Magenbrennen in der Frühschwangerschaft: Prävention
Bereits in der Frühschwangerschaft finden durch das Schwangerschaftshormon Progesteron tiefgreifende Veränderungen im Körper der werdenden Mutter statt. Da hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft natürlich sind, zielt die Prävention des Magenbrennens besonders auf eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten ab. Die Beachtung einiger neuer Lebensgewohnheiten ist ebenfalls vielversprechend. Mit den folgenden einfachen Maßnahmen kann dem unangenehmen Brennen im Oberbauch effektiv vorgebeugt werden [3].
Eine Überlastung des Magens mit Nahrung führt schnell zu dem unangenehmen Magenbrennen. Daher lautet eine Grundregel:
Viele kleine Portionen über den Tag verteilt essen, anstatt wenige große Mahlzeiten.
Auf Getränke während der Nahrungsaufnahme sollte, soweit möglich, verzichtet werden, um den Magen nicht mit weiteren Volumen zu belasten. Besser zwischen den kleinen Mahlzeiten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Je nach Verträglichkeit sollten kohlensäure-, fruchtsäure- und koffeinhaltige Getränke gemieden werden. Auch spätabendliches und nächtliches Essen kann schnell zu Magenbrennen führen. Der menschliche Körper ist zu dieser Uhrzeit nicht an die Nahrungsaufnahme gewöhnt. Kommt es dennoch beim Schlafen oder Liegen zu Beschwerden, kann ein weiteres Kopfkissen unter dem Oberkörper die Beschwerden lindern. Auch ein höher gestelltes Kopfende verschafft Besserung. Die Schwerkraft kann nun wieder auf den sauren Mageninhalt einwirken und diesen in den Dünndarm abtransportieren. Die Zusammensetzung der Nahrung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Fettige Speisen verbleiben länger im Magen und steigern damit die Magensäureproduktion, wodurch Refluxereignisse schneller ausgelöst werden können. Auch saure Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Wurst, Milchprodukte und Süßigkeiten können ähnliche Auswirkungen haben. Gerade in der Frühschwangerschaft verändert sich bei vielen Frauen der Geruchs- und Geschmackssinn, sodass ehemals bekömmliche Lebensmittel nun anders wahrgenommen werden. Unbekömmliche Lebensmittel müssen nun teilweise neu entdeckt und danach konsequent gemieden werden. Eine ausgewogene Ernährung unter Beachtung der persönlichen Empfindlichkeiten sollte im Mittelpunkt stehen [3].
Als alternativmedizinische Präventionsmaßnahmen haben sich die Akupunktur und Akupressur sehr bewährt [2]. Manche Frauen schwören auf bewährte Hausmittel zur Prävention von Sodbrennen. Beispielsweise hilft machen Betroffenen ein Teelöffel Senf direkt nach der Mahlzeit. Rauchen und Alkohol lösen auch das Magenbrennen aus, sollten aber in der Schwangerschaft ohnehin ein Tabu sein [4].
In der Schwangerschaft wird die Verdauung durch das Hormon Progesteron verlangsamt. Als Folge klagen viele werdende Mütter über einen überblähten Bauch, wodurch auch schneller Magenbrennen ausgelöst werden kann. Verstopfende oder blähende Speisen sollten daher unbedingt gemieden werden. Vor und nach den Mahlzeiten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, damit es gar nicht erst nicht zu Verstopfungen kommt. Prophylaktisch können regelmäßig probiotische Lebensmittel wie bestimmte Joghurt- oder Molkesorten verzehrt werden. Ein Probiotikum enthält lebende Mikroorganismen, welche die Verdauung anregen. Das Essen sollte immer in Ruhe stattfinden und nicht unter Stress. Bewegung regt im Allgemeinen die Verdauung an, wodurch der Magen-Darm-Trakt entlastet wird. Beengende Kleidung erhöht den Druck von außen auf den Bauch und macht das Auftreten von Magenbrennen wahrscheinlicher[1].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Auch, wenn es kein Patentrezept gibt, haben sich einige Hausmittel zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft als hilfreich erwiesen. Grundlegend sollte nach Appetit gegessen werden und nicht nach Plan. Auch hier sind kohlenhydratreiche kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bekömmlicher. Als Hausmittel hat sich Naturjoghurt vor dem Aufstehen oder eine Tasse warmer Hühnerbrühe auf leeren Magen bewährt.
Heißhungerattacken sind nicht Ungewöhnliches in der Schwangerschaft. Dennoch sollte besonders bei zuckerhaltigen Speisen nicht zu viel gegessen werden, um Magenbrennen zu vermeiden.
Die veränderte Peristaltik der Speiseröhre kann in der Schwangerschaft nicht vermieden werden. Das Trinken eines lauwarmen Glases Wasser kann die Speiseröhre von der Säure befreien.
Um die Refluxbarriere des Zwerchfells aufrecht zu erhalten, soll eine Überlastung des Magens durch die genannten prophylaktischen Maßnahmen vermieden werden.
Falls Magenbrennen bereits regelmäßig vor der Schwangerschaft bestand, könnte eine Refluxkrankheit vorliegen. Zur Prävention sind dann in der Schwangerschaft auf die im ersten Abschnitt bereits beschriebenen Maßnahmen zu achten. Besonders häufiges Bücken, starkes Pressen, große Anstrengungen, unverträgliche Lebensmittel und Stress sind zu unterlassen [3].
Zur Vorbeugung einer Zwechfellhernie sollte häufiges Pressen und Erbrechen in der Schwangerschaft vermieden werden. Auch wenn Verstopfungen und Hartleibigkeit viele Schwangere plagen, können Flohsamen zusammen mit ausreichend Flüssigkeit diesen Beschwerden vorbeugen. Gegen die Schwangerschaftsübelkeit kann Homöopathie, Akupressur und auch Akupunktur helfen [5].
Quellenangaben
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H. Huchzermeyer: „Schwangerschaft bei Erkrankungen des Magen-Darm-Kanals und der Bauchspeicheldrüse“, http://www.gastro-liga.de/download/Schwangerschaft-Magen-Darm-Bauchspeich-web.pdf, 25.04.2016
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„8 Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft“, http://www.elternwissen.com/schwangerschaft/ernaehrung-schwangerschaft/art/tipp/sodbrennen-schwangerschaft.html, 25.04.2016
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„Was kann ich gegen Sodbrennen während der Schwangerschaft unternehmen?“, http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_was-kann-ich-gegen-sodbrennen-w-hrend-der-schwangerschaft-unternehmen-_1133.html, 25.04.2016
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„12 Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft“, http://www.hebammenwissen.info/sodbrennen-in-der-schwangerschaft/, 25.04.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
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