Magenbrennen: Ursachen
Das Magenbrennen gilt in den westlichen Industrieländern aufgrund seiner Häufigkeit als Volkskrankheit. Verschiedene Ursachen sind die Auslöser, wobei es häufige Ursachen gibt, die bei den meisten Patienten zutreffen. In seltenen Fällen kommt es wegen anderen Gründen zu Magenbrennen. Vor allem die häufigen Ursachen lassen oft eine Selbstdiagnose zu, da sie einen direkten Zusammenhang mit der Lebensweise und guten Ernährung haben. Seltenere Ursachen können vom Laien meist nicht erkannt werden. Sie sollten daher medizinisch abgeklärt werden, um die konkrete Ursache festzustellen. Die häufigen Ursachen sind eher harmlos, müssen aber dennoch ernst genommen werden. Bei Andauern der Auslöser können sie gefährlicher werden und stellen gesundheitliche Risiken dar.
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Häufige Ursachen
Die beiden häufigsten Ursachen von Magenbrennen sind ein verminderter Spannungszustand des unteren Verschlussmuskels und eine erhöhte Magensäureproduktion. Tritt Magenbrennen in der Magengrube und hinter dem unteren Brustbeinende auf, spricht dies für einen verminderten Spannungszustand des Schließmuskels. Dies ist aber häufig mit einer Übersäuerung des Magens kombiniert. Die konkreten Ursachen liegen in falschen Ernährungs- und Essgewohnheiten. Es gibt Lebensmittel, die säurelockend wirkend und daher die Magensäureproduktion sehr stark anregen. Dadurch kommt es zu einer Übersäuerung, die das Magenbrennen auslösen kann. Bei säurelockenden Nahrungsmitteln handelt es sich um Lebensmittel, bei deren Abbau viele saure Stoffe im Körper anfallen. Dies ist bei Milchprodukten, Süßigkeiten, Fertigprodukten, Backwaren, aber auch bei Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten der Fall. Durch fettreiche Mahlzeiten, große Portionen sowie den Verzehr von sehr heißen Getränken und Speisen kann die Magensäureproduktion ebenfalls erhöht werden. Bei fettigen Speisen muss die Verweildauer des Speisebreies im Magen berücksichtigt werden. Fette werden langsamer als andere Lebensmittelgruppen verdaut. Sie liegen länger im Magen und benötigen daher erhöhte Mengen an Magensäure. Alkohol und Nikotin können ebenfalls für eine erhöhte Menge an Säure verantwortlich sein. Liegt viel Stress vor, müssen psychische Belastungssituationen oder Herausforderungen gemeistert werden, kann dies auch in einer Übersäuerung des Magens resultieren, welche die empfindliche Schleimhaut des Magens reizt und zu Magenbrennen führen kann [1].
Eine weitere häufige Ursache des Magenbrennens besteht durch eine Druckerhöhung im Bauchraum. Auslöser für eine Druckerhöhung können eine Schwangerschaft, Verstopfung oder Übergewicht sein. Durch die Druckerhöhung im Bauch nimmt der Druck auf den Magen zu und der Spannungszustand des Schließmuskel vermindert sich. Es kommt zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, das mit einem Magenbrennen am unteren Brustbeinendes verspürt wird. In der Schwangerschaft sind zwei Faktoren an der Druckerhöhung beteiligt. Einerseits nimmt der Druck durch das wachsende Ungeborene im Laufe der Schwangerschaft immer weiter zu. Andererseits sorgt das Schwangerschaftshormon für eine generell verminderte Spannung der Muskeln im Körper, also auch der des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen [2].
Seltene Ursachen
Eine seltene Ursache von Magenbrennen stellt die Magenschleimhautentzündung (Gastritis) dar. Durch die entzündeten Schleimhautanteile kann es zu dem unangenehmen Brennen im Magen kommen. Es sollte daran gedacht werden, wenn das Magenbrennen bereits seit längerer Zeit vorliegt. Das Magenbrennen kann auch durch eine beginnende Magen-Darm-Infektion ausgelöst werden und als erstes Anzeichen vor dem Erbrechen oder Durchfall auftreten. Eine seltene Ursache des Magenbrennens ist die Einnahme von Medikamenten, die als Nebenwirkung eine erhöhte Magensäureproduktion bewirken. An diese Ursache sollte gedacht werden, wenn das zeitliche Auftreten des Magenbrennens mit dem Einnehmen eines neuen Medikamentes in Verbindung stehen könnte [3].
Häufig gestellte Fragen
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Das Säure-Basen-Kochbuch. Thieme Verlag, 2010, S. 12–13.
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Andrea von Figura: Endspurt Klinik Skript 3: Innere und Chirurgie – Verdauungssystem, Abdomen. Georg Thieme Verlag, 2013, S. 21–22.
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Hanns-Wolf Baenkler, Keikawus Arastéh: Duale Reihe Innere Medizin. Georg Thieme Verlag, 2012, S. 1014.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.06.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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