Sodbrennen und Kopfschmerzen: Behandlung

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Bei einigen Menschen treten Sodbrennen und Kopfschmerzen im Zusammenhang miteinander auf oder bedingen sogar einander. Für die Betroffenen gibt es einige Möglichkeiten, wie sie die Beschwerden selbst mildern können, bevor eine ärztliche Maßnahme wirklich notwendig wird. Eine Umstellung der Nahrung und Medikamente sowie die Verwendung von einigen Hausmitteln haben sich für eine Selbsttherapie durchaus als erfolgreich erwiesen. Beim Absetzten oder bei der Einnahme von neuen Arzneimitteln sollte allerdings ein Mediziner konsultiert werden. Vor allem bei einem längeren Bestehen der Symptome sowie beim Auftreten von gravierenden Beschwerden ist das Aufsuchen eines Arztes ebenfalls notwendig.


Sodbrennen und Kopfschmerzen
Ursache 1: Medikamente
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Ja
Hausmittel

Was hilft am einfachsten gegen Sodbrennen? Eine wichtige Rolle spielt dabei zuerst eine gesunde Ernährung. Folglich sollte auf fettreiche und üppige Mahlzeiten sowie kohlensäure- und zuckerhaltige Getränke verzichtet werden. Zu meiden sind auch Softdrinks, säurehaltige Säfte ( Zitrusgetränke), Schokolade, Nikotin und Alkohol.

Im Gegensatz dazu, wird der Säureüberschuss durch gegartes Gemüse wie Kartoffeln oder Möhren verringert. [1]. Daneben gehört auch Haferschleim zu den bekanntesten Hausmitteln gegen Reflux. Bei akuten Beschwerden können v. a. eine rohe Kartoffel oder frischer Kartoffelsaft Abhilfe schaffen [1]. Gut bewährt gegen Sodbrennen haben sich auch Äpfel.

Überdies erweist sich Kamillentee als ebenfalls geeignet, um ersten Anzeichen von Reflux entgegenzuwirken, da dieser entzündungshemmend wirkt. Auch Fenchel-, Malve-, Melisse-, Wegerich-, Brennnessel- sowie Baldriantee wirken beruhigend auf den Magen. Bei Pfefferminztee und Schwarzteeist allerdings Vorsicht geboten, da er auf die untere Speiseröhrenmuskulatur entspannend wirkt. Folglich kann der Magensaft wieder in die Speiseröhre zurückfließen und dort zu einer Reizung führen [1]. Zudem können auch feuchtwarme Wickel auf dem Oberbauch oder eine Wärmflasche unterstützend wirken [1]. Um einen Rückfluss des Magensaftes in die Speiseröhre zu verhindern, ist hier die Aufrechtlagerung des Oberkörpers, z. B. durch die Verwendung eines Refluxkissens, sinnvoll [2].

Bei dem Auftreten von Kopfschmerzen, vor allem im Zusammenhang mit einer Medikamenteneinnahme gegen Sodbrennen, stehen in der Haushaltsapotheke auch einige Mittel zur Verfügung. Zur Linderung eignen sich Rosmarinblätter als Tee oder Badezusatz sowie auch eine Mischung aus Oliven-, Mandel- oder Sesamöl. Es wird im Kopfbereich einmassiert und fördert die Durchblutung [3]. Pfefferminzöl z. B. enthält die Wirkstoffe Menthol und Menthon, die bestimmte Schmerzbotenstoffe wie Serotonin, die bei der Entstehung von Kopfschmerzen von Bedeutung sind, hemmen[ 4]. Ein heißes Fußbad oder Zitronenwickel an den Füßen sowie Lavendel-Bäder oder Lavendel-Stirnbänder wirken ebenfalls entspannend [5].

Alternativmedizin

Gegen Sodbrennen kommen auch zahlreiche homöopathische Mittel in Betracht. Dazu zählen beispielsweise Robinia pseudacacia (D6) gegen akutes Brennen [1][6]. Bei Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Erbrechen eignet sich auch Acidum sulfuricum (D6) oder Capsicum und Nux vomica [6]. Letzteres kann gleichzeitig auch gegen Kopfschmerzen verwendet werden. Eine Erleichterung bei saurem Aufstoßen stellt auch Bismutum subnitricum(D12) sowie Lycopodium (D12) dar [6].

Weiterhin kommen auch Schüßler-Salze wie Salz Nr. 9 (Natrium phophoricum) oder Salz Nr. 2 (Calcium phosphoricum) sowie Bullrich Salz in Frage. Letzteres enthält Natriumhydrogencarbonat, das die aufsteigende Säure ebenfalls neutralisieren kann [1].

Globuli für die Behandlung von Kopfschmerzen sind Belladonna, Bryonia, Gelsemium und Melitotus officinalis gerade bei pochenden Schmerzen [7][8]. In Zusammenhang mit Magendrücken kann auch Haplopappus verwendet werden [7]. Zur Schmerzlinderung eignen sich auch Teezubereitungen aus Weidenrinde, Mädesüßblüten und Pestwurz bei Migräne [8].

