Symptome

Magenbrennen in der Nacht

062 Reflux Nachts 01

Nächtliches Magenbrennen ist ein häufiges Symptom, das oftmals mit Sodbrennen im Allgemeinen vergesellschaftet ist. Betroffene verspüren ein Brennen hinter dem Brustbein bzw. auf Höhe des Magens. Oft werden auch saures Aufstoßen, ein Druckgefühl, Schluckbeschwerden oder Bauchschmerzen beschrieben.

Magenbrennen in der Nacht beruht häufig auf einer ungefährlichen Ursache. Manchmal können jedoch ernst zu nehmende Erkrankungen dahinterstecken.

Eine Behandlung des Magenbrennens wird als notwendig angesehen, weil es unbehandelt über einen längeren Zeitraum zu chronischen Veränderungen der Speiseröhre führen kann. Akute Risiken wie das Verschlucken von Magensäure oder Nahrungsresten bestehen ebenfalls [1].


Magenbrennen in der Nacht: Woran kann das liegen?

Die Ursachen für nächtliches Magenbrennen sind die gleichen wie für allgemeines Sodbrennen. Bestimmte Umstände können jedoch bewirken, dass Sodbrennen vermehrt in der Nacht auftritt.

Sodbrennen entsteht häufig durch eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Dieser sorgt normalerweise dafür, dass zwischen dem Magen und der Speiseröhre eine dichte Barriere gebildet wird, sodass keine Magensäure oder Nahrungsbestandteile in die Speiseröhre gelangen. Kann sich der Muskel nicht stark genug zusammenziehen, entfällt diese Barriere. Durch den Druck innerhalb des Bauchraums werden Speisereste und Säure hinaufgedrückt. Fettleibigkeit und Schwangerschaft können den Druck innerhalb des Bauchraums zusätzlich erhöhen. Dadurch kann es ebenfalls zu einem Reflux und den gleichen Symptomen kommen.

Die in die Speiseröhre gelangende Salzsäure (Magensäure) ist sehr aggressiv und kann deshalb einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein oder im Bereich des Magens verursachen [1].

Häufig treten diese Beschwerden erst am Abend oder nachts auf. Dies kann z. B. darin begründet sein, dass am Abend zu große und schwere Mahlzeiten aufgenommen werden. Diese erhöhen den Druck im Bauchraum zusätzlich und es kommt zu den beschriebenen Mechanismen. Zu große und fettreiche Mahlzeiten verzögern zudem die Magenentleerung [2]. Je länger sich Speisen im Magen aufhalten, desto mehr Gas kann sich bilden, was sich durch Luftaufstoßen äußern kann. Durch die verstärkte Magendehnung wird eine zeitlich längere Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels verursacht. Mit dem Gas kann nun auch mehr Magensäure in die Speiseröhre gelangen, wodurch es zu den bekannten Schmerzen kommt.

Flaches Liegen in der Nacht oder nach dem Essen gehört ebenfalls zu den Umständen, die zu nächtlichem Magenbrennen führen können [3]. In dieser Lage kann die Magensäure viel leichter aus dem Magen heraus nach oben schwappen.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Einige einfach umzusetzende Veränderungen können bereits zu einer Linderung des nächtlichen Magenbrennens beitragen. Es wird empfohlen, am Abend nur kleine und fettarme Mahlzeiten zu verzehren. Auf Schokolade, säurehaltige Getränke wie z. B. Wein oder Alkohol im Allgemeinen sollte verzichtet werden. Am späten Abend bzw. kurz vor dem Schlafengehen sollten keine Mahlzeiten mehr zu sich genommen werden, weil sich der Betroffene nicht direkt nach dem Essen hinlegen sollte. Es wird dazu geraten, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen, um den Reflux von Magensäure zu vermeiden. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, indem entweder das Kopfteil des Bettes verstellt wird oder Holzklötze unter das Kopfende des Bettes gelegt werden. Ein Schlafen in Rechtsseitenlage anstatt in Linksseitenlage kann dazu beitragen, dass weniger Magensäure in die Speiseröhre gelangt.

Bessern sich durch die oben genannten Ratschläge die Beschwerden nicht oder treten diese häufiger auf, kann eine Medikamenteneinnahme in Erwägung gezogen werden. Sogenannte Protonenpumpenhemmer verfügen über die höchste und schnellste Heilungsrate. Sie hemmen die Bildung der Magensäure und lindern so die Beschwerden. Antazida, welche die Magensäure neutralisieren, werden bei leichten und gelegentlich auftretenden Beschwerden empfohlen. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich [1].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Vor allem im Schlaf stellen Magenbrennen und saures Aufstoßen eine Gefahr dar. Mageninhalt kann unbemerkt verschluckt werden und so zu akuter Atemnot führen. Häufiges Sodbrennen kann zu Gewebedefekten in der Speiseröhre und damit zu Blutungen führen. Dauerhafte Beschwerden können das Gewebe der Speiseröhre chronisch schädigen und so eine Vorstufe eines Geschwürs bilden [1].

Führen die oben vorgeschlagenen Maßnahmen zu keiner Besserung der Beschwerden, sollte ein Arzt konsultiert werden.



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