Sodbrennen und Kopfschmerzen: Prävention
Sodbrennen kann häufig im Zusammenhang mit anderen Beschwerden, besonders Kopfschmerzen, auftreten [1]. Generelle Magenerkrankungen, Medikamente oder aber Stress stellen dabei häufige Faktoren dar, die zu einem gemeinsamen Auftreten der Symptome führen können. Betroffene können allerdings durch einen bewussten Umgang mit Medikamenten, einer Umstellungen ihrer Ernährungsangewohnheiten sowie einer effektiven Stressbewältigung Sodbrennen entgegenwirken.
Viele Betroffenen, die an Kopfschmerzen oder Migräne leiden, nutzen verschiedene Schmerzmittel. Dazu zählt vor allem Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin bzw. ASS. Besonders Acetylsalicylsäure (ASS) greift durch eine vermehrte Salzsäureproduktion die Magenschleimhäute an [2]. Für Patienten mit Sodbrennen kann es also hilfreich sein, auf ASS zu verzichten und auf die besser verträglichen Alternativen Ibuprofen oder Paracetamol umzusteigen. Mittlerweile gibt es gerade bei Aspirin magenverträglichere Varianten, welche den Wirkstoff erst nach der Magenpassage freisetzen [3]. Dazu zählen zum Beispiel verschiedene Formen von Aspirin Protect von Ratiopharm, Hexal oder Bayer Vital. Wenn auch wesentlich seltener, können auch andere Schmerzmedikamente zu Magenbeschwerden führen. Diese sollten daher immer nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Sollten die Beschwerden sich über einen längeren Zeitraum entwickeln, kann auch eine Überdosierung zugrunde liegen. Dauer und Art der Einnahme sollten daher immer mit einem Arzt abgesprochen werden. NSAR sollten nur in Akutsituationen oder im vom Arzt verschriebenen Maße eingenommen werden. Gerade eine Einnahme über einen längeren Zeitraum kann neben Magenschäden auch zu anderen Symptomen führen.
Magenschmerzen, Unannehmlichkeiten und Beschwerden im Zusammenhang mit Sodbrennen können gemeinsam mit Kopfschmerzen auftreten oder diese sogar begünstigen. Wichtig ist es dabei, die zugrunde liegenden Beschwerden einzuschränken. Im Falle einer funktionellen Dyspepsie zählt dazu der eingeschränkte Verzehr von fettigen und voluminösen Speisen. Kaffee, Zitrusfrüchte, Schokolade, schwarzer Tee, Alkohol und scharfe Speisen können ebenfalls magenreizend wirkend und sollten daher vermieden werden [4]. Nachts können eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers (z. B. durch Kissen oder ein verstellbares Kopfgestell) sowie das Tragen weiter, lockerer Kleidung helfen, Sodbrennen zu verhindern. Ein ruhiger Schlaf hilft dann ebenfalls, Kopfschmerzen tagsüber einzuschränken [4].
Viele Frauen leiden während ihrer Schwangerschaft an Kopfschmerzen und/oder Sodbrennen. Leider hängen die Symptome selten miteinander zusammen, sodass eine Behandlung des Sodbrennens nicht immer eine Besserung der Kopfschmerzen nach sich zieht. Werdende Mütter, die an Sodbrennen leiden, sollten daher ebenfalls auf fettige große Mahlzeiten verzichten sowie Kaffee, Schokolade und scharfe Speisen meiden. Nachts können eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers und das Tragen weiter bequemer Kleidung Sodbrennen unterbinden [4]. Gerade was die Einnahme von Schmerzmedikamenten betrifft, ist aber Vorsicht geboten: Während des ersten Trimesters können verschiedene Medikamente schädlich für das ungeborene Kind sein. Die Einnahme von Schmerzmedikamenten sollte daher ebenfalls mit einem Arzt abgesprochen sein.
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Sind bei den Betroffenen besonders stressige Situationen, Streit oder andere psychische Faktoren ausschlaggebend, sollten in dieser Richtung stressreduzierende Maßnahmen ergriffen werden. Dazu zählen beispielsweise das Vermeiden stressiger Situationen, verkürzte Arbeitszeiten oder aber auch autogenes Training auszuüben [5][6]. Gerade ein hoher Stresslevel kann dem Körper über längeren Zeitraum zusetzen; daher sollte bei länger anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen ein Arzt konsultiert werden [1].
Quellenangaben
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G. Herold: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434 ff.
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M. Freissmuth, S. Offermanns und S. Böhm: Pharmakologie & Toxikologie. Springer Verlag, 2012, S. 417 f.
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H. Darius: „Aspirin protect“, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=1741, 06.05.2016
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I. Schiefke, J. Mössner, K. Caca: „Refluxoesophagitis“, Internist, 46/ 2005, S. 315–328.
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M. Hautzinger: Verhaltenstherapiemanual. Springer Verlag, 2008, S. 287.
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G. Kaluza: „Stress und Stressbewältigung“, EHK, 63/ 2014, S. 261–266.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
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