Husten bei Sodbrennen: Schulmedizin

202 Schulmedizin 01

Im Allgemeinen ist es möglich, Refluxbeschwerden durch schulmedizinische Arzneimittel sehr gut in den Griff zu bekommen, sodass eine dadurch bedingte Reizung der Atemwege erst gar nicht entsteht. Obwohl diesen Medikamenten teilweise unterschiedliche Wirkmechanismen zugrunde liegen, führen sie alle zu einer raschen Beschwerdefreiheit, indem sie ein sehr effektives säureunterbindendes Potenzial aufweisen. Die Präparate sind rezeptfrei erhältlich und für eine langfristige Einnahme geeignet.

Falls der Leidensdruck über einen längeren Zeitraum trotz Pharmaka bestehen bleibt, sollte medizinischer Rat eingeholt werden. In diesen Fällen können auch chirurgische Eingriffe in Betracht kommen.

Eindeutige Warnhinweise, die einen sofortigen Arztbesuch notwendig werden lassen sind beispielsweise starke Schluckbeschwerden oder Blut beim Husten und/oder im Erbrochenem. Schließlich könne diese Kennzeichen eine bösartigen Entartung der Speiseröhrenschleimhaut darstellen [1].


Sodbrennen und Husten
Ursache 1: Husten durch gastroösophagealen Reflux
Behandlung mit Schulmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Schulmedizin ausreichend?
Ja
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Fett- und zuckerhaltige Mahlzeiten, hastiges Essen, sofortiges Liegen nach der Nahrungsaufnahme, Koffein, Nikotin, säurehaltige Getränke, Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht, enge Kleidung, Stress [1]
Anzeige:
Sodbrennen und Husten
Ursache 2: Husten durch laryngopharyngealen Reflux und Verschlucken von Magensäure
Behandlung mit Schulmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Schulmedizin ausreichend?
Ja
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Siehe oben (Ursache 1)

Um das Aufsteigen von überschüssiger Magensäure in die Speiseröhre zu verhindern, haben sich einige pflanzliche Substanzen bewährt. Dadurch gelangt die aggressive Magensäure erst gar nicht in den sensiblen Atemapparat. Vordergründig sind Mittel wie Alginsäuren, die aus Algen extrahiert werden. Ihr Wirkmechanismus basiert darauf, dass sie bei Kontakt mit dem sauren Magensaft eine Art Gelschicht erzeugen, welche die Säure überdeckt. Dieser defensive Überzug hindert den sauren Mageninhalt daran, in die Speiseröhre zurückzufließen [1][2][7].


Alginate (Alginsäuren)


Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Nur unter ärztlicher Kontrolle
Für Schwangere geeignet: Ja
Hauptwirkung: Schutzbarriere zwischen Magen und Speiseröhre


Alginsäuren sind rezeptfrei in der Apotheke entweder in Form von Kautabletten (Esophageal Guardian) oder als Suspensionen (Gaviscon Dual, Gaviscon Advance) erhältlich.


Von der Anwendung bei Kleinkindern sowie Personen, die von schweren Herz- oder Nierenleiden betroffen sind, wird oftmals abgeraten [9].


Sucralfat


Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Nein, nicht unter 14 Jahren
Für Schwangere geeignet: Ja, nur unter ärztlicher Anweisung
Hauptwirkung: Bildung einer Schutzschicht im Magen und in der Speiseröhre


Präparate wie Sucrabest, Ulcogant und Carafate bestehen aus einem Komplex von Saccharosesulfat und Aluminiumsalzen. Diese sind ausschlaggebend für die Ausbildung einer defensiven Schleimschicht gegen die reizende Säure, welche die Magen- und Speiseröhrenschleimhaut auskleidet [3][10]. Informationen hinsichtlich der Dosierung sollten sich beim Mediziner oder Apotheker eingeholt werden, da Aluminiumintoxikationen möglich sind. Zu beachten ist, dass die simultane Einnahme mit säurehemmenden Mitteln kontraproduktiv ist, da Sucralfat nur in saurer Umgebung wirken kann [11]. 


Prokinetika  


Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Nein
Für Schwangere geeignet: Nur unter ärztlicher Anweisung
Hauptwirkung: Erhöhung der Muskelspannung der Speiseröhre

 
Der Spannungszustand des unteren Speiseröhrenschließmuskels lässt sich mit Pharmaka wie Prokinetika steigern. Die am meisten verwendeten Präparate sind Paspertin, Emeprid und Domperidon Hexal. Der Hauptwirkstoff stellt hierbei Metoclopramidhydrochlorid dar, der gerade bei milden Leidensdruck Abhilfe schaffen kann [12][13]. Eine Therapie ist bis zu einem halben Jahr möglich. Bei diagnostizierten Nierenkrankheiten muss die Einnahme unter ärztlicher Kontrolle erfolgen [14].

Behandlung der sonstigen Ursachen

Eine Langzeittherapie mit PPIs sollte regelmäßiger medizinischer Kontrolle unterliegen, da bei einem übermäßigen Gebrauch Hustenbeschwerden erst recht auftreten können [15].



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?