Hausmittel
Mittel gegen Magenbrennen: Welche helfen am besten?
Magenbrennen ist ein häufiges Symptom in den westlichen Industrieländern. Um diese unangenehme Beschwerden etwas zu lindern, können verschiedene Hilfsmittel angewendet werden. Sie unterscheiden sich in der Einnahme, in der Umsetzung im Alltag und der resultierenden Verbesserung des Magenbrennens. Dieser Text erklärt diese Heilmittel und gibt Tipps.
Welche Hausmittel eignen sich bei Magenbrennen?
Magenbrennen kommt aufgrund einer starken Reizung der Magenschleimhaut durch Magensäure zustande. Heilerde besitzt die Fähigkeit zur Neutralisation der Säure. Sie wird im Mund eingespeichelt und geschluckt. Die Kartoffel ist als Allheilmittel bekannt, denn sie bindet die Magensäure und vermindert damit das Magenbrennen. Es bietet sich an, rohen Kartoffelsaft zu trinken oder eine kleine Kartoffel zu kauen. Leinsamen schützt die Schleimhaut, da die Samen in Wasser eine Schleimschicht bilden; wird dieser Schleim schluckweise getrunken, kann das Magenbrennen verringert werden. Kamille und Lavendel wirken beruhigend auf das Gewebe des Magens und lindern das Brennen. Kamille und Lavendel werden als Tee angewendet [1].
Welche Mittel der Alternativmedizin sind geeignet?
Die Alternativmedizin kann helfen, das Magenbrennen zu lindern. Bei starken Beschwerden ist es aber wichtig, diese nur ergänzend einzunehmen. Bei den Bachblüten ist die Nummer 3 (Beech) ein Mittel, das beruhigend auf den gesamten Verdauungstrakt wirkt. Es kann jederzeit bei Bedarf eingenommen werden [4]. Homöopathisch sind Nux vomica und Robinia D4 geeignete Mittel, das Brennen etwas zu vermindern [2]. Schüßler-Salze wirken unterstützend auf das Säuren-Basen-Gleichgewicht ein und verringern damit die Säure im Magen. Die Salze Nummer 9 und 10 sind als Einstieg empfehlenswert [3].
Welche Mittel bietet die Schulmedizin?
Die Schulmedizin beinhaltet sehr effektive Wirkstoffe für die Behandlung des Magenbrennens. Zuerst sollten sogenannte säurebindende Substanzen (Antazida) versucht werden. Führt dies zu keinem Erfolg, kann eine Therapie mittels Protonenpumpenhemmer (PPI, Säureblocker) erfolgen. Diese Behandlung sollte immer ärztlich überwacht werden.
Antazida wirken säurebindend und führen zu einer Verringerung der aggressiven Bestandteile der Magensäure. Die Reizung auf die Magenschleimhaut ist damit weniger stark und die Beschwerden lassen in vielen Fällen nach. Antazida können als Kautabletten oder Mikrogranulate, die sich im Mund auflösen, eingenommen werden; damit wird eine schnelle Besserung ermöglicht [5].
Protonenpumpenhemmer sind der effektivste Wirkstoff in der Behandlung des Magenbrennens. Mit diesem Medikament werden Säurekanäle in den Belegzellen des Magens blockiert, die für die Produktion der Säure zuständig sind. Die Menge an Magensäure wird damit erheblich reduziert und das Brennen im Magen lässt nach. PPI sind sehr gut verträgliche Substanzen und gehören zu den am meisten verschriebenen Medikamenten. Sie wirken am besten, wenn sie 30 Minuten vor dem Frühstück am Morgen eingenommen werden. Wird damit keine genügende Linderung erzielt, bietet es sich an, unter ärztlicher Behandlung eine Dosiserhöhung einzuleiten [6][7].
Welche Nahrungsmittel können bei Magenbrennen helfen?
Eine Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht stellt die Grundlage und das wichtigste Mittel dar, um das Magenbrennen ursächlich zu behandeln. Dafür muss eine genügend große Menge an basischen Lebensmitteln eingenommen werden. Unter basischen oder sauren Lebensmittel wird nicht der Geschmack verstanden, sondern ob bei der Verstoffwechslung Säuren oder Basen entstehen. Werden viele saure Lebensmittel verzehrt, produziert der Körper bei deren Abbau viele Säuren, die in einer Überproduktion von Magensäure resultieren und das Magenbrennen bedingen können.
Die meisten Gemüsesorten sind basisch. Darunter fallen beispielsweise Pilze, Tomaten, Paprika, Lauch, Sellerie oder Brokkoli. Gemüse in Konserven wirkt sauer und sollte nicht gegessen werden.
Kartoffeln besitzen viele wertvolle Basen. Es können Pellkartoffeln, Salzkartoffeln oder ein Kartoffelbrei zubereitet werden.
Obst wirkt nur dann basisch, wenn es reif geerntet und frisch verzehrt wird. Salate mit Bitterstoffen, aber auch Kräuter und Gewürze sind ebenfalls gute Basenquellen [8].
Bei den Getränken empfiehlt sich vor allem stilles Wasser, aber auch Tee und frische Obst- und Gemüsesäfte zu trinken [8]. Eibisch und Königskerze sind als Tee geeignet, da sie die Reizung der Schleimhaut des Magens mildern können [9|.
Welche Mittel können bei akutem Magenbrennen eingenommen werden?
Besteht akutes Magenbrennen, kann mit kleinen Schlucken Wasser versucht werden, die Magensäure etwas zu verdünnen und das Brennen zu lindern. Aber auch ein gut gekautes Stückchen Brot kann helfen, die Säure sofort zu binden [1].
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 25.02.2016
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/Gesundheit/Alternative-Medizin/Bachblueten/Bachblueten-hilft-dem-Magen, 23.03.2016
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„Rennie“, http://www.rennie.de, 13.04.2016
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Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 241–242.
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„Antra“, http://www.antra.de, 13.04.2016
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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[9| Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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