Sodbrennen und Brustschmerzen: Behandlung
In Deutschland leiden viele Menschen unter Sodbrennen und Brustschmerzen. Eine Selbstbehandlung kann in leichten Fällen oftmals Linderung bringen und sollte konsequent angewendet werden. Was getan werden kann und welche Mittel helfen können, wird in diesem Artikel genau erläutert.
Sodbrennen und Brustschmerzen können durch eine Störung des Säuren-Basen-Haushaltes auftreten. Ein spontanes Abklingen der Beschwerden bei Beibehaltung der Ernährung und Lebensweise ist sehr unwahrscheinlich. Jedoch kann mit verschiedenen Mitteln, die nachfolgend angeführt werden, versucht werden, das Sodbrennen und die Brustschmerzen zu lindern.
Wasser und Brot können helfen, das akute Sodbrennen und die Brustschmerzen zu lindern. Durch kleine lauwarme Schlückchen kohlensäurefreien Wassers wird die Magensäure verdünnt und besitzt somit weniger aggressives Potenzial, um die Schleimhaut zu reizen. Brot kann, wenn es gut gekaut wird, die Säure binden [1].
Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) können Sodbrennen und Brustschmerzen lindern, da sie die aggressiven Bestandteile der Magensäure mildern. Sie helfen, ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen wiederherzustellen [2]. Von den Bachblüten kann die Nr. 3 (Beech) als beruhigend wirkendes Mittel auf den Verdauungstrakt eingenommen werden [3]. In der Homöopathie sind Nux vomica D12 und Robinia D4 geeignet, um Reflux und die Beschwerden zu vermindern [4].
In der Schulmedizin ist das effektivste Mittel der Protonenpumpenhemmer (Säureblocker, PPI), der zu den am häufigsten eingenommenen Wirkstoffen zählt. Er reduziert die Menge an Magensäure, damit wird der Reflux vermindert. Bereits nach 5 Tagen ist der maximale Effekt erreicht, was zu einer schnellen Linderung des Refluxes und somit des Sodbrennens und der Brustschmerzen führt [5].
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Erhöhter Druck im Bauchraum ist oft für Sodbrennen und Brustschmerzen verantwortlich. Wird dieser durch Übergewicht ausgelöst, ist eine spontane Verbesserung der Beschwerden meist nicht möglich, ohne eine Gewichtsreduktion anzustreben. Liegt eine Verstopfung vor, können die Beschwerden bei einer optimaleren Verdauung auch von selbst wieder abklingen. Um die Symptome zu lindern, können verschiedene Mittel angewendet werden.
Um die Reizungen der Schleimhaut durch den Reflux zu vermindern, eignen sich bestimmte Teesorten wie Kamille oder auch Leinsamen. Kamille wirkt beruhigend und entkrampfend auf das geschädigte Gewebe. Leinsamen bildet eine Schutzschicht und hilft weitere Reizungen zu vermeiden. Leinsamen kann gequollen getrunken werden. Hier lautet die Empfehlung von 45 g über den Tag verteilt [1].
Bei den alternativmedizinischen Mitteln können dieselben Wirkstoffe wie bereits oben angeführt verwendet werden.
Auch bei der Ursache durch einen erhöhten Druck im Bauchraum eignen sich Protonenpumpenhemmer. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass auch die Ursache behandelt wird, also das Übergewicht oder die Verstopfung.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Der Reflux bei einer Hiatushernie muss unbedingt therapiert werden, da sich die Beschwerden mit Zunahme des Bruches verschlimmern. Ein spontanes Abklingen der Beschwerden ist sehr selten.
Wichtig ist die Beruhigung des gereizten Gewebes. Schleimhautschützende Heilmittel sind Eibisch oder Leinsamen. Eibisch eignet sich als Tee oder Sirup in einer Tagesdosis von 6 g Wurzeln oder 5 g Blätter [1].
Aus den Bereichen der Homöopathie, Schüßler-Salze und Bachblüten eignen sich dieselben Mittel wie bei den ersten beiden Ursachen.
In der Schulmedizin ist hier wiederum der Protonenpumpenhemmer ein sehr guter Wirkstoff [5].
Besteht starkes Sodbrennen und Brustschmerzen durch den Zwerchfellbruch, kann dies nur mittels Operation behandelt werden. Diese Operation wird mit geringem Aufwand durch wenige kleine Einstiche über die Bauchdecke durchgeführt; die Dauer beträgt circa eine Stunde [6].
Sonstige Ursachen: Behandlungsmöglichkeiten
Eine nicht optimale Lebensweise kann Brustschmerzen und Sodbrennen auslösen. Es sollte auf eine adäquate Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht geachtet werden. Durch Alkohol kann ebenfalls die Speiseröhre gereizt werden. Die Vermeidung von Alkohol und die Einnahme von PPI sind sehr wichtig. Infektionen können auch dafür verantwortlich sein und müssen immer ärztlich behandelt werden, um die Pilze oder Viren abzutöten.
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/G..., 23.03.2016
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 07.04.2016
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Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 241–242.
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„Reflux und Sodbrennen“, http://www.elisabethinen.at/ger/Medizin/Chirurgie/Spezielle-Behandlungsgebiete/Reflux-Sodbrennen, 25.03.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.07.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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