Sodbrennen durch Speiseröhrenkrebs: Prävention
Sodbrennen stellt eines von vielen Symptomen dar, das im Rahmen einer Krebserkrankung der Speiseröhre auftreten kann. Es werden hierbei zwei Formen von Speiseröhrenkrebs unterschieden, die beide mit einer schlechten Prognose einhergehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Entstehung des Speiseröhrenkrebses mit Hilfe verschiedener Präventionsmöglichkeiten zu verhindern. Der folgende Artikel soll hierzu genauere Informationen liefern.
Da das Adenokarzinom der Speiseröhre eine Folgeerkrankung der gastroösophagealen Refluxkrankheit darstellt, gilt es diese effektiv zu behandeln. Die folgenden Therapiemaßnahmen stellen somit Präventionsmöglichkeiten dar, um der Entstehung dieser Form von Speiseröhrenkrebs vorzubeugen [1].
Richtige Ernährung
Der Magensäurerückfluss, welcher die gastroösophageale Refluxkrankheit verursacht, wird unter anderem durch eine ungesunde Ernährung hervorgerufen. Besonders fett- und zuckerhaltige Nahrungsmittel gelten als refluxauslösende Faktoren, weshalb deren Verzehr eingeschränkt werden sollte [1]. Eine gesunde Ernährung umfasst aber auch einen reduzierten Konsum von Alkohol. Hier gilt es, vor allem Wein, aber auch hochprozentige, alkoholische Getränke zu meiden [2]. Zudem wird der Magensäurerückfluss auch durch koffeinhaltige Getränke hervorgerufen, weshalb der Verzicht auf Cola, Kaffee, Energy Drinks und Schwarztee eine wichtige Präventionsmaßnahme darstellt [1].
Verzicht auf Nikotin
Rauchen begünstigt den Magensäurerückfluss und damit auch die gastroösophageale Refluxkrankheit. Es verhindert auch eine effektive Selbstreinigung der Speisenröhrenschleimhaut sowie das Abheilen von Schleimhautschädigungen in der Speiseröhre [3]. Es ist folglich wichtig, auf das Rauchen zu verzichten, um die Entstehung eines Adenokarzinoms der Speiseröhre zu verhindern [2].
Sport
Regelmäßige körperliche Bewegung in Kombination mit einer gesunden Ernährung trägt dazu bei, Übergewicht zu reduzieren. Dies ist deshalb so wichtig, weil durch Übergewicht das Risiko, an gastroösophagealem Reflux zu erkranken, deutlich erhöht ist [1].
Richtige Körperlagerung
Durch das Hochlagern des Oberkörpers um 30 Grad während des Schlafens wird der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre minimiert und so nächtlicher Reflux verhindert. Zudem fließt bereits aufgestoßenen Magensäure leichter wieder ab [2].
Pflanzliche Mittel als unterstützende präventive Maßnahme
Als unterstützende präventive Maßnahme kann bei regelmäßigem Reflux auch der Einsatz verschiedener Naturheilmittel hilfreich sein. Hier hat sich vor allem eine spezielle Kräutermischung aus Schleifenblume, Angelikawurzel, Pfefferminzblätter, Kamillenblüten, Kümmel, Mariendistelfrüchten, Melissenblättern, Süßholzwurzel und Schöllkraut bewährt gemacht. Der Wirkstoff minimiert bei täglicher Anwendung den Magensäurerückfluss und trägt somit zur Abheilung von bereits entstanden Schleimhautschädigungen bei [4].
Der Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren (PPI), hat sich als effektivstes Mittel zur Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit herausgestellt. PPI werden deshalb sowohl zur Beschwerdelinderung von krankhaftem Reflux eingesetzt als auch zur Prävention und Behandlung von Folgeerkrankungen. Durch die langfristige und vollständige Hemmung der Magensäureproduktion wird nicht nur der Magensäurerückfluss reduziert, sondern bereits geschädigte Schleimhaut kann sich regenerieren. PPI weisen ein hohes Wechselwirkungspotenzial mit anderen Medikamenten auf, wodurch schwere Nebenwirkungen auftreten können. In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, auf Histamin-H2-Antagonisten auszuweichen, die ähnlich wie die PPI die Magensäureproduktion reduzieren. Sie stellen somit eine effektive Alternative zu den PPI dar [5].
Bei mangelndem Therapieerfolg ist eine operative Therapie vonnöten, um das Entstehen eines Adenokarzinoms der Speiseröhre zu verhindern. Hierzu wird ein Teil des Magens hochgezogen und um die Speiseröhre gelegt. Der dadurch entstandene Muskelring verstärkt die Funktion des Speiseröhrenschließmuskels, was den Magensäurerückfluss reduziert [1].
Die wichtigste präventive Maßnahme, um das Entstehen eines Plattenepithelkarzinoms der Speiseröhre zu verhindern, ist der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Sie stellen nämlich die häufigste Ursache für diese Form von Krebs dar [1]. Darüber hinaus, sollten Aflatoxine gemieden werden, da auch sie in engem Zusammenhang mit der Entstehung des Plattenepithelkarzinoms der Speiseröhre stehen. Aflatoxine sind Schimmelpilzgifte, die sich beispielsweise in Nüssen befinden [1]. Auch ein Eisenmangel sollte unbedingt therapiert und ausgeglichen werden, da durch ihn Schleimhautschädigungen hervorgerufen werden können, die das Plattenepithelkarzinom begünstigen [1]. Des Weiteren besteht bei Vorliegen einer Achalasie ein erhöhtes Risiko für die Entstehung dieser Krebsform. Unter einer Achalasie wird eine Erkrankung der Speiseröhrenmuskulatur verstanden, die hauptsächlich den Speiseröhrenschließmuskel betrifft. Aus diesem Grund gilt es, jenes Krankheitsbild effektiv zu behandeln [1].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Die Entwicklung des Magenkarzinoms kann durch frühzeitige Beseitigung der auslösenden Faktoren verhindert werden. Hierzu zählt eine effektive Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori. Die sogenannte Eradikationstherapie erfolgt durch eine medikamentöse Therapie aus einem Protonenpumpeninhibitor mit zwei verschiedenen Antibiotika. Gängige Kombinationen sind Omeprazol mit Clarithromycin und Amoxicillin [1].
Quellenangaben
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H. Renz-Polster, S. Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, 2013, S. 482–483, S. 487 ff., S. 492 ff.
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S2k-Leitlinie 021/013 Gastroösophageale Refluxkrankheit, 2014,http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-013l_S2k_Refluxkrankheit_2014-05.pdf, 25.03.2016
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P.J. Kahrilas, R.R. Gupta „The effect of cigarette smoking on salivation and esophageal acid clearance“, The Journal of Laboratory and Clinical Medicine, 1989; 114(4), S. 431–438.
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B. Ottillinger et al.: „STW 5 (Iberogast®) — a safe and effective standard in the treatment of functional gastrointestinal disorders”,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3580135/pdf/10354_2012_Article_169.pdf,24.03.2016
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M. Freissmuth, S. Offeremanns, S. Böhm: Pharmakologie & Toxikologie. Springer Verlag, 2012, S. 494 f.
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W. Piper: Innere Medizin. Springer Verlag, 2. Auflage, 2013, S. 337 f.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
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