Husten bei Sodbrennen: Hausmittel
Sodbrennen ist das häufigste Symptom, wenn es zu einem Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre kommt (gastroösophagealer Reflux). Es wird durch die Reizung der Speiseröhrenschleimhaut verursacht. Diese Reizung kann über Verschaltungen von Nervenbahnen in manchen Fällen einen Hustenreiz auslösen. Treten die Beschwerden häufig oder über einen langen Zeitraum auf, so muss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache der Beschwerden und die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie zu erörtern. Hausmittel können bei gelegentlichen Beschwerden oder als unterstützende Maßnahme einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden. Dieser Artikel gibt Tipps zu Hausmitteln und deren Anwendung bei Husten, der durch Sodbrennen ausgelöst wird.
Ein Husten, der durch einen gastroösophagealen Reflux ausgelöst wird, wird in der Regel nicht mit den klassischen Hausmitteln gegen einen herkömmlichen „Erkältungs-Husten“ therapiert. Es werden eher Hausmittel empfohlen, die an der Ursache – nämlich des Refluxes – ansetzen. Um einen bestmöglichen Erfolg zu erzielen, wird empfohlen, während des Behandlungszeitraumes auf oben genannte Lebens- und Genussmittel zu verzichten, da diese einen Reflux verschlimmern können. Bei Übergewicht sollte außerdem eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, um den Druck im Bauchraum zu reduzieren. Bei nächtlichen Beschwerden kann das Schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper Abhilfe leisten.
Süßholz (Glycyrrhiza glabra)
Süßholz wurde bereits in der Antike gegen Sodbrennen eingesetzt und dessen Wirkung wurde Mitte des 20. Jahrhunderts wissenschaftlich erwiesen [1]. Wegen seiner schleimhautschützenden und entzündungshemmenden Wirkung wird es heutzutage sowohl bei Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden als auch bei Atemwegsentzündungen (Bronchitiden) eingesetzt [1]. Es kann somit auch bei Sodbrennen-bedingtem Husten angewendet werden. Um eine Tasse Süßholztee herzustellen, wird etwa ein Teelöffel (1,5 – 3 g) geschnittenes Süßholz in einer Tasse kaltem Wasser kurz zum Kochen gebracht und anschließend abgegossen [1]. Es sind drei bis fünf Tassen täglich zu empfehlen [1]. Süßholz sollte nicht länger als fünf Wochen angewendet und die Tagesdosis von 15 g nicht überschritten werden; ein zu hoher Konsum an Süßholz kann kortisonähnliche Effekte im Körper auslösen und zu Ödemen und Bluthochdruck führen [1]. Patienten mit schweren Leber- oder Nierenerkrankungen, hohem Blutdruck, niedrigem Kaliumspiegel oder Schwangere dürfen Süßholz nicht als Arznei einnehmen [1].
Kartoffel (Solanum tuberosum)
Inhaltsstoffe der Kartoffel binden überschüssige Magensäure und machen so den Magensaft weniger reizend für die Speiseröhre [2]. Weitere heilsame Eigenschaften der Kartoffel sind ihre entzündungshemmende und wundheilende Wirkung [1]. Sie kann somit Sodbrennen und den, durch die Säure verursachten, Hustenreiz lindern. Um die beste Wirkung zu erreichen, wird empfohlen vor dem Essen ein kleines Glas Kartoffelsaft zu trinken (Tagesdosis 50–100 ml, 4–5 Wochen lang) [1][3]. Dieser kann aus Rohkartoffeln selbst hergestellt (eine rohe Kartoffel sollte hierbei in 500 ml kaltes Wasser gepresst werden) oder als Fertigprodukt in Reformhäusern gekauft werden. Eine andere Art sie als Hausmittel zu nutzen ist es, eine kleine geschälte rohe Kartoffel über den Tag verteilt gründlich zu kauen [1].
Bei einem laryngopharyngealen Reflux (LPR) kommt es zum Rückfluss bzw. Aufstoßen von Magensaft oder Magengasen bis in den Kehlkopf- (Larynx) und Rachenbereich (Pharynx). Diese Art von Reflux kann – muss aber nicht – mit Sodbrennen einhergehen. Die Therapie eines LPR ist schwieriger als die eines gastroösophagealen Refluxes und benötigt meist das Zusammenarbeiten verschiedener Fachärzte. Hausmittel können dabei als unterstützende Maßnahme eingesetzt werden; zum einen, um den Reflux zu minimieren, zum anderen, um die gereizte Schleimhaut im Rachen- und Kehlkopfbereich zu beruhigen.
Malve (Malva moschate)
Die Malve wurde bereits im Mittelalter die „Heilpflanze für alle Krankheiten“ genannt [1]. Sie gehört der Gruppe der „Schleimpflanzen“ an, da ihre Blüten und Blätter reich an Schleimstoffen sind. Wenn die Malve in Form von kalt aufgegossenem Tee getrunken wird, überziehen diese die Schleimhäute von Rachen und Kehlkopf mit einem schleimartigen Schutzfilm; dieser bedeckt die für den Hustenreiz verantwortlichen Nervenendigungen und reduziert den Hustenreiz [1]. Der Tee kann ebenso gegurgelt werden. Ein Teelöffel getrocknete Malvenblüten wird mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen und ein bis zwei Stunden ziehen gelassen (gelegentlich Umrühren) [1]. Täglich sollten drei Tassen in kleinen Schlücken getrunken werden. Da Schleimpflanzen die Aufnahme anderer Medikamente beeinflussen, sollten diese in einem Abstand von einer Stunde eingenommen werden [1]. Die Einnahme des Malvetees sollte nach einer Woche pausiert werden.
Kartoffel (Solanum tuberosum)
Alle Informationen zur Kartoffel sowie Tipps zur Anwendung finden Sie oben bei der Ursache Husten durch gastroösophagealen Reflux.
Behandlung der sonstigen Ursachen
Protonenpumpeninhibitoren können sehr selten Husten als Nebenwirkung auslösen. In diesem Fall muss mit dem Arzt besprochen werden, welches Medikament als Alternative in Frage kommt oder ob ein Absetzten der Refluxmedikamente möglich ist.
Quellenangaben
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U. Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlage – Anwendung – Therapie. Georg Thieme Verlag, 2014, S. 234, S. 230, S. 316 f., S. 232, S. 313.
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„Die besten Hausmittel bei Sodbrennen“, http://www.heilpraxisnet.de/hausmittel/hausmittel-bei-sodbrennen-086.html, 08.12.2016
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R. Hess: Reizarm genießen. Gräfe und Unzer, 2006, S. 13.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 23.11.2017 |
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