Magenbrennen: Diagnostik

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Magenbrennen kann verschiedene Ursachen haben. Entweder bilden die Belegzellen des Magens zu viel Säure oder die Muskelspannung des Schließmuskels vom Magen zur Speiseröhre ist herabgesetzt; der Muskel schließt nicht vollständig. Eine weitere Ursache ist die Entstehung eines Eingeweidebruchs (Hernie) [1][2].

In den meistern Fällen ist die Ursache nicht akut gefährlich. Nur sehr selten bildet sich eine paraösophageale Hernie. Das bedeutet, dass sich die Bruchpforte direkt neben der Speiseröhre befindet. Die Komplikationsrate ist bei dieser Hernienform am höchsten.
Sollten die Beschwerden über Monate hinweg anhalten, kann es zu Langzeitproblemen kommen. Durch die Verätzung der Speiseröhrenschleimhaut kann sich eine Entzündung (Ösophagitis), Refluxkrankheit und eventuell ein Barett-Ösophagus bilden. Die Umwandlung der Schleimhaut der Speiseröhre in die des Magens ist zunächst nicht gefährlich. Allerdings könnte daraus ein Tumor (Adenokarzinom) entstehen [3]. Um dem vorzubeugen, sind eine Abklärung und Therapie wichtig. Der Betroffene selbst kann keine genaue Diagnostik betreiben.

Der Arzt hat die Möglichkeit, Protonpumpenhemmer (PPI) zu geben. Bleiben die Beschwerden bestehen, kann eine Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) mit Gewebeentnahme (Biopsie) oder eine Ösophagus-Langzeit-pH-Metrie durchzuführen werden. Damit können Entzündungen, Umwandlungen und Fehlbildungen erkannt werden [3]. Besteht ein Verdacht auf eine Hernie, können Röntgen- und Breischluckuntersuchungen durchgeführt werden.


Diagnosemöglichkeiten

Der Patient kann sich nicht selbst diagnostizieren. Allerdings kann es dem Arzt helfen, wenn genaue Angaben zu den Umständen der Schmerzen gemacht werden können. Wann genau sie auftreten und ob es Faktoren gibt, welche die Schmerzen fördern oder lindern.

Sehr häufig ist die Ursache zu viel Magensäure. Mit PPI sollten die Beschwerden verschwinden. Der Arzt beginnt deshalb bei geringen Beschwerden meist damit.
Sollten die Beschwerden stärker sein oder bei dem PPI-Versuch nicht verschwinden, besteht der Verdacht auf eine Entzündung oder Hernie. Der Arzt wird eine Speiseröhrenspiegelung mit Biopsieentnahme durchführen wollen. Der Patient schluckt dabei einen Kameraschlauch. Der Arzt kann sich die Schleimhaut ansehen und eventuell Bruchpforten des Magens erkennen. Mit Hilfe eines Greifarms werden Proben entnommen, die später unter dem Mikroskop untersucht werden. In 50–70 % der Patienten mit Ösophagitis, kann makroskopisch die Diagnose gestellt werden. Die Untersuchung gibt Aufschluss über den Zustand der Schleimhautzellen. So können Schleimhautveränderungen oder tumorartige Veränderungen festgestellt werden. Es wird in jedem Quadranten der unteren Speiseröhre eine Probe entnommen. Somit können Veränderungen nie vollständig ausgeschlossen werden, denn die Proben geben nur über einen kleinen Ausschnitt Auskunft [3][4].

Bei 30–50 % der Patienten sind keine Veränderungen der Schleimhaut zu sehen, obwohl sie sauer aufstoßen [4]. Dann kann eine pH-Metrie durchgeführt werden. Es wird eine Sonde über die Nase in die Speiseröhre eingeführt. Diese misst genau, wann Säure aufsteigt [3].
Besteht der Verdacht auf eine Hernie, kann auch ein Röntgenbild angefertigt werden. Nur, wenn sich Luft im Bruchsack sammelt, kann der Arzt die Hernie auf dem Bild sehen. Die Untersuchung kann also einen Verdacht bestätigen, aber niemals ausschließen. Genauer ist der Breischluckversuch. Dabei muss der Patient einen Brei schlucken, welcher die Konturen des Magens im Röntgen sichtbar macht. Während des Schluckens wird eine Bilderserie angefertigt. Der Nachteil ist die höhere Strahlenbelastung und der höhere Aufwand dieser Untersuchung [2].



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