Sodbrennen (immer Nachts): Symptome (Diagnose)
Wenn Sodbrennen besonders nachts auftritt, kann dies den Schlaf und damit auch den nächsten Tag nachhaltig stören. Insbesondere bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit und einem erhöhten Druck im Bauch durch Übergewicht kann Magensäure im Liegen in die Speiseröhre fließen und dort zu den typischen Beschwerden führen. Treten die Schmerzen vor allem vor dem Einschlafen auf, wecken die Betroffenen jedoch nicht auf, kann es sich um einen Reizmagen handeln. Der folgende Text erläutert weitere Symptome und wie ihre Ursachen diagnostiziert werden können.
Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) führt insbesondere nachts häufig zu Sodbrennen. Die in die Speiseröhre fließende Magensäure kann dabei nicht nur zu den typischen Schmerzen hinter dem Brustbein führen, sondern auch einen Hustenreiz auslösen. Der Rückfluss kann auch einen metallischen Geschmack im Mund hinterlassen oder Übelkeit und Erbrechen provozieren [1].
Nächtliches Sodbrennen aufgrund von GERD sollte sich bessern, wenn mit leicht erhöhtem Oberkörper geschlafen wird. Eine Refluxkrankheit darf jedoch nicht lange unbehandelt bleiben: Ein Arzt kann überprüfen, ob sich bereits Veränderungen durch die Säure in der Speiseröhre ergeben haben [2]. Außerdem wird mit einer pH-Sonde gemessen, wie oft Magensaft aufsteigt [1].
Der erhöhte Druck im Bauch presst Magensaft in die Speiseröhre und löst so Sodbrennen aus. Durch den Druck auf den Magen kann es zudem zu Völlegefühl kommen und gelegentlich sogar zu Atemproblemen, weil die Atemmuskulatur nur eingeschränkt arbeiten kann [3].
Wenn sich die Symptome nach der Nahrungsaufnahme verschlechtern, kann dies ein Anzeichen für einen erhöhten Druck im Bauch sein. In diesem Fall wird der Magen noch zusätzlich durch die Nahrung belastet. Die Beschwerden sollten sich durch eine Oberkörperhochlagerung oder beim Schlafen in der Seitenlage bessern. Auch nach einem leichteren Abendessen mit kleineren Portionen können die Symptome zurückgehen. Langfristig sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Hausärzte können dabei helfen, einen individuellen Diät- und Sportplan zu erstellen.
Das Reizmagensyndrom beschreibt einen Symptomkomplex aus Verdauungsbeschwerden, die nicht durch eine andere Krankheit erklärt werden können. Betroffene leiden häufig an einem Völle- oder Druckgefühl im Oberbauch, das bis zu Schmerzen führen kann. Auch Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Nicht selten haben die Betroffenen Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel oder es kommt zu einer generellen Appetitlosigkeit. Insbesondere in Zeiten von Stress können sich die Reizmagensymptome verstärken [4].
Die Symptome können abends und in der Nacht auftreten, sollten jedoch die Betroffenen nicht aufwecken. Grundsätzlich ist das Reizmagensyndrom eine harmlose Erkrankung, die trotzdem einen starken Einfluss auf die Lebensqualität hat. Andere Krankheiten, wie beispielsweise eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), müssen beim Arzt ausgeschlossen werden.
Diagnose der sonstigen Ursachen
Viele Schwangere leiden unter regelmäßigem Sodbrennen. Dies tritt insbesondere im dritten Trimenon auf, wenn eine Schwangerschaft bereits bekannt ist [5]. Andere Symptome einer Schwangerschaft können eine ausbleibende Regelblutung, ein Spannungsgefühl in den Brüsten, Müdigkeit und Übelkeit sein.
Quellenangaben
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Gerd Herold et al: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2011, S. 421 f.
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Fernando Macías-García et al.: „Update on management of Barrett's esophagus", World journal of gastrointestinal pharmacology and therapeutics, 7.2/2016, S. 227.
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Hashem B. El-Serag et al.: „Obesity is an independent risk factor for GERD symptoms and erosive esophagitis”, The American journal of gastroenterology, 100.6/2005, S. 1243–1250.
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Karin Gruber, Michael Gschwantler, Werner Weiss: Schluss mit Sodbrennen: Reflux, Gastritis, Magengeschwüre und Reizmagen. Goldmann Verlag, 2015, S. 117 ff.
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Sara Fill Malfertheiner et al.: „A prospective longitudinal cohort study: evolution of GERD symptoms during the course of pregnancy”, BMC gastroenterology, 12.1/2012, S. 1.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.11.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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