Alternativmedizin
Homöopathie gegen Magenbrennen
Gelangt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre, macht sich dies durch das sogenannte Magenbrennen bemerkbar. Die brennenden Schmerzen plagen den Patient meist hinter dem Brustbein und können bis in den Rachen ausstrahlen [1]. Eine Behandlung mit Globulikann beim Magenbrennen Erleichterung bringen. Treten die Beschwerden dennoch weiterhin auf, sollte ein Arzt konsultiert werden [2].
Die Wahl des richtigen Präparates
Der Gründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann (1755 – 1843), verfolgte einen revolutionären Ansatz. Statt nur ein Symptom zu kurieren, schloss er in seine Behandlung den ganzen Menschen als Summe seiner körperlichen und seelischen Eigenschaften ein. So sind zum Beispiel für die Arzneimittelwahl beim Magenbrennen nicht nur die Hauptbeschwerden, sondern auch charakteristische Eigenschaften wie Essensvorlieben oder Gemütssymptome von Bedeutung. Eine homöopathische Arznei wird mittels schrittweiser rhythmischer Verdünnung (Potenzierungsverfahren) aus einer Ausgangssubstanz gewonnen. Gemäß dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip vermag sie solche Zustände zu heilen, die durch die Einnahme des Ausgangsstoffes ausgelöst werden können [2][3].
Welche Globuli eignen sich zur Behandlung?
- Das Homöopathikum Nux vomica ist dann angezeigt, wenn das Magenbrennen durch Völlerei, Stress, oder dem Genuss von Tabak, Kaffee, scharfen Gewürzen oder Alkohol ausgelöst wurde. Begleitend können Schluckauf, bitteres oder saures Aufstoßen, Übelkeit oder Müdigkeit nach dem Essen auftreten. Die Anwendung von Nux vomica zeigt vor allem bei nervösen und reizbaren Personen gute Wirkungen [4][5].
- Die Arznei Chamomilla ist bei Magenbrennen angezeigt, das von fauligem oder saurem Aufstoßen begleitet ist, welches die Schmerzen verstärkt. Typisch für die Arznei ist das Bedürnis des Patienten nach kalten oder sauren Getränke. Die Schmerzen machen sich meist nach den Mahlzeiten oder morgens bemerkbar und strahlen bis in die Brust aus. Sie verschlimmern sich durch Ärger, Kaffee, warme Speise oder Alkohol. Chamomilla ist vor allem bei reizbaren, überempfindlichen und verdrießlichen Personen hilfreich [4][5].
- Der Einsatz von Robinia hat sich bewährt, wenn das Brennen im Magen und zwischen den Schulterblättern auftritt. Weitere Hinweise auf diese Arznei sind: Die Säure des Aufgestoßenes macht die Zähne stumpf. Der Schweiß und der Stuhl des Patienten sind von säuerlichem Geruch. Das Magenbrennen tritt nach dem Essen, besonders nach dem Verzehr von sehr fetthaltigen Speisen, Speiseeis oder rohem Obst auf [5].
- Magenbrennen, das von starken Blähungen und Völlegefühl begleitet ist, spricht für die Arznei Lycopodium. Typischerweise hat der Betroffene einen guten Appetit, ist aber nach wenigen Bissen schon satt. Aufstoßen bringt bei Völlegefühl keine Erleichterung. Die Beschwerden verschlechtern sich durch den Genuss von Kohlsorten, Hülsenfrüchten oder Zwiebeln und verbessern sich durch Lockerung der Kleidung [4].
- Die Arznei Bismutum subnitricum kann bei Magenbrennen hilfreich sein, wenn Gegessenes schwer im Magen liegt und wie auf eine kleine Stelle drückt. Typisch für die Arznei ist, dass der Betroffene seine Schmerzen durch Trinken von kaltem Wasser bessern will, dieses meist aber sofort wieder erbricht. Daneben verweisen ein metallartiger, süßlicher Geschmack im Mund, galliges Erbrechen nach den Mahlzeiten und eine träge Verdauung mit stinkendem Aufstoßen und stinkenden Stühlen auf Bismutum subnitricum [4][5].
Die aufgeführten homöopathischen Mittel können von allen Altersgruppen nach folgender Vorschrift eingenommen werden:
- Fünf Globuli der Potenz D 12, dreimal täglich.
Die Einnahme sollte nur so lange erfolgen, bis eine Besserung der Beschwerden eintritt [2].
Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
Globuli werden im Mund zergehen gelassen. Damit ihre Heilwirkung nicht beeinträchtigt wird, sollte eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme der Globuli auf Folgendes verzichtet werden:
- Nahrungsaufnahme.
- Genuss von Zigaretten oder Kaffee.
- Der Kontakt mit stark ätherisch-Öl-haltigen Produkten wie Kaugummi, Zahnpasta oder Erkältungsbäder [2].
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Nach der Einnahme von Homöopathika kann es zu einer kurzfristigen Zunahme der Beschwerden kommen (Erstverschlimmerung). Wenn das Magenbrennen anhält, schlimmer wird oder wiederkehrt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Quellenangaben
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Hartmud Köppen: Gastroenterologie für die Praxis, Thieme, 1. Auflage, 2010, S. 1 – 7
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Thomas Genneper, Andreas Wegener: Lehrbuch Homöopathie, Haug, 3. Auflage, 2011, S. 13 – 14, 71 – 75, 108, 172, 179, 222, 384 – 386
-
„Was ist Homöopathie?“, https://www.dzvhae.de/homoeopathie-fuer-patienten/grundlagen-der-homoeopathie/definition.html, 23.02.2016
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Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2005, S. 490 – 492, 130 – 131, 90 – 195, 385 - 387
-
Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2009, S. 487 – 492, 577, 118 – 120, 193 - 195
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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