Alternativmedizin
Schüßler-Salze bei Magenbrennen
Magenbrennen wird durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre ausgelöst. Dies führt zu einer Reizung der Speiseröhrenschleimhaut, die sich durch brennende Schmerzen äußert. Sie werden meist hinter dem Brustbein wahrgenommen und können bis in den Rachenraum ausstrahlen [1]. Die Schüßler-Salze Nummer 8 und 9 können beim Magenbrennen Erleichterung bringen. Wenn die Schmerzen wiederkehren, zunehmen oder andauern, sollte zusätzlich ein Arzt aufgesucht werden [2].
Die Wahl des richtigen Präparates
Der Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) ist der Gründer der Biochemie nach Dr. Schüßler, einer Therapiemethode, bei der die sogenannten Schüßler-Salze verabreicht werden. Ausgangsstoff eines jeden Schüßler-Salzes ist ein mineralisches Salz, das auch im Körper gefunden wird. Im Herstellungsprozess wird es einer schrittweisen rhythmischen Verdünnung unterzogen. Die Schüßler-Salze sollen Mangelzustände beheben. Denn ein Mangel an bestimmten Salzen ist nach Dr. Schüßler für die Entstehung von Beschwerden und Krankheiten verantwortlich.
Ein Schüßler-Salz ist bei Symptomen hilfreich, die durch den Mangel seines Ausgangsstoffes entstehen. Die Symptome werden entweder vom Patienten geschildert oder können zum Beispiel mittels der sogenannten Antlitzdiagnose von farblichen oder strukturellen Eigenheiten seines Gesichtes abgeleitet werden [2][3].
Welche Schüßler-Salze eignen sich zur Behandlung?
Bei der Behandlung des Magenbrennens kommen folgende Schüßler-Salze in Frage:
- Das Schüßler-Salz Nummer 8, Natrium chloratum und
- das Schüßler-Salz Nummer 9, Natrium phosphoricum.
- Ausgangsstoff für die Arznei Natrium chloratum ist gewöhnliches Kochsalz. Sie gilt als Regulationsmittel des Wärme- und Flüssigkeitshaushaltes. Bei Magenbrennen kann die Arznei hilfreich sein, wenn der Patient unter brennenden Schmerzen im oberen Abschnitt der Speiseröhre und im Mund- und Rachenraum klagt. Die Wirkung von Natrium chloratum stellt sich meist schnell ein, wenn eines oder mehrere der folgenden Eigenheiten zutreffen: Der Patient hat ein starkes Bedürfnis nach Salzigem, starken oder fehlenden Durst, eine schwammige, großporige Gesichtshaut, übermäßige oder gänzlich fehlende Schweißabsonderungen, chronischen Schnupfen oder ungewöhnliche Gelenkgeräusche [2][4].
- Schon zu Lebzeiten des Dr. Schüßler galt die Arznei Natrium phosphoricum als ein wichtiges regulierendes Mittel bei Störungen des körpereigenen Säurehaushaltes. So kommt Natrium phosphoricum auch bei durch Magensäure bedingte Beschwerden zur Anwendung. Sein Einsatz bei Magenbrennen sollte vor allem dann angedacht werden, wenn sich die brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein, im unteren Bereich der Speiseröhre, bemerkbar machen. Die Arznei ist erfahrungsgemäß besonders dann hilfreich, wenn der Patient eine oder mehrere der folgende Eigenheiten aufweist: Er hat Heißhunger auf Süßes, fettige oder fettarme Haut oder Haare, leidet an Mitessern oder Krampfadern, unter sauren Schweißen oder plötzlicher Müdigkeit am späten Vormittag oder nachmittags oder ist von sehr dünner oder fettleibiger Statur [2][5][6].
Bei Magenbrennen können sich Erwachsene nach folgenden Dosierungsempfehlungen richten:
- Im Akutfall eine Tablette der Potenz D 6 alle drei bis fünf Minuten, aber höchstens zehnmal täglich.
- Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden eine Tablette der Potenz D 6 ein- bis dreimal täglich.
Kleinkindern bis zum sechsten Lebensjahr sollte maximal die Hälfte, Kindern zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensjahr nicht mehr als zwei Drittel der Tagesmaximaldosis für Erwachsene verabreicht werden. Bei Besserung der Symptomatik ist die Dosierung zu verringern [2].
Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
Ähnlich wie die Arzneien der Homöopathie sollen Schüßler-Salze im Mund zergehen gelassen werden. So gelangen die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut in den Körper.
Um eine gute Aufnahme zu gewährleisten, sollte die Einnahme nicht unmittelbar nach den Mahlzeiten erfolgen. Wer Bedenken wegen des Michzuckergehalts der Tabletten hegt, kann auf die Darreichungsform Globuli ausweichen. Diese sind aus Haushaltszucker (Saccharose) gefertigt [2][4].
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Bisher wurden keine Nebenwirkungen bei der Behandlung von Magenbrennen mit Schüßler-Salzen berichtet [2]. Wenn die Schmerzen sich nicht bessern, schlimmer werden oder wiederkehren, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In Absprache mit ihm kann die Einnahme von Schüßler-Salzen auch zeitgleich zu schulmedizinischen Therapien erfolgen.
Quellenangaben
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Hartmud Köppen: Gastroenterologie für die Praxis, Thieme, 1. Auflage, 2010, S. 1 – 7
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Thomas Feichtinger, Elisabeth Mandl, Susana Niedan-Feichtinger: Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler. Grundlagen, Materia medica, Repertorium, Haug Verlag, 4. Auflage, 2006, S. 13 - 16, 31 – 33, 86 – 89, 138 – 141, 306 – 307, 303 – 313, 323 – 330
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Axel Helmstädter: „Wilhelm Heinrich Schüßler. Ein Therapeut als Kind seiner Zeit“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=4367&type=0, 21.02.2016
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Hans Hirling: „Natrium chloratum“, http://www.schuessler-salze-informationen.de/Nr_8-Natrium-chloratum.html, 21.02.2016
-
Hans Hirling: „Natrium phosphoricum“, http://www.schuessler-salze-informationen.de/Nr_9-Natrium-phosphoricum.html, 21.02.2016
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Wacker: „Nr. 9: Natrium phosphoricum – das Stoffwechselsalz“,https://www.thieme.de/medias/sys_master/8804812947486/9783830422303_musterseite_68_69.pdf?mime=application%2Fpdf&realname=9783830422303_musterseite_68_69.pdf, 21.02.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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