Sodbrennen nach Alkohol: Behandlung
Wenn ein Betroffener häufig über Sodbrennen klagt, sollte er grundsätzlich auf den Genuss von Alkohol verzichten. Alkohol fördert einerseits das Aufstoßen von saurem Magensaft, da er den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel verringern kann. Andererseits können die Schleimhäute des Verdauungstraktes durch Alkoholkonsum geschädigt werden [1]. Kommt es nach einem gelegentlichen Alkoholkonsum zu Refluxbeschwerden wie Sodbrennen und leichte Oberbauchschmerzen, verschwinden die Symptome meist nach kurzer Zeit von selbst. In diesen Fällen ist eine ärztliche Behandlung nicht zwingend notwendig. Doch, was kann getan werden, um die Beschwerden zu lindern? Einige Hausmittel können hier ebenfalls hilfreich sein. Im Akutfall hilft reichliches Zuführen von Flüssigkeit. Am besten eignen sich dafür stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees oder fettarme Milch. Durch das reichliche Trinken wird die aggressive Magensäure verdünnt und deren schädigende Wirkung nimmt etwas ab [2]. Die Einnahme von lauwarmem Ingwertee kann außerdem die, durch Alkohol gehäuft auftretende, Übelkeit lindern [3]. Das Trinken von Fruchtsäften oder kohlensäurehaltigem Mineralwasser verstärkt jedoch das Sodbrennen [4]. Ein eiweißreiches Frühstück, beispielweise mit Quark, Lachs oder Frischkäse, steigert den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel und wirkt dadurch dem Sodbrennen entgegen [5]. Bei gelegentlichen und leichten Beschwerden können auch alternativmedizinische Mittel eingenommen werden. Tritt nach dem Konsum von Alkohol ein leichtes Brennen hinter dem Brustbein auf, können beispielweise das homöopathische Mittel Arsenicum album oder die Bachblüte Crowea hilfreich sein [6][7]. Auch die Schüßler-Salze Natrium Chloratum oder Natrium Phosphoricum werden bei Sodbrennen verabreicht [8]. Alternativmedizinische Mittel können bei leichtem Sodbrennen etwas Linderung verschaffen, helfen jedoch nicht im Akutfall. Halten die Refluxbeschwerden länger an, sind sie besonders stark oder wird die Lebensqualität dadurch verringert, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch heftiges Sodbrennen und starke Schmerzen im Oberbauch sollten abgeklärt werden. Der Arzt kann entscheiden, ob eine medikamentöse Behandlung angebracht ist. Im Akutfall helfen Antazida, da ihre Wirkung kurz nach der Einnahme einsetzt. Diese Tabletten binden die Magensäure und neutralisieren sie etwas. Der Magensaft wirkt dadurch nicht mehr so aggressiv auf die Schleimhäute der Speiseröhre. Die Wirkdauer beträgt aber nur zwei bis drei Stunden, weshalb Antazida bei Bedarf eingenommen werden können. Bei ständigen Refluxbeschwerden ist die Einnahme von sogenannten Protonenpumpenhemern oder H2-Rezeptor-Blockern sinnvoll. Diese Medikamente hemmen die Magensäureproduktion in bestimmten Zellen der Magenschleimhaut. Ihre Wirkung tritt erst verzögert ein, hält jedoch bis zu einem Tag an [9].
Quellenangaben
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[1] Daniel Jaspersen et al: „Refluxassoziierte Atemwegserkrankungen aus der Sicht von Gastroenterologie, HNO und Pneumologie“, Deutsches Ärzteblatt, 100(47)/2003, A 3096-3102.
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[2] „Stilles Wasser und Milch helfen gegen Sodbrennen“, http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_53_stilles-wasser-und-milch-helfen-gegen-sodbrennen.html, 29.08.2016
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[3] Ulrike Viegener: „Übelkeit nicht nur in Bus und Bahn“, http://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=6629, 29.08.2016
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[4] Gerd Herold: Innere Medizin. Herold-Verlag, 2014, S. 432–435.
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[5] Robert F. Schmidt et al.: Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. Springer Medizin Verlag, 2007, S. 870.
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[6] „Arsenicum album“, http://www.homoeopathie-homoeopathisch.de/homoeopathische-mittel/Arsenicum-album.shtml, 30.08.2016
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[7] „Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/Gesundheit/Alternative-Medizin/Bachblueten/Bachblueten-hilft-dem-Magen, 30.08.2016
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[8] „Schüsslersalze Anwendungsgebiete: Sodbrennen“, http://schuessler-salze-liste.de/anwendungs-gebiete/sodbrennen.htm, 30.08.2016
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[9] „Sodbrennen: Medikamente zur richtigen Zeit Einnehmen“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=53339, 30.08.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 20.10.2017 |
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