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Diät gegen starkes Sodbrennen: Worauf sollte man achten?
Sodbrennen, ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, der bis in den Oberbauch ausstrahlen kann, ist das häufigste Symptom eines gastroösophagealen Refluxes. Bei einem Reflux steigen Magensäure und Verdauungsreste in die Speiseröhre auf und verursachen die genannten Beschwerden. Da das Auftreten eines Refluxes häufig mit den Ernährungsgewohnheiten des Patienten zusammenhängt, kann die richtige Diät bei starkem Sodbrennen mitunter Wunder wirken.
Wie hängen Sodbrennen und Ernährung zusammen?
Ein gastroösophagealer Reflux kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. In vielen Fällen hängt das Aufsteigen des Mageninhaltes in die Speiseröhre mit der Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels zusammen. Aber auch ein gereizter Magen, übermäßige Magensäureproduktion, bestimmte Grunderkrankungen oder eine Schwangerschaft können zu Sodbrennen führen. Wenn ein Patient mindestens zweimal die Woche an Refluxsymptomen leidet, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD). Diese Erkrankung ist nicht nur unangenehm ist, sondern kann auch schwere Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Schädigungen der Speiseröhrenschleimhaut,Atemwegserkrankungen oder sogar bösartige Tumore können sich im Verlauf einer solchen Krankheit entwickeln. Daher ist es wichtig, den Spätfolgen rechtzeitig vorzubeugen. Der häufigste Auslöser einer Refluxerkrankung ist eine ungesunde Lebensweise, wie sie in den westlichen Industrieländern von vielen erwachsenen Menschen gepflegt wird. Deshalb leiden in diesen Regionen etwa 14 bis 20 % der Bevölkerung an GERD. Stressreduktion im Alltag und Nikotin- und Alkoholverzicht gehören zu einer erfolgreichen Refluxtherapie. Eine besonders fetthaltige Ernährung ist ebenfalls eine der häufigsten Ursachen dieser Krankheit. Viele Patienten, die an Übergewicht (Adipositas) leiden, klagen über starkes Sodbrennen. Liegt ein BMI von über 30 kg/m² vor, sollte zunächst eine Adipositastherapie mit Gewichtsreduktion erfolgen. Meist wird das Übergewicht durch eine kalorienreduzierende Diät (< 1200 kcal pro Tag) behandelt. Der Prozess sollte möglichst durch einen Arzt überwacht werden; so können Mangelerscheinungen und andere Nebenwirkungen rechtzeitig erkannt werden. Die Reduktion des Körpergewichts sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin lindert starkes Sodbrennen in vielen Fällen [1][2].
Ernährungstipps bei häufigem Reflux
Kommen die oben genannten Auslöser nicht als Ursachen für das häufige Auftreten eines starken Sodbrennens infrage, gibt es dennoch Möglichkeiten, die Symptome durch eine gezielte Diät zu kurieren. In Studien konnte gezeigt werden, dass nicht der Energiegehalt der Lebensmittel, sondern die Nahrungsmenge zum Aufsteigen des Mageninhaltes in die Speiseröhre führt. Deshalb empfiehlt es sich, statt weniger großer Mahlzeiten mehrmals am Tag kleinere Mengen zu sich zu nehmen. Etwa 3 Stunden vor dem Zubettgehen sollte auf Essen verzichtet werden, da die Refluxsymptome bei vielen Patienten vor allem im Liegen auftreten. Das Hochlagern des Kopfes beim Schlafen bringt ebenfalls Erleichterung. Besonders säurehaltige und fetthaltige Nahrungsmittel sind mit Vorsicht zu genießen. Dazu gehören zum Beispiel Frittiertes, fettige Saucen, kohlensäurehaltige Getränke, Obst, Tomaten, scharfe Gewürze oder Süßigkeiten. Auch der Verzicht auf Zucker kann zur Linderung der Beschwerden beitragen. Ob Kaffee Sodbrennen verursacht oder lindert, konnte bisher in Studien nicht zweifelsfrei belegt werden. Jeder Patient reagiert anders auf das koffeinhaltige Heißgetränk. Wer sich für eine Diät zur Behandlung seiner Refluxerkrankung entscheidet, sollte vermehrt darauf achten, welche Nahrungsmittel zu Symptomen führen und was bedenkenlos genossen werden kann. Um einen besseren Überblick darüber zu gewinnen, eignet sich ein Ernährungstagebuch. Welche Diät gegen starkes Sodbrennen wirkt, ist individuell abhängig von den Ursachen der Erkrankung und den Symptomen des Patienten [2][3].
Zu beachten
Bei häufig auftretendem starken Sodbrennen bestehen Gesundheitsrisiken, die durch einen Arzt abgeklärt werden sollten. Führt eine Diät nicht zur Verbesserung des Zustandes oder verschlimmern sich die Symptome, sollte auf eine weitere Selbstbehandlung verzichtet werden. Ggf. sind Medikamente oder ein operativer Eingriff notwendig. Wer unter einer Stoffwechselerkrankung leidet, sollte eine Ernährungsumstellung grundsätzlich zuvor mit dem behandelnden Arzt absprechen [2].
Quellenangaben
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Thomas Lüscher, Jan Steffel (Hrsg.): Magen-Darm-Trakt. Springer, 2013, S. 48 ff.
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Heide Kohla-Jenik, Matthias Kraft, Michael Miko, Ralf-Joachim Schulz (Hrsg.): Leitfaden Ernährungsmedizin. Urban & Fischer, 2006, S. 424 ff, 479 ff.
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Jürgen Stein, Karl-Walter Jauch: Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie. Springer, 2003, S. 583 f.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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