Symptome
Magenbrennen (trotz pantoprazol): Woran kann das liegen?
Magenbrennen ist ein häufiges Symptom in den westlichen Industrienationen. Meist wird es von weiteren Beschwerden wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen begleitet. Dies ist durch den Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre bedingt. In Deutschland ist circa ein Viertel der Bevölkerung von der Refluxkrankheit betroffen. Daher ist nicht verwunderlich, dass Medikamente gegen Magenbrennen und weitere Beschwerden der Refluxkrankheit zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten gehören. Viele Menschen leiden trotz einer Therapie mit Säureblockern (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) wie Pantoprazol immer wieder unter Magenbrennen. Durch diese Beschwerden kann die Lebensqualität stark beeinträchtigt sein. Dieser Text beschäftigt sich mit den Ursachen und den Möglichkeiten der Behandlung, wenn trotz Therapie mit Pantoprazol Magenbrennen auftritt [1].
Magenbrennen trotz Pantoprazol: Woran kann das liegen?
Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoprazol stellen die wirksamsten Medikamente gegen Beschwerden wie Magenbrennen dar. Sie sind Wirkstoffvorstufen, da sie erst im Dünndarm wirksam werden, in das Blut aufgenommen werden und in den Belegzellen des Magens die Protonenpumpen unwiderruflich inaktivieren. Die Protonenpumpen sind für den Säuretransport verantwortlich. Durch ihre Inaktivierung wird die Menge an Magensäure stark reduziert. Die Standarddosis beträgt z. B. für Pantoprazol 40 mg. Die Wirkung setzt ungefähr 4 bis 6 Stunden nach Einnahme der Tablette ein. Der Maximaleffekt wird nach 5 bis 7 Tagen der Einnahme erreicht. Da der Wirkstoff als Vorstufe vorliegt, ist er von einem säurefesten Schutzmantel umhüllt. Dies garantiert, dass die Tablette nicht schon vorzeitig im Magen durch die Säure aufgelöst wird. Ein Zermörsern oder Teilen der Tablette würde daher zu einem Wirkungsverlust führen. Ein optimaler Therapieerfolg setzt die adäquate Einnahme voraus. Der beste Einnahmezeitpunkt ist 30 bis 60 Minuten vor dem Frühstück [4].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Werden diese Regeln zur Einnahme befolgt und bessert sich nach 4 bis 8 Wochen das Magenbrennen immer noch nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine Dosiserhöhung einzuleiten. Meistens werden dann jeweils zwei Standarddosen, morgens und abends, verordnet. Eine weitere Steigerung der Menge führt zu keiner weiteren Besserung der Beschwerden; daher sollte bei Nichtansprechen auf die Dosissteigerung eine genaue Abklärung erfolgen [2][4].
Trotz medikamentöser Therapie ist es sehr wichtig, auf eine gesunde basische Ernährung und die richtige Wahl der Lebensmittel zu achten. Eine Ernährung zur Unterstützung des Säure-Basen-Gleichgewichts ist grundlegend für die Besserung der Beschwerden. Dabei sollte eine Aufteilung in 80 % basische und 20 % saure Lebensmittel eingehalten werden. Diese hohe Basenmenge ist notwendig, um die im Stoffwechsel entstehenden Säuren abzupuffern und zu neutralisieren. Gemüse und Obst sind optimale Basenlieferanten. Gemüse bietet eine Vielzahl verschiedener Geschmacksvarianten und kann auf unterschiedlichste Arten in den Ernährungsplan eingebaut werden, beispielsweise als Gemüsesuppe, Eintopf oder Auflauf. Obst wirkt reif und frisch genossen basisch. Ein Fruchtsalat aus vielen basenbildenden Sorten ist eine gute Alternative bei Heißhunger auf Süßigkeiten. Kartoffeln wirken ebenfalls basisch und können aufgrund ihres neutralen Geschmacks mit basenbildenden Kräutern kombiniert werden. Süße Getränke wie Limonaden oder Cola sollten möglichst gemieden werden. Stilles Wasser oder ungesüßter Tee wirken basenbildend [3].
Alkohol sollte aufgrund des Übersäuerungspotenzials vermieden werden. Fettreiches Essen wird langsam verdaut, verweilt länger im Magen und benötigt daher höhere Mengen an Magensäure. Dies kann Magenbrennen begünstigen. Daher sollte auf eine magenschonende Kost, die eiweißreich und fettarm ist, gebaut werden. Fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten eignen sich besser als drei große.
Stress und negative Gefühle können in einer Übersäuerung des Körpers resultieren. Daher sollten Entspannung und Ruhe in den Alltag integriert werden, um die Entsäuerung zu beschleunigen. Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung und autogenes Training können dabei helfen.
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Bei fortbestehenden Beschwerden ist immer eine ärztliche Abklärung angezeigt, um sich zu vergewissern, dass die Beschwerden durch kein anderes Problem als die Refluxkrankheit und die Übersäuerung zustande kommen. Treten weitere Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder starke Schmerzen im Bauch hinzu, muss zügig ein Arzt aufgesucht werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Quellenangaben
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Gabriele Steffers, Susanne Credner: Allgemeine Krankheitslehre und Innere Medizin für Physiotherapeuten. Georg Thieme Verlag, 2006.
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Hanns Peter Wolff, Thomas R. Weihrauch: Internistische Therapie: 2012/2013. Elsevier Verlag, 2012, S. 567–571.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2013.
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Björn Lemmer, Kay Brune: Pharmakotherapie: Klinische Pharmakologie. Springer Verlag, 2010, S. 307.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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