Saures Aufstoßen (beim Kleinkind): Prävention
Saures Aufstoßen beim Kleinkind wird in vielen Fällen durch eine Nahrungsmittelallergie verursacht. Allergien im Kindesalter können meist durch eine richtige Ernährungsweise verhindert werden. Da der Verdauungstrakt noch unreif ist, kann sich der untere Speiseröhrenschließmuskel häufig öffnen und ein weiterer Grund für saures Aufstoßen sein. Manchmal kann bereits eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten den Reflux verhindern. Kinder unter acht Jahren können oft keine konkreten Angaben zu ihren Beschwerden machen. Häufig treten unspezifische Symptome wie Blähungen, Bauchkrämpfe und Erbrechen auf. Bei chronischem Husten, Schmerzen, Gewichtsabnahme und Schlafstörungen sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Im folgenden Text wird besprochen, welche präventive Maßnahmen gegen saures Aufstoßen sinnvoll sind.
Etwa sechs bis acht Prozent der Kleinkinder unter zwei Jahren leiden an einer Nahrungsmittelallergie. In den meisten Fällen bildet sich eine Allergie nach drei Jahren wieder komplett zurück [1]. Bereits die Ernährung im Säuglingsalter spielt eine äußerst wichtige Rolle. Die Darmschleimhaut eines Neugeborenen ist noch für Allergene durchlässig und das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt. Deshalb ist die Gefahr, eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln, in den ersten Lebensmonaten erhöht. Um dies zu vermeiden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung das ausschließliche Stillen in den ersten vier bis sechs Monaten. Wenn das Stillen nicht möglich ist, kann mit einer industriell hergestellten, hypoallergenen Säuglingsmilchnahrung gefüttert werden. Bei dieser Nahrung sind Eiweißmoleküle, beispielsweise das Kuhmilcheiweiß, bereits aufgespalten; sie wird daher besser vertragen. Kinder, deren Eltern unter Allergien leiden, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls Allergien zu entwickeln. Deshalb sollten insbesondere Babys mit einem hohen familiären Allergierisiko in den ersten Monaten gestillt werden. Ab dem fünften bis sechsten Monat kann eine Milchmahlzeit durch einen Gemüsebrei ersetzt werden. Neue Gemüsesorten sollten jedoch schrittweise eingeführt werden, damit das Risiko für die Entwicklung von Allergien gesenkt werden kann. Nach und nach erfolgt dann die Umstellung zu fester Nahrung. Experten raten außerdem, aktives und passives Rauchen während der Schwangerschaft und nach der Geburt zu vermeiden. Zudem kann regelmäßiges Lüften Schimmelpilzbefall in geschlossenen Räumen verhindern und Asthma und Allergien vorbeugen [2][3]. Entwickelt ein Kleinkind dennoch eine Allergie, kann sich diese durch Ausschläge auf der Haut oder Magen-Darm-Probleme nach den Mahlzeiten äußern. Es kann zu Blähungen, saurem Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen kommen. In diesen Fällen sollten die auslösenden Nahrungsmittel gemieden werden. Sehr häufig entwickeln Kinder eine Allergie gegen Kuhmilch oder Hühnerei. Aber auch Allergien gegen Soja, Weizen, Erdnüsse, Fisch und Schalentiere sind weit verbreitet [4].
Säuglinge spucken insbesondere in den ersten vier Monaten oft, einerseits wegen des kleinen Magenvolumens, andererseits weil der Schließmechanismus im unteren Ösophagussphinkter noch nicht vollständig ausgereift ist [1]. Die Refluxhäufigkeit nimmt mit der Entwicklung des Verdauungstraktes ab. Häufig kann eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten helfen, die Relaxation des Ösophagussphinkters zu verhindern. Eltern sollten darauf achten, dass das Kind nicht zu viel fetthaltige und süße Speisen, insbesondere Schokolade, zu sich nimmt. Eine eiweißhaltige Ernährung mit magerem Fleisch und viel Gemüse kann den unteren Speiseröhrenschließmuskel stärken und so einem Reflux vorbeugen. Das Rauchen in der Nähe des Kleinkindes sollte vermieden werden. Damit der Verdauungsapparat nicht zu sehr belastet wird, sollten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt verzehrt werden. Außerdem sollten Mahlzeiten nicht zu spät abends oder kurz vor dem Hinlegen eingenommen werden, da der Reflux im Liegen verschlimmert wird [5].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Bei neuromuskulären Erkrankungen kann keine Prävention empfohlen werden. In vielen Fällen kommen operative Maßnahmen zum Einsatz. Damit die aggressive Magensäure die Speiseröhrenschleimhaut nicht zu sehr reizt, kann regelmäßiges Trinken von stillem Wasser hilfreich sein. Dadurch kann die Speiseröhre leichter gereinigt werden und der saure Magensaft wird verdünnt und wirkt daher weniger aggressiv [6].
Quellenangaben
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Hannelore Gießen: „Besondere Kost für Säuglinge“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3412, 22.04.2016
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Christina Hohmann: „Für jedes Alter das Richtige“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29698, 22.04.2016
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„Allergien vorbeugen“, http://www.daab.de/allergien/allergien-vorbeugen/, 22.04.2016
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Hannelore Gießen: „Fahndung nach dem Auslöser“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2713, 22.04.2016
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2015, S. 432–435.
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„Stilles Wasser und Milch helfen gegen Reflux“, http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_53_stilles-wasser-und-milch-helfen-gegen-sodbrennen.html, 29.04.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
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