Starkes Sodbrennen: Diagnostik

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Starkes Sodbrennen ist in vielen Fällen das Hauptsymptom der gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD). Bei eindeutigen typischen Beschwerden ist die Diagnose häufig durch ein genaues Arzt-Patienten-Gespräch erkennbar. Nicht selten zeigen sich jedoch vorwiegend untypische Symptome, z. B. Hustenreiz und Heiserkeit, wodurch genauere diagnostische Verfahren zum Erkennen der Refluxerkrankung notwendig werden. Vor allem bei der nicht-erosiven Form der Refluxerkrankung (NERD) ist dies der Fall [1]. Im folgenden Text werden die wichtigsten Diagnosemöglichkeiten näher dargestellt.


Diagnosemöglichkeiten

Im Verlauf der Diagnosefindung steht eine genaue Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) an erster Stelle. Durch Erfassen aller Symptome des Patienten und der genauen Auflistung eingenommener Medikamente kann schon in vielen Fällen die Diagnose der GERD gestellt werden [1]. Zu den typischen Symptomen zählen Sodbrennen (brennendes Gefühl hinter dem Brustbein), Brennen im Rachen oder saures Aufstoßen von Mageninhalt. Des Weiteren können auch Schluckbeschwerden (Dysphagie), Heiserkeit, chronischer Hustenreiz oder vermehrte Asthmaanfälle im Verlauf der GERD auftreten. Auch einige Medikamente können Sodbrennen auslösen. Dazu zählen Kalziumantagonisten (Blutdruckmedikamente), Benzodiazepine oder pfefferminzhaltige Präparate [1]. Die Diagnose einer GERD ist wahrscheinlich, wenn die genannten typischen Refluxsymptome 1- bis 2-mal pro Woche auftreten und zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen [1].

Der nächste Schritt, um die Verdachtsdiagnose „Refluxerkrankung“ zu bestätigen, ist die Einleitung einer sogenannten „Probetherapie“ mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) für 4 Wochen. Diese Medikamente führen zu einer starken Verringerung der Säureproduktion im Magen. Wenn es durch die 4-wöchige PPI-Therapie zu einer eindeutigen Beschwerdebesserung kommt, wird von der Diagnose GERD ausgegangen [1].

Bei einigen Patienten führt die Probetherapie leider zu keiner Verbesserung. Bei diesen ist der nächste diagnostische Schritt die Durchführung einer Magenspiegelung (Gastroskopie) durch den Arzt [1]. Dabei führt der Arzt einen steuerbaren Schlauch mit applizierter Kamera vom Mund des Patienten bis zum Beginn des Dünndarms. Dadurch kann die Schleimhaut des oberen Gastrointestinaltraktes inspiziert und mögliche refluxbedingte Veränderungen erkannt werden. Die Untersuchung wird unter einer kurzen Narkose durchgeführt [2]. Ein klarer Vorteil der Gastroskopie ist, dass der Erkrankungsschweregrad eindeutig festgelegt und Komplikationen frühzeitig erkannt werden können. Nachteilig ist, dass nicht alle GERD-Patienten sichtbare Schleimhautveränderungen in der Gastroskopie zeigen. Diese nicht-erosive Form der Refluxerkrankung (NERD) betrifft die Mehrzahl der GERD- Patienten [1]. Wichtig ist, dass bei Vorliegen von Alarmsymptomen (ungewollte Gewichtsabnahme, Schmerzen beim Schlucken, Blutarmut) die Gastroskopie als erste diagnostische Maßnahme durchgeführt werden muss [1].

Schlussendlich gibt es noch die 24-Stunden-pH-Metrie als Diagnosemöglichkeit. Bei diesem Verfahren wird der pH-Wert im unteren Teil der Speiseröhre mittels einer Elektrode gemessen, die über die Nase eingeführt wird. Dadurch kann erfasst werden, wie viel Säure aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt [3]. Zusätzlich kann die pH-Metrie mit einer Impedanzmessung verbunden werden, bei der auch nicht-saure Flüssigkeiten in der Speiseröhre erkannt werden können. Diese Kombinationsmethode ist besonders für die NERD-Diagnose geeignet [4].



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