft durch ein Tuch ausgepresst. Dieser Saft kann pur oder verdünnt mit säurearmen Teesorten oder warmen Leitungswasser vermischt werden. Pro Tag ist eine Trinkmenge von etwa 50 bis 100 ml empfehlenswert. Statt Kartoffelsaft kann auch eine kleine rohe Kartoffel stückchenweise gut gekaut werden. Dadurch wird überschüssige Säure in der Speiseröhre gebunden und Entzündungen werden verhindert. Leinsamen besitzen das Potenzial, eine Schleimschicht in Wasser zu bilden. Durch ihre Inhaltsstoffe wirkt sie schützend auf das empfindliche Gewebe der Speiseröhre. Die Säure wird etwas abpuffern und die Schleimhaut mit einem Schutzfilm ausgekleidetn. Für die Zubereitung werden Leinsamen in einer Tasse mit Wasser aufgeweicht, der Schleim wird abgegossen und schluckweise getrunken. Für die Prävention sind als Tagesdosis etwa 45 g Leinsamen geeignet [2][3].
Malvenblätter sind empfehlenswert, um die Schleimhaut vor Entzündungen zu schützen. Einen ähnlichen Effekt bietet die Ringelblume, die innerlich eingenommen vorbeugend gegen offene und wunde Stellen in der Speiseröhre wirkt [3]. Diese Teesorten sowie auch Eibisch oder Königskerze sind zur Vorbeugung hilfreich. Zusätzlich sollte viel stilles Wasser getrunken und auf zuckerhaltige Getränke verzichtet werden [2][4].
Eine Druckerhöhung kann durch Übergewicht, chronische Verstopfung oder eine Schwangerschaft entstehen. Bei Übergewicht sollte präventiv eine Ernährung wie oben beschrieben angewendet werden. Besteht eine chronische Verstopfung ist diese Ernährung ebenfalls gut geeignet. Stopfende Lebensmittel sollten vermieden werden. In einer Schwangerschaft ist auf eine Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht von Anfang an zu achten, um die Auswirkungen der Druckerhöhung so gering wie möglich zu halten.
In vielen Fällen ist die Hiatushernie bereits lange vorhanden und ihre Entstehung nicht beeinflussbar. Um die Folgen zu minimieren, sollten die Tipps bezüglich der Ernährung wie bei der erstgenannten Ursache berücksichtigt werden.
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Alkohol stellt eine weitere Ursache oder mitverantwortlichen Grund der Speiseröhrenentzündung dar und sollte durch den Verzicht oder zumindest verringerten Konsum vorgebeugt werden [5]. Die Ösophagitis durch Viren oder Pilze sollte durch eine gute Abwehrlage und Stärkung der Abwehrkräfte präventiv behandelt werden. Sie kommt häufig bei Erkrankungen vor, bei denen das Abwehrsystem geschwächt ist wie bei einer HIV-Infektion oder Kortison-Einnahme. In diesen Fällen sollte ärztlich abgeklärt werden, welche Möglichkeiten bestehen, um eine Speisenröhrenentzündung bestmöglich zu vermeiden.
Quellenangaben
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Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden.Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen – Anwendung – Therapie, Georg Thieme Verlag, 2014, S. 227–230.
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Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Manfred Singer: Kompendium Alkohol. Springer Verlag, 2013, S. 18.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
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