Sodbrennen in den Wechseljahren: Prävention
Viele Frauen leiden mit Beginn ihrer Wechseljahre ab dem 40. Lebensjahr unter verschiedenen körperlichen Beschwerden, wozu auch Sodbrennen gehört [1][2]. Dabei sind die körperlichen Veränderungen häufig auf die hormonellen Umstellungen zurückzuführen, welche der weibliche Körper erfährt. Präventives Verhalten, um das Auftreten von Sodbrennen zu verhindern, wird dadurch schwierig. Betroffene können allerdings allgemeine Hinweise berücksichtigen, um Sodbrennen zu vermeiden. Dazu zählen unter anderem Ernährungsumstellungen sowie der bewusste Umgang mit Hormonpräparaten.
Gerade auf hormonelle Veränderungen des Körpers können die Betroffenen schlecht Einfluss nehmen. Allerdings lässt sich das Auftreten von Sodbrennen durch das Befolgen einiger Hinweise zumindest vorbeugen. Der Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre kann durch eine Reduktion der Säurezufuhr, der Magendehnung sowie magenreizender Nahrungsmittel eingedämmt werden [3]. Dazu gehören der weitgehende Verzicht auf saure oder scharf gewürzte Speisen, Schokolade oder Kaffee [4]. Besonders fetthaltige oder voluminöse Mahlzeiten können ebenfalls zu einem vermehrten Auftreten von Sodbrennen führen und sollten eingeschränkt werden [3]. Dazu gehört auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin [3]. Prinzipiell kann eine gesündere Ernährung zu Gewichtsreduktion bei Übergewicht (Adipositas) führen, was sich ebenfalls positiv auf die Beschwerden auswirkt [4]. Nachts helfen eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers sowie das Tragen weiter, lockerer Kleidung den Druck auf den Oberbauch zu reduzieren [4]. Entgegen der weitläufigen Meinung kann Milch nur eingeschränkt gegen Sodbrennen einsetzt werden. Freie Milchsäuren sowie ein hoher Fettanteil können Sodbrennen sogar begünstigen. Kühle, fettarme Milch kann daher eher empfohlen werden [5].
Obwohl eine Sensibilisierung der Magenschleimhäute nur selten Auslöser von Sodbrennen ist, können auch hier Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt im Körper durch eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von 1–2 Liter Tee oder stillem Wasser pro Tag [6]. Besonders Kamillentee kann einen aufgebrachten Magen beruhigen, da die enthaltenen Flavonoide und Polyacetylene eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben [7]. Kaffee, Fruchtsäfte und Alkohol sollten dabei wegen der möglichen magenreizenden Wirkung gemieden werden [4].
Einige Patientinnen können in Verbindung mit Hormonpräparaten, welche die postmenopausalen Beschwerden lindern sollen, Sodbrennen entwickeln. Wichtig ist es dabei, die möglichen Nebenwirkungen der Medikamente mit einem Arzt abzusprechen, da sie über längeren Zeitraum zu ernst zunehmenden Schäden führen können. Dieser kann durch die Verschreibung eines alternativen Präparates den Beschwerden vorbeugen. Generell können Betroffene durch die oben beschriebenen Ernährungsumstellungen ebenfalls Sodbrennen entgegenwirken.
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Psychische Probleme und Stress, die unter anderem durch postmenopausale Hormonumstellungen hervorgerufen werden, können bei vielen Frauen ebenfalls zu Magenbeschwerden führen. Für den Umgang mit Stress gibt es keine allgemeingültigen Maßnahmen. Stressreduktion, Sport und körperliche Entspannungsprogramme können Sodbrennen vorbeugen und seien an dieser Stelle nur beispielhaft genannt [8]. Auch hier gilt, dass bei länger anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Quellenangaben
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G. Triadafilopoulos et al.: „Bowel Dysfunction in Postmenopausal Women“, Women & Health, 27/ 1998, S. 55-66.
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B. C. Jacobson et al.: „Postmenopausal Hormone Use and Symptoms of Gastroesophageal Reflux”, Internal Medicine, 168/2008, S. 1798-1804.
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R. R. Larsen: „Gastroesophageal reflux disease”, Postgraduate Medicine, 101/1997, S. 181-187.
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I. Schiefke, J. Mössner, K. Caca: „Refluxoesophagitis“. Internist, 46/ 2005, S. 315-328
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K. Brune: „Keine Milch mehr für GERD“, Deutsches Ärzteblatt, 37/2007
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S. Philbert-Hasucha: „Mundpflege, Soor- und Parotitisprophylaxe“, Heilberufe, 60/2008, S. 25-26.
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M. Treben: Gesundheit aus der Apotheke Gottes. Ennsthaler Verlag Steyer, 2011, S. 16.
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G. Kaluza: „Stress und Stressbewältigung“. EHK, 63/ 2014, S. 261–266
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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