Sodbrennen durch psychischen Stress: Prävention
Psychische Belastungen können auf verschiedenste Weise zu einer „Übersäuerung“ des Körpers führen, die sich beispielsweise in Form von Sodbrennen äußert [1]. Betroffene können dabei sowohl durch Umstellung ihrer Ernährungsangewohnheiten als auch durch einen effektiven Umgang mit Stresssituationen den Beschwerden entgegenwirken. Im Folgenden soll genauer auf die Möglichkeiten eingegangen werden, die helfen können, Sodbrennen zu verhindern.
Länger andauernde Stresssituationen, wie sie am Arbeitsplatz, in der Beziehung oder Familie, durch Schlafmangel oder ähnliche Umstände zustande kommen können, können zu einem vermehrten Auftreten von Sodbrennen führen [4]. Wirkungsvollste Maßnahme ist die Reduktion des Stresslevels und das Vermeiden stressauslösender Situationen. Dazu gehört es, stressauslösende Faktoren zu erkennen, diesen aus dem Weg zu gehen und das eigene Verhalten zu verändern. Bei beruflich bedingtem Stress kann es helfen, die Arbeitsdauer zu verkürzen oder nächtliches Arbeiten zu unterlassen. Probleme im familiären Kreis sollten angesprochen werden [5]. Eine andere Alternative bieten körperliche Entspannungsprogramm wie autogenes Training und Sport. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept gegen Stress und alle möglichen Faktoren aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Allerdings liefern Stressbewältigungsseminare und Gespräche mit Psychotherapeuten zum Teil wertvolle Ratschläge.
Viele Betroffene reagieren auf psychischen Stress mit einer Änderung ihrer Essgewohnheiten. Dazu zählen besonders der vermehrte Verzehr von Speisen mit einem hohen Zucker- und Fettgehalt wie Süßigkeiten, Schokolade, Kaffee oder aber voluminöser Mahlzeiten, was sich bis hin zu Essstörungen, z. B. dem Binge-Eating, entwickeln kann. Gerade diese ungesunden Essgewohnheiten lassen sich allerdings wirksam einschränken. Wichtig sind dabei ein bewusster Umgang mit den betreffenden Nahrungsmitteln. Fetthaltige Mahlzeiten, Süßigkeiten und Alkohol sollten nur in Maßen genossen und idealerweise vermieden werden [2]. Besonders hilfreich kann es dabei sein, sich dem Reiz von süßen, fettigen oder fritierten Nahrungsmitteln gar nicht erst auszusetzen; diese am besten aus dem Haushalt und der Umgebung verbannen. Man spricht hier von der sogenannten Stimuluskontrolle: Das eigene Verhalten wird durch Einschränkung des auslösenden Reizes (hier der entsprechenden Nahrungsmittel) kontrolliert [3].
Angst- und Panikattacken oder Depressionen belasten den gesamten Körper und können beispielsweise durch Muskelverkrampfungen ebenfalls zu Sodbrennen führen. Bei diesen Ursachen handelt es sich allerdings um ernstzunehmende psychische Krankheitsbilder, die unbedingt mit einem Arzt oder Psychotherapeuten abgeklärt werden sollten. In den Konsultationen werden dann auch häufig präventive Verhaltensmuster besprochen, die der Betroffene alleine durchführen kann. Dazu können beispielsweise autogenes Training oder sportliche Aktivtäten zählen [5].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Übermäßiges und häufiges Rauchen ist ebenfalls ein häufiges Kompensationsverhalten, das Sodbrennen verstärken kann. Um Sodbrennen zu verhindern, sollte daher das Rauchen auf ein Minimum eingeschränkt bzw. komplett unterlassen werden [2]. Gleiches gilt für den Genuss von Alkohol [2].
Quellenangaben
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G. Herold: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434 f.
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I. Schiefke, J. Mössner, K. Caca: „Refluxoesophagitis“, Internist, 46/ 2005, S. 315–328.
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M. Hautzinger: Verhaltenstherapiemanual. Springer Verlag, 2008, S. 287.
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B. R. Amann-Vesti: Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 793.
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G. Kaluza: „Stress und Stressbewältigung“, EHK, 63/ 2014, S. 261–266.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 13.06.2016 |
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