Sodbrennen in der Speiseröhre: Prävention
Sodbrennen wird in den meisten Fällen durch den Rückfluss (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre ausgelöst. Je nach Ursache kann dem in gewissem Maße vorgebeugt werden. Weitere Symptome, die auf einen Reflux hinweisen, sind häufiges Aufstoßen, Völlegefühl oder ein saurer Mundgeschmack. Allgemeine Risiken für Sodbrennen sind Übergewicht (Adipositas), fettige Nahrung, Alkoholkonsum und eine Schwangerschaft. Da die Endstrecke der unterschiedlichen Ursachen stets ein unzureichender Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen darstellt, überschneiden sich die Präventionsmöglichkeiten der verschiedenen Ursachen zum größten Teil.
Ein physiologischer Reflux tritt bei fast allen Personen auf. Er führt nur selten zu anhaltendem Sodbrennen, da die Speiseröhre schnell von der aggressiven Säure gereinigt wird. Er tritt vor allem nach dem Essen und im Liegen auf. Präventive Maßnahmen sind daher das Vermeiden von großen Mahlzeiten und spätem Essen. Die letzte Mahlzeit sollte spätestens drei Stunden vor dem Hinlegen eingenommen werden [1]. Ebenso sollte auf Sport, Bücken oder Pressen nach dem Essen verzichtet werden. Nahrungsmittel, die dafür bekannt sind, Reflux zu fördern (Pfefferminz, kohlensäurehaltige Getränke, Zwiebeln, Schokolade, würzige und fettige Speisen), sollten vermieden werden [1]. Da Rauchen, Alkohol und koffeinhaltige Getränke einen Reflux provozieren, gehört der Verzicht dieser Genussmittel ebenso zur Refluxprävention [1]. Falls die Beschwerden vor allem nachts auftreten, kann es helfen, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen.
Der Entstehungsmechanismus der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) ähnelt dem des physiologischen Refluxes. Oben genannte Maßnahmen können daher auch hier empfohlen werden. Besteht Übergewicht, ist eine Gewichtsreduktion eine entscheidende Präventionsmaßnahme, da Übergewicht mit Abstand der bedeutendste Risikofaktor für GERD darstellt [2]. Bestimmte Medikamente (z. B. Schmerzmittel vom Typ NSAR, Kalziumkanalblocker, Bisphosphonate, Eisentabletten) können zu Beschwerden einer GERD beitragen. Diese sollten, wenn möglich, abgesetzt oder auf ein Alternativpräparat ausgewichen werden [1]. Häufig kann auch Stress zu Symptomen wie Sodbrennen in der Speiseröhre führen; Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training helfen dabei, Stress besser zu bewältigen und so der Entwicklung einer GERD vorzubeugen.
Die Maßnahmen, die bei den Ursachen "physiologischer Reflux" und "gastroösophageale Refluxkrankheit" beschrieben sind, helfen auch, Sodbrennen bei einer bestehenden Zwerchfellhernie vorzubeugen. Gezielte Maßnahmen, um der Hernienentstehung vorzubeugen, sind limitiert. Normalgewicht und ausreichend Sport können jedoch helfen, den Druck auf das Zwerchfell zu minimieren und die Zwerchfellmuskulatur zu stärken. Das Risiko, eine Hernie zu entwickeln, ist damit reduziert.
Oben genannte Maßnahmen helfen auch, einem Reflux während der Schwangerschaft vorzubeugen. Ein Reflux während der Schwangerschaft wird vor allem durch den Druck im Bauchraum verursacht. Maßnahmen, wie weite Kleidung um den Bauchraum und das Essen vieler kleiner, anstatt weniger großer Mahlzeiten, sind daher von größerer Bedeutung. Schwangere leiden oftmals unter Verstopfung (Obstipation), welche die Symptomatik des Sodbrennens verschlimmern kann. Um einer Obstipation vorzubeugen, sollte auf eine ausreichende Trinkmenge und Ballaststoffzufuhr geachtet werden.
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Ein weiterer Auslöser für Sodbrennen in der Speiseröhre ist eine Magenausgangsverengung (Magenausgangstenose), die wiederum zahlreiche Ursachen haben kann. Auch hier tragen oben genannte Maßnahmen dazu bei, den Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre nicht zusätzlich zu belasten. Maßnahmen, welche der Verengung am Magenausgang vorbeugen können, existieren nicht. Des Weiteren kann eine Sklerodermie Ursache für die Beschwerden sein. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine komplexe Systemerkrankung, die ärztliche Behandlung und eine individuelle Beratung benötigt.
Quellenangaben
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D. Thompson: „10 ways to Prevent GERD“, http://www.everydayhealth.com/gerd/preventing.aspx, 10.10.2016
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„Refluxkrankheit Zwerchfellbrüche-Hiatushernien“, http://berlin-chirurgie.com/medizin/chirurgen/refluxkrankheit.html, 10.10.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 06.11.2017 |
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