Schulmedizin

Bei der Behandlung von Sodbrennen haben sich einige rezeptfreie Arzneimittel sehr gut bewährt. Protonenpumpenhemmer (PPIs) und H2- Antagonisten hemmen die Magensäureproduktion. Bei chronischem Reflux verzeichnen PPIs die höchste Heilungsrate, wohingegen H2- Blocker eher bei milden Berschwerden eingesetzt werden. Antazida wiederum binden und neutraliseren den Magensaft und eignen sich bei geringem Leidensdruck [9][2].

Kopfschmerzen werden typischerweise mit Ibuprofen oder Acetylsalizylsäure (ASS) behandelt. Bei Migräne kommen außerdem Triptane in Frage. Sie stellen die stärksten Arzneistoffe dagegen dar.

Ärztliche Behandlung

Bei längerem Bestehen von Sodbrennen empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Eine ständige Übersäuerung der Speiseröhre kann eine ernsthafte Entzündung dieser hervorrufen. Ferner können die Symptome eines regelmäßigen Refluxes auch Hinweise auf ernsthafte Erkrankungen darstellen [2][3]. Das gleiche gilt ebenfalls für Kopfschmerzen. Weitere Alternativen gegen Reflux und Kopfschmerzen sind Hypnose, Osteopathie und Akupunktur [8].

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Sodbrennen und Kopfschmerzen
Ursache 2: Funktionelle Dyspepsie
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Zum Teil
Hausmittel

Um die Entstehung einer funktionellen Dyspepsie zu vermeiden, steht hier wieder eine gesunde und richtige Ernährung im Vordergrund. Lebensmittel, die einem Völlegefühl entgegenwirken können, sind hier Radicchio, Chicorée und/oder Löwenzahn. Auch bittere Kräuter wirken vorbeugend. Ein einfaches Hausmittel stellt hier Tee aus frischer Ingwer- oder Galgantwurzel dar. Auch eine Kombination von Kümmel, Fenchel, Anis und Koriander kann schmerzvorbeugend wirken.

Genauso hilft Apfelessig, vermischt mit Honig oder Ananas bzw. Papaya als Dessert. Bei akutem Sodbrennen ist beim Einsatz dieser Mittel Vorsicht geboten, da diese das Brennen verschlimmern [1]. Alternativ kann Aloe Vera in Gelform eingenommen werden [10].

Alternativmedizin

Hier eignen sich Globuli wie Acidum nitricum, Bismutum subnitriticum, Semecarpus anacardium, Mandragora officinarum [11].

Allgemein gilt es, möglichen auslösenden Faktoren wie Stress und psychischer Belastung z. B. durch sportliche Aktivität, Yoga und autogenes Training mit Entspannungsübungen entgegenzuwirken.

Schulmedizin

Sodbrennen im Zusammenhang mit funktioneller Dyspepsie wird meist mit PPI und H2-Blockern behandelt. Bei Bewegungsstörungen des Magens werden Prokinetika wie Metoclopramid (MCP) eingesetzt. Sie sorgen für eine geregelte Motorik im Magen-Darm-Trakt. Falls eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori diagnostiziert wird, werden Antiobiotika verabreicht [12][13].

Ärztliche Behandlung

Bei Bestehen von längeren Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden, damit ernsthafte Erkankungen nicht übersehen werden. Meistens werden die damit verbundenen Symptome wie Sodbrennen mit PPIs, Übelkeit mit MCP sowie Krämpfe mit krampflösenden Medikamenten (Spasmolytika) behandelt [9].

Sodbrennen und Kopfschmerzen
Ursache 3: Schwangerschaft
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Ja
Hausmittel

Generell können hier die gleichen Hausmittel wie gegen Sodbrennen und Kopfschmerzen verwendet werden. Ingwer allerdings kann Reflux möglicherweise verstärken [14].

Alternativmedizin

Für werdende Mütter kann größtenteils die Alternativmedizin angewandt werden, wie bereits oben beschrieben. Jedoch gilt es, Weidenrindentee gerade bei Schwangeren zu vermeiden [6][14]. Zusätzlich können bei Kopfschmerzen auch die Globuli Gelsemium, Byronia Alba und Ignatia eingenommen werden [14].

Schulmedizin

Bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft ist Paracetamol das Schmerzmittel erster Wahl. ASS kommt an zweiter Stelle und Ibuprofen darf nur in Ausnahmefällen bis zur 30. Schwangerschaftswoche gegeben werden. Bei Sodbrennen können Antazida, welche die Magensäure neutralisieren, verabreicht werden [9].

Ärztliche Behandlung

Auch hier gilt es, sich bei längerem Bestehen der Beschwerden untersuchen zu lassen. Von einer Selbstmedikation ohne Rücksprache mit dem Arzt ist abzuraten.

Behandlungsmöglichkeiten der sonstigen Ursachen

Neben den schon beschriebenen Arzneistoffen und Mitteln gegen die Folgen des Alltagsstresses wie Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden gehört körperliche Aktivität. Das Erlernen von bestimmten Entspannungs-, Atem-, Meditationstechniken kann bei Entspannungsstörungen eingesetzt werden. Auch autogenes Training und Yoga können gerade in Hinblick auf den Umgang mit psychischer Belastung sehr hilfreich sein [13].



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