Ursachen

Magenbrennen durch Essen

016 Essen 01

Jeder dritte Mensch leidet unter Sodbrennen [1]. Typisch dabei sind ein brennender Schmerz, der vom Magen bis in den Hals ziehen kann, und der Rückfluss (Reflux) von unverdauten Speiseresten aus dem Magen in die Speiseröhre [2]. Hinzu können Heiserkeit, Reizhusten oder Bauchschmerzen kommen. Besonders ein erhöhter Druck im Bauchraum durch Schwangerschaft oder Übergewicht fördert das Magenbrennen. Doch auch ein schlaffer Schließmuskel der Speiseröhre kann Auslöser des unangenehmen Brennens sein [3][4]. Neben körperlichen Ursachen wie einem Bruch im Zwerchfell oder einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) spielt vor allem die Ernährung eine wichtige Rolle in der Entstehung und Behandlung des Magenbrennens [5]. Wie das Essen Magenbrennen beeinflusst und wann es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen, wird im Folgenden erklärt.


Essen und Magenbrennen: Wie hängt das zusammen?

Der Schließmuskel am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre sorgt dafür, dass möglichst wenig saurer Magensaft und unverdaute Speisereste in die Speiseröhre gelangen [1]. Im Magen arbeiten verschiedene Enzyme in einer sehr sauren Umgebung, um so Bakterien abzutöten und die Speisen optimal zu verdauen. Der Magen ist durch spezielle Zellen und eine Schleimschicht vor der Säure geschützt. Auch bei gesunden Menschen kommt es zum Aufstoßen von unverdauten Speiseresten und Sodbrennen [1]. Diese werden aber durch den Speichel sofort wieder abtransportiert. Kann die Magensäure länger und häufig auf die Zellen der Speiseröhre einwirken, kommt es zum Umbau der Zellen (Barett-Ösophagus), zur Entzündung und es kann schließlich ein Tumorentstehen [2][6].

Besonders fettreiche Speisen sowie Kaffee, Alkohol und Nikotin bewirken eine Abnahme der Muskelspannung des Schließmuskels und erleichtern so einen Rückfluss [5]. Eiweißreiche Speisen hingegen stärken den Muskel und wirken einem Reflux entgegen. Scharfe Speisen oder Aufregung regen die Bildung der Magensäure an [5]. Entsteht mehr Säure, kann diese vermehrt in die Speiseröhre gelangen. Pfefferminztee soll über die enthaltenen ätherischen Öle zu einer Entspannung der Muskulatur führen. Außerdem regt er die Bildung von Magensaft und Galle an und kann so Magenbrennen auslösen [7]. Nahrungsmittel können also sowohl den Schließmuskel schwächen als auch eine vermehrten Produktion von saurem Magensaft veranlassen. Blähende oder schwer verdauliche Speisen verursachen außerdem einen Anstieg des Drucks im Bauchraum[8]. Über diese drei Mechanismen fördert das Essen Sodbrennen.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um Magenbrennen durch die richtige Ernährung zu reduzieren, empfiehlt es sich, auf scharfe, fettreiche oder saure Speise zu verzichten [7]. Auch blähende Speisen wie zum Beispiel Kohl, Lauch oder Zwiebeln sollten gemieden werden, da sie zu einem Anstieg des Magendrucks führen. Statt frittierter oder gerösteter Speisen sollten gedünstete oder gedämpfte Nahrungsmittel verzehrt werden [9].

Die Aufnahme von mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt kann Magenbrennen reduzieren [7]. Es sollte außerdem nicht kurz vor dem Schlafen gegessen werden. Essen im Sitzen erleichtert den Abtransport des Speisebreis [10]. Wichtig ist es auch, sich Zeit für das Essen zu nehmen. In Ruhe zu essen und sich dabei nicht durch Fernseher oder Computer ablenken zu lassen, reduziert den Stress und die Bildung der Magensäure [10].
Welche Nahrungsmittel das Magenbrennen fördern und welche Alternativen bestehen, wird in folgender Tabelle gezeigt [8][9]:

Magenbrennen fördernd Alternative
fette Fleisch- und Wurstwaren Geflügelfleisch (geschmort, in Folie gegart)
Filterkaffee Cappuccino, Milchkaffee
Fruchtsäfte stilles Wasser
Sekt trockener Weißwein
Vollmilch und fetthaltiger Käse fettarme Milch, Käse bis 45 % Fettgehalt
Nüsse, Mandeln, Pistazien Bananen, Birnen

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Magenbrennen ist eine häufige Beschwerde, die durch die richtige Ernährung, die Reduktion von Stress und eine Einstellung des Normalgewichts meist gut behandelt werden kann[1][2]. Bei wiederholt auftretendem Magenbrennen oder vorher unbekannten Beschwerden wie Luftnot, Heiserkeit oder blutigem Husten sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann mithilfe eines Endoskops einen Einblick in die Speiseröhre bekommen, eine Probe entnehmen und so bösartige Erkrankungen feststellen [1]. Auch ein Bruch im Zwerchfell (Hiatushernie) ist oft Ursache von Magenbrennen und auch seltene Erkrankungen wie eine Fehlsteuerung der Muskulatur der Speiseröhre (Achalasie) können zu Magenbrennen führen [11]. Bei lange bestehenden Symptomen kann es zu einem Umbau der Schleimhautzellen der Speiseröhre und zur Tumorentstehung kommen [2]. Daher ist es wichtig, Magenbrennen zu diagnostizieren und möglichst frühzeitig zu behandeln.



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?